Diskussion:Anglizismus
Training, Trainieren, Trainer, Sport
Ich "suche" ein deutsches Wort für Training bzw. Trainieren und Sport.
Ich trainiere Fußball == Ich übe Fußball?
Morgen gehe ich Fußball trainieren == Morgen gehe ich Fußball üben?
Fußballtraining == Fußballübung?
Fußballtrainer == Fußballlehrer?
Sport == Leibeszucht, Leibesübungen?
Vielleicht will mir ein(e) Experte/Expertin helfen.
- Dies ist kein Forum für zwanghaftes Eindeutschen. Allein die Bezeichnung „Fußballlehrer“ ist mir als selten verwendetes Synonym geläufig. Feinschreiber ?+! 4. Jul 2005 13:59 (CEST)
- Danke Feinschreiber für deinen geistreichen Beitrag, Du hast mir damit sehr geholfen.
- Übrigens ist auch Fußball kein gut deutsches Wort, sondern bloß eine Übersetzung aus engl. football. Das musst du also auch noch ersetzen. --Seidl 4. Jul 2005 21:45 (CEST)
- Es ist aber kein Anglizismus sondern eine Übersetzung, den Unterschied kennst Du hoffentlich.
- Dank Menschen wie Dir, ist Wikipedia unbrauchbar. --ohichmussmeinennamenschreibendamitichintelligenterwirke
- Du hast schon recht, dass das Wort Training einen harten Brocken darstellt. Auch die Verwendung hierzulande ist nicht ganz korrekt. Ein Trainer ist ein Übungsleiter für eine stark leistungsorientierte Mannschaft, z.B. Nationalmannschaft, also einer mit Drill.
- Ein Coach ist im Englischen ein gewöhnlicher Übungsleiter, wie z.B. beim Dorffußballverein Schienbein Blau-Weiß. --Wikistefan87 29. Okt 2005 15:07 (CEST)
- Sobald ein Wort entlehnt ist, bildet es einen Bestandteil der entlehnenden Sprache und es kann sich dort auch in seinen Bedeutungen ganz autonom weiterentwickeln. Was das entlehnte Wort ursprünglich geheißen hat und in der Ursprungssprache sonst noch bedeutet, ist nicht mehr von Belang. --Seidl 15:56, 29. Okt 2005 (CEST)
Erste Diskussion
Ich dachte immer, es wäre umgekehrt: Ein Anglizismus ist in erster Linie ein englisches Wort, das ins Deutsche übernommen wird und erst in zweiter Linie eine Lehnübersetzung wie "Sinn machen". Gibt es dazu Expertenmeinungen? -Hunne
- Ja, Anglismus vs. Anglizismus
Ein Anglizismus ist in erster Linie eine ans Englische angelehnte Ausdrucksweise, nicht ein englisches Wort. Der "Duden" fasst es als eine "Spracheigentümlichkeit" einer fremden Sprache auf. Gbust
Jetzt hab ich im Metzler Lexikon Sprache nachgeschaut. Da steht folgendes:
- Aus dem britischen [?] Englisch in eine andere Sprache übernommene bzw. entlehnte lexikalische, idiomatische oder syntaktische Einheit, z.B. Jogging/joggen, Dampfmaschine > steam engine, Wolkenkratzer > sky scraper, Licht am Ende des Tunnels sehen > to see the light at the end of the tunnel.
- Nachbildung einer im Englischen üblichen, im Deutschen aber unüblichen Konstruktion z.B. in 1992 (statt: im Jahre 1992), sich sein (statt:das) Leben nehmen.
Da gehören dann also englische Lexeme auch dazu. Was Du meinst ist also offenbar die zweite Bedeutung. Kann aber natürlich sein, dass die erste neuer ist als die zweite. -Hunne
Liebe Johanna, ich meine, wir sollten es im Interesse der Wikipedia nicht so eng sehn. Wir sollten nur darauf achten, dass unsere schöne deutsche Sprache nicht zu viel vom Englischen überschwemmt wird, wobei aus England nur ein Flüsschen kommt, der Strom, der uns überschwemmt, kommt aus Nordamerika. Richtig ist, was Metzler und Duden sagen. Wir können aber ruhig eigentlich unnötige englische Wörter mit dazurechnen. PS: Ich bin natürlich kein "Purist". Gbust28.01.03
Das Beispiel "O mein Gott" habe ich entfernt: zwar ist der Ausruf weniger üblich als "O Gott!" oder "Mein Gott!", und möglicherweise wird er wegen Synchronübersetzungen von "Oh my god!" häufiger verwendet, er ist aber dennoch kein Anglizismus. Soundray 13:38, 29. Feb 2004 (CET)
Da hat jemad den gesammten artikel gelöscht. Was tut man in so einem Fall? --DrKoch 23:42, 23. Mär 2004 (CET)
- Unter 'Versionen' klickst Du auf das Datum der letzten korrekten Version. Anschließend auf 'Seite bearbeiten'. Du siehst eine Warnung, die Du in diesem Fall ignorieren kannst. Mit 'Seite speichern' stellst Du die alte Version wieder her. Siehe auch die FAQ zum Editieren. --soundray 00:17, 24. Mär 2004 (CET)
"konservativen sprachpolitischen Kampfbegriff" hört sich etwas übertrieben an. Benutzer:rho
Absolut falsches Deutsch, wie es im Falle von „Sinn machen“ ist, sollte nicht als Beispiel gelten, denn eine Entlehnung aus dem Englischen macht den Fall, daß es falsch ist, nicht besser. Es ist falsch, es bleibt falsch! Es daher so stehen zu lassen zeigt nicht von höherer Qualität. Vorerst werde ich es entfernen, vielleicht könnte es an anderer Stelle als schlechtes Beispiel dienen, aber so ist wird diese Kreation quasi legalisiert, obwohl es ein Fehler ist!
- PS: Ich habe den Begriff Kollaboration entfernt, denn dieser stammt aus dem Lateinischen (siehe auch in der Wikipedia selbst), sowie den Zusammenhang, das realisieren aus dem Französischen gekommen sei (hat ebenfalls seine Ursprünge im Lateinischen).
--Kuroi-ryu 00:55, 6. Okt 2006 (CEST)
- 1.: Warum soll Sinn machen "falsch" sein? Es handelt sich um 2 deutsche Wörter, die zu einer Kollokation verschmolzen sind, so wie Sinn ergeben oder Gewinn machen, Musik machen. Dass es dir nicht gefällt oder dass es neu ist, heißt noch lang nicht, dass es falsch sein muss. - 2.: Dass ein englisches Wort früher aus einer anderen Sprache ins Englische gekommen ist, tut gar nichts zur Sache: Wesentlich ist doch der letzte Schritt. Sonst dürfte man übrigens auch das Sinn machen deshalb nicht als Anglizismus ansehen, da sense über das Französische aus dem Latein stammt. - 3. Kollaboration stammt mitnichten aus dem Latein - selbst wenn WP das behauptet, aber die behauptet vieles! -, sondern ist erst im Französischen als collaboration zum Verb collaborer hinzugebildet worden. Dasselbe gilt für realisieren: im Spätlatein existierte allenfalls das Adjektiv realis, aber das Verb wurde erst im Französischen geschaffen und von dort kam es ins Englische. Der Bedeutungswandel "schaffen" > "merken" kam erst im Englischen zustande, und darum ist es legitim, diese Bedeutung von realisieren im Deutschen als einen Anglizismus zu betrachten. --Seidl 23:24, 6. Okt 2006 (CEST)
Den Bedeutungswandel von realisieren zweifle ich nicht an, aber es kommt aus dem Lateinischen, nicht aus dem Französischen, demnach wär es eine Fehlinformation zu behaupten es sei französisch! Auch wenn es Umwege genommen hat, aber der eigentliche Ursprung liegt wieder einmal im Lateinischen (Duden: 1. frz. réaliser, zu: réel < spätlat. realis, →real; Brockhaus: realisieren [lateinisch]). Bei Kollaboration findet sich ebenso wieder das Lateinische als Ursprung, mit einem Umweg über das Französische. Hier gibt der Duden nur das Französische als Ursprung an, aber der Brockhaus liefert schon wieder „französ., von spätlatein. collaborer“ oder auch „französisch-lateinisch“, die Encarta liefert nur Latein als Ursprung (Kollaboration (von lateinisch collaborare: mitarbeiten)). Da der Duden nun wirklich kein Fachwerk mehr im Gebiet der Sprache zu sein scheint, das Recht als staatsgültiges Regelwerk wurde bestimmt nicht grundlos abgenommen, tendiere ich mehr meiner Intuition und den lexikalischen Fachwerken Brockhaus wie auch Encarta meinen Glauben zu schenken.
„Sinn machen“ ist eine fehlerhafte Formulierung, denn Sinn kann nicht produziert oder hergestellt werden! Ein Sinn kann einem Objekt nur innewohnen, aus einer Handlung kann sich ein Sinn ergeben, es kann sinnvoll sein etwas zu tun, aber „machen“ kann man ihn nicht. Man kann keinen Sinn machen. Siehe auch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ von Bastian Sick. Darfst auch hier:[[1]] mal schauen, oder Du kaufst Dir gleich dieses:[[2]] tolle Gerät. Übrigens ist „making sense“ auch kein gutes Englisch, nur so nebenbei.
--Kuroi-ryu 00:03, 7. Okt 2006 (CEST)
- Du hast überhaupt nicht verstanden, was ich meine. Es gibt kein lateinisches Wort *realizare und kein *collaboratio. Diese Wörter wurden erst im Französischen geschaffen. Genauso gut könnte man behaupten, realisieren gehe auf das urindogermanische *reh1is "Vermögen" zurück. Solche Wurzeletymologien bringen überhaupt nichts. Es geht doch darum, in welcher Sprache das betreffende Wort geschaffen wurde und in welcher Sprache es eine Bedeutung annahm, die dann zu wandern begann.
- Deiner Intuition würde ich skeptisch gegenüberstehen; vernünftiger wäre es, du läsest zunächst mal ein paar Fachbücher über Wortgeschichte und Lehnwörter. Und ebenfalls nicht würde ich Sick zitieren, denn das ist keine wissenschaftliche Quelle, sondern der reine Unsinn. Also: Bitte maße dir kein Urteil über Sachen an, von denen du keine Ahnung, sondern allenfalls "Intuition" hast. Ich mische mich auch nicht in ostasiatische Sportarten ein. Die WP ist kein Spielplatz für Dilettanten, sondern eine Enzyklopädie! --Seidl 00:37, 7. Okt 2006 (CEST)
Da hab ich wohl den Nerv eines Sprachprofessors getroffen, wohl verlernt die Ironie meiner „Intuition“ zu erkennen. Mich als Dilettanten zu bezeichnen steht doch nur jemandem zu der mich näher kennen würde, es ist also eine reine Verleumdung. Leider fehlen Deinen Angaben diverse Quellen, ich habe welche angebracht und aus diesen ist auch eindeutig zu erkennen, daß ich soweit recht habe. Ich könnte jetzt ebenso ein paar Deiner Worte verdrehen, aber ich lasse das, ist mir zu kindisch; Ursprung bleibt Ursprung, eine Wandlung des Wortes ist aber etwas anderes. Sicks Werke als Unsinn zu betiteln ist unbegründet natürlich sehr einfach, aber schick mir doch einfach eines Deiner Fachbücher zu. Wo ich mich wie einmische ist hier noch meine Sache, denn wenn ich solche Erfahrungen habe ist es wohl schlecht möglich diese Tatsachen zu leugnen, denn es muß diese ja zumidnest soweit einmal gegeben haben!
Aber natürlich ist Sprachverpanschung sehr enzyklopädisch, denn es macht ja auch Sinn die deutsche Sprache mit durch fehlerhaft importiertes Englisch zu bereichern. Genauso liegt der Fall bei dem gleichen und demselben, aber gute Übersetzer sind wohl einfach zu teuer. Lösen wir uns doch einfach von den logischen und grammatikalischen Regelwerken, denn Sinn machen ist neuer und aktueller, wenn nicht gar das neueste oder aktuellste was es an deutscher Sprachmodifizierung gibt. Und solange das eine Waschpulver weißer als das andere wäscht ist alles schön.
Nur weil es allgemein verwendet wird ist es noch lange nicht korrekt. Sinn machen gibt es nicht, es ist nicht möglich, es ist falsch und wird es auch immer bleiben. Nur weil alle es sagen ist es dadurch nicht richtig, geschweige denn besser. Bitte gib doch Deine hochkarätigen Fachquellen preis, damit auch Dilettanten wie ich über uns selbst wachsen und uns auf ein so hohes Niveau wie Du es scheinbar hast begeben können.
--Kuroi-ryu 14:50, 7. Okt 2006 (CEST)
Umformulierung
Ich habe mal den Einleitungssatz völlig neu formuliert, weil mir die alte Formulierung von den Ausdrücken (...), die auf einem (erheblichen) Einfluss der englischen Sprache gründen doch reichlich holprig und ungenau erschien. Abgesehen davon war das erheblich in der Klammer sehr unscharf: Ist der Einfluß der englischen Sprache überhaupt erheblich (das war wohl gemeint), oder kann man als Anglizismen nur die Folge von erheblichen Einflüssen bezeichnen, nicht von (auch anzutreffenden) weniger erheblichen? Meine Formulierung ist auch nicht der Weisheit letzter Schluß, versucht aber nicht so ausgewogen schwammig zu bleiben, wie der (zudem sprachlich sehr unelegante) Vorgänger. Verbesserungen würde ich appreciaten (sprich: äprischiäiten) ;-)))
Dann habe ich das Inhaltsverzeichnis nach vorne geholt, und zwei mir nicht neutral erscheinende Formulierungen neutralisiert:
1. die "Bemühungen um Sprachreinheit", die man nicht so affirmativ stehenlassen konnte, und
2. die (Un-)Sitte, weil das eine Wertung war. --ad 23:09, 31. Jul 2004 (CEST)
Der Artikel ist insgesamt schon recht schön. Ich habe einige aus linguistischer Sicht unglückliche Formulierungen umgeschrieben. Insbesondere meine ich, dass man bei einem Lexikonartikel auch vorsichtig sein soll mit subjektiven Beschreibungen wie "Bereicherung" und "Verarmung". Die Einträge "Entität" und "jmd./etw. erinnern" sind keine Anglizismen; ersteres ist ein Latinismus, zweiteres gibt es schon bei Goethe. Ich habe mich außerdem gefragt, was das Zitat von Sick bezwecken bzw. deutlich machen soll. --sinatra 01:16, 15. Feb 2006 (CET)
- Vielen Dank. Das Zitat ist m. E. überflüssig, ich habe es wieder entfernt. Gruß, Feinschreiber ?+! 11:43, 15. Feb 2006 (CET)
Bastardisierung/Barbarisierung
Um das hin und her zu sichten: a) Bastardisieurng ist die Durchmischung verschiedener Spezies, dies kann durchaus als Metapher auf die Entlehnung von Fremdworten mit deutschen Flektionsendungen angewandt werden und wäre in der Sache korrekt, klingt aber nicht neutral. Aber das kam ja hier eh nicht vor. b) Barbarisierung ist ein wertender Ausdruck für den Verfall einer Kultur oder eines kulturellen Gutes, dessen Sinn sich mir zudem im gegebenen Kontext nicht entbirgt. Daher habe ich es wohl auch anders gelesen. Ich hoffe, dies hier klären zu können.Riptor 1. Jul 2005 12:27 (CEST)
- Der Ausdruck Barbarismus ist natürlich wertend und wird natürlich in der einschlägigen wissenschaftlichen Terminologie nicht verwendet. Auch die Bastardisierung ist mehr als problematisch - und ebenfalls in der Fachterminologie ungebräuchlich. Was damit bezeichnet wird, ist doch nichts anderes als die Einpassung fremder Elemente - Substantive, Verben und Adjektive - in das Flexionssystem der deutschen Sprache. Alle Sprachschützer müssten dergleichen eigentlich begrüßen. Solche Prozesse zeigen nämlich, dass es um das Wesen der deutschen Sprache und ihre Grammatik noch nicht so schlecht bestellt ist. Was ist undeutscher: wir download oder wir downloaden? --Seidl 4. Jul 2005 21:52 (CEST)
brandneu
Ich habe diesen Ausdruck aus mehreren Gründen gelöscht:
- Die Herkunft des englischen Begriffs brand-new ist in der mir zugänglichen englischen Literatur (Chambers) anders beschrieben, nämlich abgeleitet von Feuer, nicht von Marke.
- "brand-" ist im Deutschen ein reihenbildendes Präfix für Adjektive, das eine Steigerung ausdrückt: brandgefährlich, brandaktuell, brandeilig. Dazu paßt 'brandneu' durchaus.
- Die mir verfügbare deutsche Literatur (Kluge) gibt keine direkte Herkunft für "brand-" aus dem Englischen an, sondern vermerkt lediglich "vielleicht unter englischem Einfluß".
--Skriptor 15:52, 12. Apr 2004 (CEST)
Die folgende, heute gemachte Ergänzung ist mir unverständlich:
- Zudem befördert die Verwendung solcher Ausdrücke einen im Deutschen als stilistisch unschönen Nominalstil.
Einmal von dem überzähligen 'als' abgesehen: Was ist hier mir "solcher Ausdrücke" gemeint? Kann der Autor (oder jemand anders, der versteht, was gemeint ist) die Aussage bitte klarstellen? --Skriptor 10:01, 13. Apr 2004 (CEST)
Ich habe "Voten" wieder gelöscht, da es als Verb kein gängiger Ausdruck ist. Bitte unter Beispiele nur gängige Ausdrücke eintragen. Nicht jedes Wort, was jemand aus dem Englischen mal eben so rübercarryt, ist gleich ein gutes Beispiel für einen Anglizismus. --soundray 01:20, 22. Apr 2004 (CEST)
Ich denke hier muss noch einiges gelöscht werden:
"Recycling", "Communication" und "sensibel" sind ihrerseits Latinissmen im Englischen. Im Deutschen übrgens auch.
Echte Anglizissmen gibt es genug im Deutschen. Da muss man nicht "Einmal mehr" an den Haaren herbeiziehen, nur weil die Wortstellung im Englischen Satz zufällig die gleiche ist. Bessere Beispiele sind da schon: "Party, Meeting, Team, Tape, Talk".DFK 19:11, 23. Apr 2004 (CEST)
- Zu DFK: Recycling, Communication gehen zwar irgendwann einmal letzten Endes aufs Latein zurück, aber es kann gezeigt werden, dass die Begriffe, wie sie im Deutschen gebraucht werden, eindeutig aus dem Englischen übernommen worden sind.
- Ich muss sagen - und ich oute mich hier als Sprachwissenschaftler -, dass mich der anglizismenfeindliche Ton des Artikels sehr stört. Das ist tendenziös, hat also primär mit einem Lexikonartikel *nichts* zu tun. Ein solcher Artikel hat zunächst einmal die nackten Tatsachen auf den Tisch zu legen und muss dann darauf hinweisen, dass es 1) Kreise gibt, die Anglizismen ablehnen und 2) andere, die glauben, dass man Sprachen nicht lenken kann. Sowas wäre objektiv. Seidl 00:42, 10. Mai 2004 (CEST)
- Seidl: Ich finde, dass Du recht hast. Außerdem bist Du qualifiziert, also: Go ahead. --soundray 15:53, 10. Mai 2004 (CEST)
- Mh, ich weiß nicht, wie der Artikel aussah, als Seidl ihn kommentierte - mich stören andere Dinge eher: Teilweise sprachliche Defizite, die ich korrigiert habe, strukturell das späte Inhaltsverzeichnis und die unklare Struktur des eigentlichen Artikels. Mir scheint, hier wurden mind. 2 Artikel zusammengeworfen (Wiederholungen). Vielleicht kann hier noch einmal jemand Hand anlegen, dem die Systematik /Terminologie geläufiger ist also mir als Laien :)
- Gruß RalfG. 22:08, 3. Jun 2004 (CEST)
- Ich stimme Seidl auch zu. Die subjektive Bewertung, was als Bereicherung und was als Verarmung der deutschen Sprache angesehen werden kann, gehört m.E. nicht in den Artikel, weil es über die Frage nach dem Reichtum einer Sprache weder objektive Maßstäbe, noch einen gesellschaftlichen Konsens gibt.
- Ebenso stört mich die Formulierung und Schreibweise (Un)Sitte, weil die Frage, ob die Angewohnheit eine gute oder schlechte oder weder gut noch schlecht ist, wieder von einer subjektiven Bewertung abhängt, die durch die Klammersetzung zwar etwas versteckt ist, aber dennoch deutlich in Richtung Unsitte tendiert. Und die Aussage allein, dass irgendetwas gut oder schlecht, als Sitte oder als Unsitte, bewertet werden kann, ist trivial und gehört nicht in diesen Artikel, solange nicht die Menschen oder Lehren benannt werden, die diese Bewertung vornehmen.
- Schließlich sollte bei Trotz aller Bemühungen um Sprachreinheit auch erwähnt werden, wer sich um Sprachreinheit bemüht oder bemüht hat.
- Milch77 22:44, 18. Jul 2004 (CEST)
- Um nochmal zum "voten" zurückzukommen: ich finde schon, dass dieses Wort (zu) exzessiv benutzt wird, insbesondere im Radio, wo man für seinen "Superhit voten" soll.
- Wikistefan87 19:56, 29. Okt 2005 (CEST)
erinnern
Ich habe Ich erinnere das Bild als Beispiel für einen Angelismus entfernt, weil der Gebrauch von erinnern mit dem Akkusativ schon im Grimmschen Wörterbuch gerügt, aber durch Zitate der Werke Goethes prominent belegt wird. Dass dies ein Angelismus sei, erscheint mir daher spekulativ. --Andrsvoss 12:02, 5. Jun 2004 (CEST)
- Das ist interessant. Denn allein die Tatsache, daß schon Goethe diese Formulierung gebraucht hat und diese von Grimmscher Seite zwar kritisiert, aber nicht als Anglizismus bezeichnet wurde, schließt nicht aus, dass es sich um einen solchen handelt. Insbes. wenn man bedenkt, daß (laut Duden) diese Formulierung vor allem im norddeutschen Sprachraum verbreitet ist, der traditionell starke Einflüsse aus dem Englischen bezieht.
- Mehrere Fragen tun sich auf:
- 1. Wann wurde angefangen, von Anglizismen zu sprechen?
- 2. Wann und wie kam der Umschwung dahin, daß Anglizismen negativ wahrgenommen wurden?
- 3. Wie ist es mit anderen fremdsprachlichen Einflüssen? (so war z.B. zu Goethes Zeiten gerade der französische Einfluss sehr ausgeprägt, wobei "sich erinnern", soweit ich weiß, auch im Französischen ein Reflexivum ist - ein Argument mehr für die Anglizismus-These)
- Bin leider kein Sprachexperte, aber vielleicht gibt es ja jemanden, der den Artikel in dieser Hinsicht ergänzen könnte. --Cartaphilus 16:20, 28. Juli 2004 (CEST)
Beamer
Dumme Frage: Wieso würde es zu Missverständnissen kommen, wenn man einen Beamer korrekt als PC-Projektor bezeichnete? Immerhin haben wir jahrzehntelang mit Dia-, Film- und Overhead-Projektoren gelebt, ohne dass aus dem Nebeneinander ein Durcheinander entstand. Der Beamer hat für sich die Kürze und die allgemeine Übung; und Projektor ist ja wohl auch kein urdeutsches Wort... ;-) --Idler 11:57, 22. Sep 2004 (CEST)
- Also ich tendiere ja zu "Bildwerfer". Ist doch sehr... bildlich ;-) --Cartaphilus 22:33, 22. Sep 2004 (CEST)
- Warum? Weil es falsch ist. Ein Beamer (richtiger Videoprojektor) benötigt nicht zwangsweise einen Computer, schon gar keinen PC. Und das "Video" bedeutet einfach Bild ("ich sehe") und hat mit "Videos" (Videofilme, Videorecorder, etc...) nichts direkt zu tun --WikiMax 11:05, 3. Jan 2006 (CET)
Das Englische nimmt überhand
Nun will ich auch noch meinen Senf dazugeben: Natürlich ist klar, daß eine Sprache, so auch die unsere, lebt. Jedoch ist offensichtlich, daß die Benutzung von vorwiegend angelsächsischen Worten im Deutschen (besonders in den Bereichen Werbung, Fernsehen, Unternehmenskommunikation, u.v.a) überhandgenommen hat (schwache Gegentendenzen sind allerdings auch schon wieder zu beobachten, z. B. Ablösung englischer Werbesprüche durch deutsche). Leider werden wir angesichts der historischen Zeitspannen wohl nie erfahren, ob es sich um eine Mode handelt (wie z.B. die Benutzung des Französischen bei Hofe) oder ob unsere Sprache zugunsten der (z. Z.) vorherrschenden "Globalisierungssprache" Englisch bis zur Unkenntlichkeit verändert oder gänzlich verschwinden wird. Aufhalten lassen sich solche Entwicklungen sowieso nur bedingt (wenn überhaupt). Doch wenn man in der U-Bahn (oder sonstwo) in Berlin den teens so zuhört, bringen manche kaum noch einen vernünftigen (natürlich nur Ausdruck gemeint, Sinn zu beurteilen, steht mir nicht zu) deutschen Satz zusammen, während englische Fügungen exzellent "rüberkommen". Manchmal denke ich, es müßte - natürlich in gänzlich anderem Kontext - ein LQI (LTI, Victor Klemperer) geschrieben werden.
Ich stell´ mir folgende Fragen (vielleicht kann mir ja jemand helfen):
- Ist unsere Sprache inzwischen unfähig geworden, auch begrifflich mit dem Fortschritt mitzuhalten?
- Beobachten Sprachwissenschaftler "nur" die Sprachentwicklung oder gibt es anerkannte "Autoritäten", die den Versuch unternehmen, für bestehende Begriffe deutsche Entsprechungen zu finden?
- Warum wirkt man in manchen Bereichen bei Benutzung deutscher Begriffe antiquiert, während englische Begriffe diesen Eindruck nicht aufkommen lassen?
So richtig verstehe ich nicht, warum immer häufiger kids, health management, event, usw. gesagt wird; viel seltsamer als "Mutterbrett" für motherboard, "Fenster" für ein Rechner-Betriebssystem, "winzigweich" für dessen Hersteller muten solche Worte wie "Kotflügel" oder "Schallplatte" auch nicht an.
Natürlich haben die meisten Gedanken, die ich hier geäußert habe, nichts im Artikel zu suchen, ich dachte nur, daß hier ab und zu Leute reinschauen, die das Thema (ganz unaufgeregt) interessiert (bin selbst nur interessierter Laie, oder ist man in Sachen eigener Muttersprache per se Experte?).
Daß sich sprachliche Veränderungen nicht so leicht verordnen lassen (bzw. lassen sollten), sieht man daran, daß ich noch die Rechtschreibung benutze, die ich einst gelernt habe (solange ist´s nun auch wieder nicht her). Aber in Diskussionen kann man´s ja. --Hanson59 22:01, 21. Okt 2004 (CEST)
- Tja, bin genau der selben Meinung! Eine natürliche Sprachentwicklung ist sogar etwas schönes; doch das was mit unserer schönen Sprache passiert (vor allem bei den "Teens" und "Kids" - unserer Zukunft!) empfinde ich als Mord! Deshalb bin ich auch mutig und ändere Anglizismen ab, wenn ich sie hier in der Wikipedia finde! Letztes Beispiel: Kräftig shaken... - zitter, zitter, frier, frier. Das muss doch nun wirklich nicht sein! -- MfG Melancholie - Diskussion 22:11, 21. Okt 2004 (CEST)
beinhalten
"beinhalten" ist gut. Das gibt es erst seit 1949 und stammt aus der Besatzungsbürokratie.
Ferner:
Präferenz
Wikipedia und Anglizismen
Gibt es eigentlich Richtlinien oder Konventionen innerhalb der Wikipedia, wie mit Anglizismen umgegangen werden soll? --Jaer 23:27, 4. Mai 2005 (CEST)
Du „darfst“ die Sprache so sehr verpanschen wie Du möchtest, oftmals hast Du auch das Glück, daß die Anglizismen als Eigennamen angesehen werden und somit quasi unauslöslich sind, gar als durch deutsche Wörter unersetzbar angesehen werden.
Wenn Du Dir die Wikipedia anschaust, so kannst Du erkennen, daß es nur Konventionen in Richtung der sogenannten „Internationalismen“ gibt, also das englische Wort dem deutschen vorgezogen wird (siehe DNS, respektive „DNA“).
Du darfst im Endeffekt schreiben wie Du möchtest, ob da nun Massen an Anglizismen bei sind, welche bei den meisten Artikeln meiner Meinung nach das Verständnis erschweren, wird hier nur von wenigen „sprachtreuen“ Menschen wie meiner Person kritisiert, aber allem Anschein nach gibt es von uns einfach zu wenige, leider. Ich persönlich empfehle eine gute deutsche Sprache mit so wenigen „Fachbegriffen“ (hier bezogen auf Anglizismen) wie möglich (meiner Meinung nach sind bestimmt 99,7% der hier verwendeten Anglizismen unnötig und können einfach durch deutsche Begriffe ersetzt werden, ohne dem Verständnis zu schaden, meist wird dieses durch deutsche Wörter sogar verbessert). Eine Wikipediarichtlinie existiert soweit nicht (außer bei wenigen Formsachen à la „Weblinks“).
