Zum Inhalt springen

Disease-Management-Programm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. September 2004 um 22:17 Uhr durch Aglarech (Diskussion | Beiträge) (nur Artikelstichwort fett). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Disease Management Programme (DMP) werden auch Strukturierte Behandlungsprogramme oder Chroniker-Programme genannt. Die Programme werden für dauerhafte bzw. chronische Krankheiten in Deutschland eingesetzt.

Chronische Krankheiten sind zum Beispiel Diabetes mellitus Typ I und II, Brustkrebs, Koronare_Herzkrankheit, Asthma oder chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen (COPD). Die Definition weiterer Krankenheitsbilder für DMP ist in Vorbereitung (z.B. Parkinson-Krankheit). Diese Krankheiten erfordern eine gut abgestimmte kontinuierliche Behandlung und Betreuung, um eine Verschlechtung des Gesundheitszustandes zu verhindern, deren Folgeerkrankungen der Volkswirtschaft Milliarden Euro an Kosten verursacht. Um Qualitätsmangel bei der medizinischen Versorgung entgegen zu wirken, werden diese Programme seit 2002 durch die gesetzlichen Krankenkassen entwickelt. Hierbei werden Behandlungsmethoden eingesetzt, die in wissenschaftlichen Studien auf Wirksamkeit, Sicherheit und Nutzen überprüft worden sind und in medizinischen Gremien fesgelegt wurden und durch das Bundesministerium für Gesundheit per Rechtsverordnung veröffentlicht sind.

Durchführung

Die Teilnahme am Programm ist für Arzt und Patient freiwillig. Der behandelnde Arzt (Hausarzt, Facharzt oder Schwerpunktpraxis, Krankenhaus etc.) führt dabei einen zeitlich überwachten und inhaltlich vordefinierten Therapieplan aus. Hierzu werden Schulungen für Arzt und Patient angeboten. Die Durchführung der Programme wird durch den Gesetzgeber im Risikostrukturausgleich der Krankenkassen besonders finanziell honoriert. Die Ärzte werden durch die laufenden Dokumentationen des ausgeführten Therapieplans und des gegenwärtigen Gesundheitszustandes der Patienten durch die Krankenkassen für ihre Leistungen entlohnt. Flankierende Qualitätssicherungsmaßnahmen prüfen dabei den Erfolg der Therapie.

Für teilnehmende Patienten von DMPs kann ferner die Satzung der Krankenkasse besondere Bonus-Regelungen (verminderte Zuzahlungen für med. Leistungen) vorsehen.


Kritikpunkte an DMPs

  • Die Definition der medizinischen Werte für den Gesundheitszustand und die Methoden der Therapie sind in der medizinischen Fachwelt umstritten.
  • Die Dokumentationen sind zu bürokratisch und zu kompliziert.
  • Der Arzt ist in seiner med. Behandlungsfreiheit eingeschränkt.