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Lenz-Typ ii

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Baureihe 99 562
Anzahl 2
Nummerierung FKB 7, 8
99 5621-5622
Hersteller Vulcan, Stettin
Indienststellung 1902/1910 (Franzburger Kreisbahnen), 1949 (DR)
Ausmusterung 1967/1969
Achsformel B'Bn4vt
Spurweite 1000 mm
Dienstmasse 17,2 t
Achslast 5,0 t
Länge über Puffer 7000 mm
Ø Treibrad 720 mm
Ø vorderes Laufrad - mm
Ø hinteres Laufrad - mm
Höchstgeschwindigkeit 30 km/h
Kesseldruck 12 kp/cm²
Kolbenhub 360 mm
Niederdruck-Zylinderdurchmesser 340 mm
Hochdruck-Zylinderdurchmesser 225 mm
Rostfläche 0,73 m²
Verdampfungsheizfläche 34,9 m²
Überhitzerheizfläche - m²
Leistung 107 kW
Leistungskennziffer k. A. kW/t
Zugkraft 30,57 kN
Steuerung Heusinger
Bremsbauart Handbremse

Die Lenz-Type ii waren eine Dampflokomotive der Bauart Mallet mit 1000 mm Spurweite, die auf verschiedenen Bahnen im Einsatz waren, auf denen die Firma Lenz & Co. die Betriebsführung hatte.

Bauart Vulcan

Auf der Franzburger Kreisbahn (FKB) waren zu Beginn nur leichte zweiachsige Lokomotiven vorhanden. Für das gesteigerte Verkehrsbedürfnis bestellte die Firma Lenz & Co., die die Betriebsführung innehatte, bei der Firma AG Vulcan in Stettin eine Malletlokomotive, die aufgrund der Spurweite und der Achslast als Typ ii bezeichnet wurde und die Nr. 7 erhielt. Der Rahmen war als Innenrahmen ausgeführt, sowohl für den Hauptrahmen als auch für das vordere Triebgestell. Die vier Triebwerke waren als Verbundtriebwerke ausgeführt und besaßen Heusinger-Steuerung) mit Flachschieber. Diese Lokomotive bewährte sich gut, so dass 1910 eine weitere Lok derselben Bauart gekauft wurde (Nr. 8). Beide Loks waren auch noch bei der Übernahme der Franzburger Kreisbahn durch die Deutsche Reichsbahn 1949 im Einsatz und bekamen die Betriebsnummern 99 5621 und 5622. 1967 bzw. 1969 wurden sie abgestellt.

Bauart Orenstein & Koppel

Auch die Greifenberger Kleinbahn in Pommern benötigte stärkere Lokomotiven. Diese wurden von Orenstein & Koppel zwischen 1903 und 1910 gebaut, und erhielten die Nummern 11 bis 16. Eine gleichartige Lokomotive ging an die Kolberger Kleinbahn. Auch diese Bauart verfügte über einen Innenrahmen. Als Steuerung kam die O&K-Patentsteuerung zum Einsatz. Die Lokomotiven verfügten über einen rückwärtigen Kohlenkasten. Drei der Greifenberger und die Kolberger Lok wurden 1915 an die Heeresfeldbahnen abgegeben, kehrten aber nicht mehr zurück. Die drei übrigen überstanden auch den zweiten Weltkrieg und wurden von der Polnischen Staatsbahn (PKP), die die Bahn übernahm, als Tx 7 eingeordnet.

Bauart Hanomag

Hanomag baute ab 1911 ebenfalls sieben ähnliche Malletloks für die Pommerschen Bahnen. Ab 1910 lag die Betriebsführung allerdings nicht mehr bei Lenz&Co., sondern bei der Kleinbahnabteilung der Provinzialverwaltung, die aber die Typklassen von Lenz übernahm und diese Loks ebenfalls als Typ ii einordneten. Sie hatten folgende Einsatzorte

  • zwei bei der Kolberger Kleinbahn, im Einsatz mit den Nummern 8 bis 9
  • eine bei Saatziger Kleinbahn, ab etwa 1925 bei Kolberger Kleinbahn Nr. 10
  • zwei bei Greifenberger Kleinbahn, Nummer 17 und 18
  • eine bei der Regenwalder Kleinbahn, Nummer 11
  • eine bei der Franzburger Kreisbahn, Nummer 9.

Bis auf die Lokomotive der Saatziger Kleinbahn wurden alle Lokomotiven zwischen 1914 und 1917 an die Heeresfeldbahnen abgegeben und kehrten nicht mehr zu ihren Stammbahnen zurück. Die Lokomotive mit der Nr. 10 überstand sogar den zweiten Weltkrieg und fuhr ab 1945 mit der Nummer PKP Tx 7. 1951 wurde sie in eine dreikupplige Lokomotive (C1) umgebaut, 1957 dann verschrottet. Diese Loks hatten ebenfalls Innenrahmen für beide Triebwerke, diesmal aber wieder Heusinger-Steuerung.

Literatur

  • Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Schmalspur-Dampflokomotiven. Franckh, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03818-1
  • Klaus Kieper: Die Franzburger Kreisbahnen Stralsund - Barth - Damgarten. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1982
  • Wolfram Bäumer, Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Pommern. Bufe-Fachbuchverlag, Egglham 1988, ISBN 3-922138-34-9.


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