--Kuroi-ryu 19:31, 10. Nov. 2006 (CET)
Dann sollte man vielleicht mal so eine Richtlinie einführen. Wir haben eine schöne Sprache und sind nicht auf massenweise englische Begriffe angewiesen. − Louis88 -- 17:49, 7. Dez. 2006 (CET)
Nun ehrlich
Zwar ist grammatik auch entscheidend, aber "mehr und mehr" oder "am Ende des Tages" als anglizismus zu deklarieren ist wirklich Schwachsinn. Ich würde eher "in 2005" anglizismus nennen, da dieser Satz hier grammatikalisch inkorrekt ist, aber die oben beschriebenen Beispiele ergeben ebenso im Deutschen wie auch im Englischen Sinn. Vielleicht wurden sie ja vor Äonen von einem alten Trunkenbold abgeleitet, dennoch muss es nicht unbedingt vom Englischen stammen, kann sich auch mal ein kluges, deutsprachiges Köpfchen ausgedacht und verwendet haben.
Ausserdem sind solche Sachen wie "Westbank" oder "Mittlerer Osten" (damit ist allenfalls der Irak, Iran und Paksitan gemeint) absolut ungebräuchlich. 80.218.15.20
- Na ja, ungebräuchlich... In der Journalistensprache hört und liest man sowas recht oft. Und wer sonst, wenn nicht Journalisten, berichtet über diese Weltgegend? --Seidl 21:46, 15. Jun 2005 (CEST)
- Und genau diese Journalisten reden dann im gleichen Satz von der Roadmap (in den unterschiedlichsten Aussprachevarianten!), wo sie auch allgemeinverständlich „Friedensplan“ sagen könnten... Feinschreiber ?+! 07:59, 16. Jun 2005 (CEST)
- Gerade die Roadmap scheint mir kein gutes Beispiel zu sein: Es gibt mittlerweile so viele Friedenspläne für den Nahen Osten, dass man im Sinne der Klarheit, damit alle gleich wissen, von welchem die Rede ist, durchaus das eindeutige Roadmap verwenden kann. --Seidl 12:58, 23. Jun 2005 (CEST)
- Hast im Prinzip recht (deswegen gehört Roadmap auch keinesfalls in die Liste), aber ohne Kontext und genügend allgemeines Wissen zum Thema bleibt Roadmap nichtssagend. Feinschreiber ?+! 14:26, 23. Jun 2005 (CEST)
- Warum sollte bitte Roadmap eindeutiger sein, als Friedensplan? Nur weil "wir Deutschen" zu dämlich sind englische Worte die wir benutzen auch zu verstehen? Roadmap ist ja auch nur eine Straßenkarte und dieses spezielle Straßenkarte wurde auch schon dutzendmale verändert. Es ist und bleibt ein schwachsinniger Journalisten-Anglizismus. Friedensplan wäre mindest genauso ein- oder vieldeutig. Roadmap bezeichnet ja auch nur im Zusammenhang mit Israel + besetzte Palästinensergebiete diesen Friedensplan (in seinen Abwandlungen). --Wikimax 19:40, 10. März 2006 (CEST)
Mittlerer Osten ist doch wohl kein Anglizismus! Es wird einfach nur verkannt, daß es eine Ansichtssache ist ob es der Nahe oder der Mittlere Osten ist! Für die Amis, gar für die Briten sind die Länder unseres Nahen Ostens weiter weg, weshalb es für sie der Mittlere Osten ist, der liegt einfach zwischen Nahem und Fernem Osten. Der Nahe Osten der Amis ist in dem Sinne einfach näher an uns dran als unser Naher Osten herreicht. Es ist also alles nur eine Frage des Blickwinkels! Der Mittlere Osten der Amis ist in diesem Sinne der Nahe Osten für uns, leider wird das eben nur falsch verwendet! --Kuroi-ryu 00:44, 11. Okt. 2006 (CEST)
Episode
Ist die Verwundung des Wortes "Episode" für eine "Folge" einer Fernsehserie ein Anglizismus? Mir scheint, diess Wort wurde früher nie so verwendet, und hat sich erst durch's Internet in diese Richtung entwickelt. --Schandi 08:29, 20. Jul 2005 (CEST)
- Durchaus möglich. Zwar fehlt ein diesbezüglicher Eintrag im Anglizismenwörterbuch, doch hat das nichts zu bedeuten. Im Übrigen ist die Episode doch gesund und nicht verwundet;-) --Seidl 09:06, 20. Jul 2005 (CEST)
- Um die Frage zu beantworten: Ja, "Episode" für "Serienfolge" ist direkt aus dem Englischen übernommen.--TzCalle 03:49, 5. Feb 2006 (CET)
- Hallo TzCalle, solche Bemerkungen sind leider wenig hilfreich. Könntest du bitte eine Quellenangabe dafür liefern, warum das so sein soll, wie du sagst? --Seidl 11:30, 5. Feb 2006 (CET)
- Mein Fehler, falsch formuliert. Das englische Wort für "Serienfolge" ist episode. Das deutsche Wort "Episode" bezeichnet dagegen üblicherweise ein "vorübergehendes Erlebnis" bzw. ein "Zwischenstück" [3][4]. Die Verwendung von "Episode" im Sinne von "Serienfolge" kann ich erst ab 2001 im Tagesspiegel bzw. der Zeit nachweisen.
