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Enterprise (Schiff, 1961)

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Die USS Enterprise (CVN-65) 2004
Geschichte USN Jack
Kiellegung: 4. Februar 1958
Stapellauf: 24. September 1960
Indienststellung: 25. November 1961
Heimathafen: Norfolk, Virginia
Status: aktiv
Allgemeine Daten
Wasserverdrängung: 89.600 t
Länge: 335,64 m (1.101,2 ft)
Breite: 40,5 m (133 ft)
Größte Breite: 78,3 m (257 ft)
Tiefgang:
  • 10,7 m (35 ft) Standard
  • 11,3 m (37,1 ft) Maximal
Geschwindigkeit:
  • 33,6 Knoten (62 km/h)
  • 35+ Konten (64+ kn/h) Höchstgeschwindigkeit
Besatzung: 5.382 (Offiziere und Mannschaft)
Bewaffnung:
Flugzeuge:
  • 85 (Standard)
  • 110 (Maximal)
Motto: Ready on Arrival
Rufzeichen: November India Quebec Mike
Taktische Bezeichnung: CLIMAX
Spitzname: Big E

Die achte USS Enterprise (CVN-65 ), kurz Big E ist der erste atomgetriebene (CVN - Carrier Volplane Nuclear) Flugzeugträger. Sie gehört zur US Navy. Nach der USS Enterprise (CV-6) aus dem Zweiten Weltkrieg ist sie der zweite US-Flugzeugträger mit diesem Namen.

Die Enterprise war als Typschiff einer Klasse von insgesamt sechs Atomflugzeugträgern konzipiert. Eine Zunahme der Konstruktionskosten führte jedoch dazu, dass sie das einzige Schiff ihres Typs blieb und die nachfolgenden zwei Trägerschiffe der US-Marine als konventionelle Einheiten der Kitty Hawk-Klasse gebaut wurden. Bis zur Inbetriebnahme der USS Nimitz war sie das größte Kriegsschiff der Welt, ist bis jetzt jedoch immer noch das längste.


Geschichte

Enterprise, Long Beach und Bainbridge am 18. Juni 1964 im Mittelmeer

Ihr Bau begann 1958 und sie wurde am 24. September 1960 vom Stapel gelassen. Sie wurde am 25. November 1961 unter dem Kommando von Kapitän Vincent Paul de Poix in Dienst gestellt.

Von Juli bis Oktober 1963 nahm sie an der Weltumrundung Operation Sea Orbit teil. 1967 erhielt die Enterprise zwei achtrohrige Sea-Sparrow-SAM-Starter als Eigenbewaffnung. Am 12. Januar 1969 gab es einen Zwischenfall, als vor Oahu eine Zuni-Rakete in einem Waffenbehälter eines an Deck geparkten Flugzeugs zündete, quer über das Flugdeck raste und in einem anderen abgestellten Flugzeug explodierte. Dabei kamen 28 Menschen ums Leben.

Anfang der 1970er nahm die Enterprise am Vietnam-Krieg teil. 1974 wurden Kampfflugzeuge des Typs F-14 Tomcat Teil des Bordgeschwaders der Enterprise. Diese hatten während der Evakuierung von Saigon ihren ersten Kampfeinsatz, als sie den Luftraum für die Transporthubschrauber sicherten. Zwischen 1979 und 1981 wurde die USS Enterprise umgebaut. Dabei wurden die Radaranlagen SPS-32 und SPS-33 entfernt und durch moderne SPS-48C und SPS-49 ersetzt. Ebenso kam ein weiterer Sea-Sparrow-Starter an Bord. Durch Modernisierungen wurde die Reichweite von 210.000 Seemeilen auf 810.000 Seemeilen gesteigert.

Bei den Umbauten von 1979 bis 1981, die im Puget Sound Naval Shipyard vorgenommen wurden, änderte sich auch das äußere, bis dato einzigartige Erscheinungsbild der Enterprise. Die ursprüngliche, ungewöhnliche Form der Aufbauten, mit einem konischen Dom auf einem Quaderförmigen Deckshaus, war von der Technik bestimmt: während die Kuppel von ECM-Antennen übersät war, trugen die flachen, senkrechten Wände des Deckshauses die Planarantennen des AN/SPS-32/33 3D-Radars. Dieses von der Hughes Aircraft Company entwickelte System, das außer auf der Enterprise nur auf der fast zeitgleich in Dienst gestellten USS Long Beach (CGN-9) eingesetzt wurde, war ein Vorläufer der AN/SPY-1 Komponente des Aegis-Kampfsystem. Mit der Analog- und Röhrentechnik der 60er Jahre konnte es aber nie wirklich die darin gesetzten Erwartungen erfüllen. Nach dem Umbau erhielt die Enterprise Aufbauten, die an das Design der Kitty-Hawk-Klasse angelehnt waren.

Am 18. April 1988 setzte die Enterprise mehrere Flugzeuge im Kampfeinsatz Operation Praying Mantis gegen Marineeinheiten des Iran ein, wobei die A-6 Intruder zwei Schiffe versenkten und eine Fregatte beschädigten.

Im September 1996 verlegte man die Enterprise auf Anweisung aus dem Adriatischen Meer in den Persischen Golf, wo gerade die Operation Desert Strike angelaufen war.

Im Rahmen des Anti-Terror-Kampfs der USA war die Enterprise im Oktober 2001 an Kampfoperationen gegen Ziele in Afghanistan beteiligt.

Das derzeitige Kommando hat Captain Lawrence S. Rice. Die Enterprise soll noch bis ca. 2013 im Dienst und damit ein wichtiger Bestandteil der Atlantikflotte bleiben. Ersetzt wird sie nach ihrer Außerdienststellung von dem ersten Flugzeugträger der neuen CVN-21-Klasse, der CVN-78.

Technische Daten

Datei:USS Enterprise CVN 65 USNS Leroy Grumman AOE 195.jpg
Enterprise und die Leroy Grumman
Datei:USSEnterprise1998.jpg
USS Enterprise im Februar 1998 im Persischen Golf

Sonstiges

Die USS Enterprise trat in verschiedenen Filmen in Erscheinung. So zum Beispiel in Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart, in der mehrere Szenen auf dem Flugzeugträger spielen sollten (Gene Roddenberry, der Schöpfer von Star Trek hatte das Raumschiff aus der Originalserie nach dem damals neuen Träger benannt). Da die Enterprise allerdings nicht verfügbar war (sie war während der Drehzeit im Mittelmeer), wurden die entsprechenden Szenen auf der älteren USS Ranger gedreht. Im Film Top Gun wird erneut die USS Enterprise erwähnt, aber auch diesmal wird sie von der USS Ranger vertreten. Erst in der Verfilmung von Tom Clancys Roman Jagd auf Roter Oktober schafft es die Enterprise schließlich auf die Leinwand. Paradoxerweise kommt sie in der Buchversion gar nicht vor - dort ist von der USS John F. Kennedy (CV-67) die Rede.

Siehe auch

Weblinks/Quellen

Commons: USS Enterprise (CVN-65) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien