Rißtissen
Rißtissen ist politisch und verwaltungstechnisch ein Ortsteil der Stadt Ehingen (Donau) im Alb-Donau-Kreis im Bundesland Baden-Württemberg.
Geographie und Struktur
Rißtissen liegt an der Riß, nahe der Mündung dieses Flusses in die Donau. Die Ortschaft erstreckt sich über eine Fläche von 12,1 km² und beheimatet 1.225 Einwohner. 1975 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde im Zuge der kommunalen Gebietsreform mit Zustimmung des Gemeinderates nach Ehingen eingemeindet. Geographisch ist Rißtissen eine 12 km von der Stadt Ehingen entfernte Exklave. Sie grenzt im Uhrzeigersinn an die Gemarkungen Öpfingen, Ersingen, Achstetten, Laupheim, Untersulmetingen und Griesingen, jedoch an keiner Stelle an das Stadtgebiet Ehingens.
Geschichte
Antike
Rißtissen um die Zeitenwende
Der von den Kelten besiedelte Rißtisser Raum geriet in den Jahren nach 15 v.Chr. unter römische Besatzung. Tiberius und Drusus hatten unter anderem Oberschwaben erobert. Nachdem die Eroberungspläne Magnae Germaniae zwischen Rhein und Elbe aufgegeben wurden, sollte die die um ungefähr 40 n.Chr. neu geschaffene römische Provinz Rätien mit der oberen Donau als Nordgrenze die Eroberungen festigen und sichern. Zur nachhaltigen Verbesserung der militärischen Logistik wurden zwei neue Straßenachsen geschaffen, die neue Süd-Nord Achse Via Claudia von Rom über den Reschenpass und die Provinzhauptstadt Augsburg bis zur Donau nahe der Lechmündung und die ebenfalls neue Ost-West Achse, die von Historikern so genannte Donausüdstraße zunächst von Weltenburg bis Hüfingen. Die Donausüdstrasse sollte die beiden wichtigsten militärischen Gebietet Roms nördlich der Alpen, die Donauprovinzen und die Rheinprovinzen logistisch miteinander verbinden.
Die Entwicklung des Kastells Rißtissen, das 2 km südlich der an der Donau verlaufenden Reichs- und Provinzgrenze, nahe der Mündung der Rißin die Donau und am Übergang der Donausüdstrasse über diesen kleinen Fluß liegt, ist von 30 n.Chr. bis 110 n.Chr. eng mit der sich verändernden Entwicklung und der Verschiebung der Transportwege zwischen den Donau- und Rheinprovinzen einerseits und den kriegerischen Ereignissen in diesen Provinzen andererseits aufs engste verbunden. Aus dem Osten kommende Truppen mussten zunächst, um ins nordwestlich gelegene Mainz oder nach Köln zu gelangen bis in die 74 n.Chr. südwestlich zum Rheinknie bei Basel marschieren um dann einen Nordkurs einzuschlagen. Dies war jedoch ein großer Umweg. Erst 74 n.Chr. ließ Kaiser Vespasian nach den schlechten Erfahrungen mit der Logistik während der Bataveraufstände eine Abkürzung von Tuttlingen durch das Kinzigtal nach Straßburg bauen. In den Jahren nach 90 n.Chr., etwa gleichzeitig mit dem Bau des rätischen Limes wurde eine neue, wesentlich kürzere Verbindung zwischen Mainz über das Neckartal an die Donau bei Günzburg geschaffen. Jede dieser Entwicklungen spiegelt sich in größeren baulichen Veränderungen und einem Wandel der Verwendung des Kastells wieder. [1]
Römische Heerstraße
Das 1,7 ha große Rißtisser Lager befand sich im Bereich des heutigen Wasserturms, der Schule und des Kindergartens. Diese Militärlager nannten die Römer castra (Kastelle). Die neue Straße führte in ungefähr 50 Metern Abstand von Südwest nach Nordost südlich am Kastell Rißtissen vorbei. Über sie erreichte man die Nachbarkastelle Unterkirchberg/(Viana?) im Osten und Emerkingen im Westen. In der Nähe des Kastells entlang der Römerstrasse entstand ein Lagerdorf (vicus). In ihm lebten die Familien der Soldaten, Handwerker und Wirte. Der Verlauf dieser Römerstraße hat sich auf der Gemarkung Rißtissen in letzten nahezu 2000 Jahren kaum verändert. Im Osten tritt sie bei der Abzweigung von der Kreistraße Achstetten - Ersingen nach Rißtissen als Feldweg von Osten kommend in die Gemarkung ein. Von dort verläuft sie noch heute nahezu geradlinig über die Heerstraße, Schloßstraße und Sulmetingerstraße zur Josefskapelle bis an die westliche Grenze zu Griesingen.
Kastell Riusiava, Falschmünzerwerkstatt
Das Kastell Rißtissen soll von den Römern "Riusiava" genannt worden sein. Der römische Geograph Claudius Ptolemäus nennt im 2. Jahrhundert n. Chr. einen an der oberen Donau gelegenen römischen Ort mit diesem Namen. Historiker [2] sind sich sicher, dass er damit nur Rißtissen gemeint haben kann. Die Riß könnte demnach damals "Riusia" geheißen haben.
Das in den 50er Jahren n.Chr. aus Holz erbaute Kastell fuer eine Kohortezum Schutz der Grenze und der Straße( 1. Phase ) ging im Gefolge der Wirren des Vier Kaiser Jahres 69 n.Chr. teilweise in Flammen auf und wurde in den frühen 70er Jahren n.Chr. unter Kaiser Vespasian als eine Kombination von Kaserne und Nachschublager (2. Phase ) erneuert. Gegen 80 n.Chr. wurde das Stabsgebäude (principia ( unmittelbar nördlich des Wasserturms ) ebenso wie in Unterkirchberg und Emerkingen aus Stein und in repräsentativer Form neu errichtet. In den 90er Jahren n.Chr. wurden die Truppen mit der Verlegung der Reichsgrenze von der Donau nach Norden aus Riusiava abgezogen. Kaum 10 Jahre später zu Zeiten des Kaisers Trajan, während der Dakerkriege im Balkan wurde das Kastell noch einmal in großem Stil um- und ausgebaut. Diesmal wurden große massiv gebaute Lagerhallen für militärischen Nachschub errichtet ( 3. Phase ). Historiker [3] vermuten, dass die Truppen des Kaiser Trajan an der unteren Donau militärischen Nachschub aus Gallien und vom Niederrhein teils zu Land ueber die Donausüdstraße und teils zu Wasser über den Rhein, den Bodensee, die Schussen, die Riß und dann die Donau erhielten. Riusiava könnte deshalb zwischen 100 und 110 n.Chr. ein militär-logistischer Umschlagplatz gewesen sein, wo der Nachschub von flachen, kleinen Rißbooten oder Ochsenkarren entladen, zwischengelagert und dann auf größere Donaulastkähne für den Ferntransport in die Gegend östlich von Belgrad verladen wurde. Für diese These spricht einer der in die Kirche eingelaßenen Steine, auf dem ein Römer dem Gott Danubius dankt. Er hatte vielleicht eine Schiffsreise unternommen. Spätestens 110 n.Chr. nach der Fertigstellung kuerzerer Straßenverbindungen zwischen den Donau- und Rheinprovinzen ueber das Neckartal und des rätischen Limeswurde das Militär ganz aus Riusiava abgezogen und das Kastell aufgegeben.
Die zivile römische Nachfolgesiedlung lebte an der Abzweigung eines Weges von der nun weniger bedeutenden Donausüdstrasse nach Süden ueber Biberach entlang der Schussen zum Bodensee und Bregenz weiter. Sie war wohl bis 260n.Chr. Marktflecken und vermutlich römische Poststation mansio . Ein roemisches Bad, das östlich der Pfarrkirche ausgegraben wurde und behauene Grab- und Weihesteine aus dem 2.oder 3. Jahrhundert n.Chr. die heute in die Aussenmauern der Kirche gut sichtbar eingemauert sind und die von einem Gräberfeld östlich Riusiavas an der Römerstraße stammen deuten darauf hin, dass Riusiava damals eine wohlhabende Zivilbevölkerung hatte. Um 220 n.Chr. wurden mit über 300 Tonformen, die sich in den Resten eines römischen Hauses unmittelbar an der Heerstraße fanden falsche römische Denare mit den Bildnissen der Kaiser Septimius Severus, Caracalla , Diadumenianus undElagabal hergestellt. Es ist möglich, daß es sich um offiziöse Notprägungen handelte, weil Geldtransporte aus Italien wegen der inzwischen unsicheren Zeiten den Norden des Reiches kaum mehr erreichten.
Abzug der Römer, Landnahme durch die Alemannen
Die Römer gaben ihre befestigte Nordgrenze, den rätischen Limes um das Jahr 260 n.Chr. nach wiederholten, verheerenden Einfällen und Raubzügen der Alemannen de facto auf. Sie räumten gleichzeitig den nord-westlichen Teil der Provinz Rätien. Das aufgegebene Gebiet entsprach in etwa dem heutigen Oberschwaben. Damit war Riusiava nicht mehr römisch und fiel in das Gebiet der von Westen nachrückenden Alemannen. Die spärlichen Bodenfunde aus den Jahren nach 260 lassen darauf schließen, daß Riusiava weitgehend von den Römern geräumt worden war. Die nur wenige Kilometer weiter östlich von Rißtissen gelegenen Orte auf der bayerischen Seite der Iller blieben – geschützt durch eine neue römische Befestigungslinie, dem Donau-Iller-Rhein-Limes - noch weitere 238 Jahre römisch, bis 488 n.Chr. die rätische Bevölkerung nach Italien evakuiert wurde.
Mittelalter
Das südwestlich, nahe des Wasserturms entdeckte alemannische Gräberfeld aus dem 7. Jahrhundert lässt vermuten, dass sich erste alemannisch-germanische Siedler vielleicht schon um 500 n.Chr. in Rißtissen niederließen. Neuen Aufschwung brachte für diese Siedlung sicherlich der Entschluss Karls des Großen die verwahrlosten, ehemals römischen Fernstraßen, die durch Rißtissen führten, im frühen 9. Jahrhundert wiederherstellen zu lassen. Vielleicht hat dieser Umstand so viel Auftrieb gegeben, dass Rißtissen bereits am 20. Mai 838 als "Tussa" in einer Urkunde der Abtei St. Gallen erwähnt wird. Aus dieser Urkunde erfahren wir, dass "Tissen" in der Ruadolhuntare (Huntare)lag, die wiederum zur Albuinesbaar (Baar) gehörte. Schon damals wird eine, dem Heiligen Pankratius, (†305 n.Chr.) geweihte vermutlich erste christliche Kirche erwähnt. Seit dieser Zeit liegt Rißtissen bis auf den heutigen Tag an einem wichtigen Abschnitt des europäischen Jakobsweges in Süddeutschland. Der Jakobsweg ist der mittelalterlich-historische Pilgerweg zum sagenhaften Grab des Apostels Jakobus des Älteren in Santiago de Compostela in Spanien. Schon im Mittelalter führte der Fernwanderweg von Nürnberg nach Konstanz mitten durch den Ort. Tussa, das später zur Unterscheidung von einem anderen, ebenfalls "Tussa" genannten Ort an der Iller (heute Illertissen) "Rißdissa" und dann Rißtissen genannt wurde, war eine bedeutende Raststation für die Pilger. Heute wird dieser historische grenzüberschreitende Weg wieder neu beschrieben und im Zuge der europäischen Einigung durch internationale Wegzeichen von Ulm her über Oberdischingen und dann weiter von Rißtissen über Biberach an der Riß nach Konstanz durch verschiedene Organisationen sowohl markiert als auch rege begangen. Im Hochmittelalter gehörte Tussa den mächtigen Grafen von Berg. Ihr Dienstmann aus Tussa, Diethelm von Tussin wird 1127 im Stiftungsbrief eines Benediktinerinnenklosters als Zeuge benannt. Der erste Ortsgeistliche der in Urkunden (7. September 1322) namentlich genannt wird ist Heinrich Fulhin. Zusammen mit der Herrschaft Berg gelangte Tussa 1383 an Vorderösterreich. 1353 gab es in Tissen 72 Haushalte. 1455 erwarb Hans von Stotzingen fünf Sechstel der Herrschaft Rißtissen. Das letzte Sechstel kaufte gleichzeitig Ulrich von Schienen zu Gamerschwang.
Neuzeit
1581 veräußerte sein Nachfahre, Sixt Werner von Schienen dieses Sechstel an Caspar von Laubenberg, der als Stotzingerscher Erbe Inhaber des größten Teils von Rißtissen war. 1613 heiratete seine Witwe und kinderlose Erbin den Schenken Hans Christoph von Stauffenberg, der am 5.8.1613 den einzigen noch ausstehenden Anteil von einem Stotzinger Erben, dem Ritter von Schellenberg erwarb. Die Schenken von Stauffenberg wohnen seit 1613 ununterbrochen in Rißtissen. Während des zweiten Weltkrieges befand sich zwischen Rißtissen und Ersingen ein militärischer Behelfsflugplatz.
Verkehrsanbindung
Rißtissen liegt abseits der großen Straßenverkehrsströme, ist aber über mehrere Kreisstraßen recht gut an diese angebunden. Ebenfalls über Kreisstraßen erreicht man die nächsten Städtchen Ehingen (12 km) und Laupheim( 6 km ). Die nächstgelegenen Fernstraßen sind die Bundesstraßen B30, B311 und B465.
Im Rahmen der Planung des Golfprojektes wurde eine Ortsumgehungsstraße trassiert.
Mit dem öffentlichen Personennahverkehr des Donau-Iller-Nahverkehrsverbundes gelangt man per Bus (Linie 225) nach Laupheim und Ehingen. Dort besteht dann Anschluß an das Schienennetz der DB. Die nächste ICE Station ist Ulm (20 km ).
Der nächste Flughafen mit nationalen und internationalen Linienflügen ist der Regional Flughafen Friedrichshafen (80 km). Die nächsten Großflughäfen sind der Flughafen Stuttgart (100 km), der Flughafen München (rund 170 km), sowie der Flughafen Zürich (180 km).
Gebäude und Einrichtungen
- Stauffenberg´sches Schloss. 1275 erstmals als Herrensitz erwähnt. Der Vorvorgängerbau des heutigen Schlosses, wurde im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden zerstört. Hans Christoph von Stauffenberg baute um 1650 an gleicher Stelle ein einfaches rechteckiges Haus mit Rundtürmen an jeder der vier Ecken. Um 1784 begann Freiherr Hugo Damian Anton Schenk von Stauffenberg mit dem Bau der neuen Kirche, des (dann 1947 abgerissenen) Pfarrhauses und der heutigen Schlossanlage im französischen [[Louis seize Stil]. Die Anlage besteht aus einem rechteckigen, dreistöckigen, schlichten Hauptgebäude mit dreiachsigem Mittelrisalit und zwei symmetrisch angeordneten zweistöckigen Kavaliershäusern. Die Allianzwappen im Fries über dem Mittelrisalit sind die des Erbauerpaares, des 1791 gegraften Hugo Damian Anton Stauffenberg und der Gräfin Antonie Kageneck. Gräfin Antonie war die Tante des österreichischen Staatskanzlers Fürst von Metternich. Der englische Park wurde um 1830 nach Skizzen von Friedrich Ludwig von Sckell durch den in England ausgebildeten Rißtisser Landschaftsgärtner Mißler angelegt, dessen Haus noch heute in der Ersingerstraße besichtigt werden kann. Insgesamt waren die Schenken von Stauffenberg von 1613 bis 1806 Inhaber der Herrschaft Rißtissen. Napoléon Bonaparte erzwang zunächst bis 1810 den Anschluss an das von ihm geschaffene Königreich Bayernund dann an das ebenfalls von ihm geschaffene Königreich Württemberg.
- Katholische Pfarrkirche Sankt Pankratius und Dorothea. Freiherr Hugo Damian Anton ließ 1784 die baufällige Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit Ausnahme des soliden, mittelalterlichen Kirchturms abtragen. Dabei wurden die bereits erwähnten sieben römischen Reliefsteine entdeckt, die dann in die Außenmauer der neuen Kirche eingelassen wurden. Er ließ den die alte Kirche umgebenden Friedhof zur Leonhardskapelle an der Ehingerstraße verlegen und die Toten umbetten. Schließlich wurde nach Plänen des damals schon verstorbenen Tiroler Baumeisters Franz Kleinhans, eines Schülers des Johann Georg Fischer die neue Kirche erbaut. Während der langen Bauzeit las Pfarrer Franz Xaver Hensinger (1768-1802) die Messen in einer Scheune. Die Zahl MDCCLXXXVII (1787) über dem Eingang bezeichnet das Vollendungsjahr des Baues. Die neue Kirche wurde zunächst nur benedeziert und erst am 22. Mai 1830 geweiht.
- Friedhofskapelle St. Leonhard. Die Friedhofskapelle St. Leonhard von 1538, damals weit außerhalb des Ortes gelegen, gehörte wie schon das Patrozinium vermuten läßt, ursprünglich zu einem mittelalterlichen Leprosenhaus das vom Ulmer Heilig-Geist-Spital für Aussätzige gestiftet worden war. Die Kapelle birgt heute Einrichtungen, die wohl aus der 1784 abgerissenen mittelalterlichen Pfarrkirche stammen. Bemerkenswert ist der von dem Ulmer Meister Jakob Acker d.J. 1483 signierte Altar auf dem unter anderem die zweite Ortspatronin, die Heilige Dorothea dargestellt ist.
- Josefskapelle. Die bei der Bevölkerung beliebte und häufig besuchte Josefskapelle aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts liegt westlich des Golfplatzes an der Gemarkungsgrenze zu Griesingen an der ehemaligen Römerstraße. Ihr Innenraum wurde von Pfarrer Nikolaus Stark ausgemalt.
- Kindergarten
- Grundschule mit Römermuseum
- Wasserturm
- Kieswerk
- Golfplatz
Vereine
- TSV Rißtissen (Turn- und Sportverein, seit 1926)
- Heimat- und Dorfverschönerungsverein Rißtissen (seit 1987)
- Musikverein Rißtissen (seit 1926)
- Förderverein Musikverein Rißtissen (seit 1998)
- Männergesangverein "Liederkranz" Rißtissen (seit 1862)
- Feuerwehr-Förderverein Rißtissen (seit 1994)
- Katholischer Frauenbund Rißtissen (seit 1974)
- Katholischer Kirchenchor Rißtissen
- Breaker-Club Rißtissen (seit 1988)
- Golfclub Donau-Riß (seit 2005)
Golfplatz
Während der letzten Jahre spalteten heftige Diskussionen über das Projekt eines Golfplatzes die Bevölkerung Rißtissens in Gegner und Befürworter. Daneben standen und stehen sich die in einer Bürgerinitiative (BI) organisierten, überwiegend Rißtisser Gegner des Golfprojektes den ueberwiegend Ehinger Initiatoren des Golfplatzes in einer zuweilen quälend unversöhnlich und streckenweise irrational geführten Protestkampagne gegenüber.
Nach Abwägung der berechtigten Einwände der BI (vgl. Golfplatz Punkt 8) wurde im Mai 2006 mit dem Bau des Platzes auf einem ungefähr 82 ha großen Areal im Südwesten des Dorfes begonnen. Unbekannte, radikalisierte Golfplatzgegner äußerten in der Folge ihren Unmut von ihnen aber unerwünschte Entwicklung durch eine Reihe vonvandalistischen Sachbeschädigungen.
Die große Übungswiese auf der die langen Schläge geübt werden können, in der Sprache der Golfer "driving range" (vgl. Golfplatz Punkt 7), ist seit Oktober 2006 in Betrieb. Die in modernem Routing angelegten 18 Spielbahnen des eigentlichen Golfplatzes (vgl. Golfplatz Punkt 1) sollen im Frühjahr 2007 erstmals für das Golfspiel freigegeben werden.
Anmerkungen
- ↑ Rißtissen im Zusammenhang imperialer Zusammenhänge nach Kemkes, 1996 und 2005.
- ↑ R. Knorr: Rißtissen, das Riusiava des Ptolemäus. In: Germania. Anzeiger der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts. Jahrgang 16, 1932. De Gruyter, Berlin. S. 143 f.
- ↑ Kemkes 2005, a.a.O.
Literatur
- Philipp Filtzinger: Ehingen-Rißtissen. In: Die Römer in Baden-Württemberg. 3. Auflage, S. 272ff. Theiss, Stuttgart 1986. ISBN 3-8062-0287-7
- Iris Radi: Katholische Pfarrkirche Sankt Pankratius und Dorothea, Rißtissen. Schnell & Steiner, München und Zürich 1989. ISBN 3-7954-5510-3
- Wolfgang Lipp: Der Weg nach Santiago. Jakobuswege in Süddeutschland, Süddeutsche Verlagsgesellschaft. Ulm 1991. ISBN 3-88294-164-2
- Gerhilde Fleischer (Hrsg.): Jakobusweg II: Ulm - Oberdischingen -Äpfingen - Biberach - Steinhausen - Bad Waldsee. 4. Auflage. Ostfildern, Schwabenverlag 2006. ISBN 3-7966-0905-8
Periodika
- Mitteilungsblatt Gemeinde Rißtissen. Urban, Ulm seit 1973.