- z.B. "Das montägliche Paket mit neuen Episoden der Simpsons und Futurama zwischen 21.15 und 22.15 Uhr ist mit ungefähr 13 Prozent Marktanteil bei der Zielgruppe zufriedenstellend." Die Zeit 11/2001
- Hallo TzCalle, solche Bemerkungen sind leider wenig hilfreich. Könntest du bitte eine Quellenangabe dafür liefern, warum das so sein soll, wie du sagst? --Seidl 11:30, 5. Feb 2006 (CET)
- Das alles ist natürlich kein Beweis, daß die Bedeutungsverschiebung, die zweifellos stattgefunden hat, durch die englische Bedeutung (z.B. durch Übersetzungen) ausgelöst wurde. Interessant wäre auch, ob "Star Wars Episode I" (1999?) zur Bedeutungsverschiebung beigetragen hat.-TzCalle 06:30, 8. Feb 2006 (CET)
Schlechtes Beispiel?
"Allerdings sind viele Bereiche im privaten und beruflichen Leben auf eine unmissverständliche Terminologie angewiesen: Der Hubschrauber hovert über der Unfallstelle, der Pilot lässt ihn hovern." Kann mir jemand erklären, warum das Wort "hovern" ein gutes Beispiel für die Eignung eines Lehnwortes zur deutlichen Erklärung eines Sachverhaltes ist? Ich kapiers ehrlichgesagt nicht ganz: Statt "hovern" kann man einfach "schweben" sagen und der Sachverhalt ist genauso gut dargestellt.--HolgerB 19:24, 10. Dez 2005 (CET)
Ich möchte an dieser Stelle noch anmerken, daß Beispiele wie 'realisieren' unpassend sind, da meines Erachtens kein Anglizismus/Anglismus vorliegt, sondern die Entlehnung aus dem Latein. -- Darky77 05:23, 4. Mai 2006 (CEST)
- Schon, aber falsch. Nur weil ein Wort (ursprünglich) lateinischen Ursprungs ist, wird daraus aber nichts anderes. Es kommt darauf an woher ein Wort oder Begriff _direkt_ entlehnt wurde. --WikiMax 15:54, 17. Jul 2006 (CEST)
Ich denke
Nicht nur unbewiesen, sondern widerlegbar. Findet sich in dieser Bedeutung z. B. bei Goethe, der Anglizismen im Ganzen unverdächtig. T.a.k. 23:56, 25. Dez 2005 (CET)
- Ich denke, der schrieb das in einem Alterwerk, als er schon ein bisschen, na ja, ... - Scherz beiseite: Es kommt ja noch hinzu, dass das uns heutzutage hauptsächlich beeinflussende amerikanische Englisch eher "I guess" sagt... --Seidl 00:01, 26. Dez 2005 (CET)
Hier ein Zitat aus "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" von Bastian Sick:
"Und heimlich verändern sie unsere Syntax, machen aus »sich an etwas erinnern« kurzerhand »etwas erinnern«, streichen das »sich mit jemandem treffen« zu »jemanden treffen« zusammen und verwässern unsere Sprache mit fragwürdigen Phrasen wie »das macht Sinn« (statt »das ist sinnvoll«), »ich denke« (statt »ich meine«, »ich glaube«), »nicht wirklich« (statt »eigentlich nicht«) und »einmal mehr« (statt »wieder einmal«)."
Soll man diese Anglizismen in den Artikel aufnehmen oder lieber nicht?
- <Ironie>Schätze</Ironie>, man sollte Sick zubilligen, bei seinem ehrenwerten Anliegen auch mal daneben zu langen. T.a.k. 00:11, 26. Dez 2005 (CET)
- Wenn erwiesen ist, dass es sich um Anglizismen handelt, kann man solche Ausdrücke sofort aufnehmen. Nur ist das eben das Problem: Sick macht es sich sehr einfach. Das darf er meinetwegen in einem populären Büchlein, das aber klarerweise nicht als wissenschaftliches Werk zu bezeichnen ist, dessen Behauptungen man als fundiert betrachten und weiter zitieren kann. Wie oben für "ich denke" gezeigt wurde, sind viele Wendungen im Deutschen auch ohne englischen Einfluss zustande gekommen. Es reicht also nicht, einfach eine Identität oder eine Ähnlichkeit zwischen einer deutschen und einer englischen Ausdrucksweise festzustellen. Man müsste ganz schön philologisch vorgehen und nach Quellen in Texten und schriftlichen Äußerungen suchen. Wenn sich zeigt, dass
- - ein verdächtiger Ausdruck erst nach dem 2. Weltkrieg in der deutschen Sprache auftaucht
- - ein Ausdruck zunächst in Schilderungen über angelsächsische Verhältnisse gebraucht wird
- - ein Ausdruck zuerst von Autoren mit starkem Bezug zur angelsächsischen Welt verwendet wird,
- erst dann darf man diesen Ausdruck mit einigem Recht als Anglizismus qualifizieren. Alles andere ist Spekulation (und, zum Teil, Verschwörungstheorie). Gruß, --Seidl 00:21, 26. Dez 2005 (CET)
- Und noch mal der alte (sic!) Goethe:
- Doch solch ein Wort lässt immer noch in Sorgen,
- Und leider waren wir zu sehr verwöhnt,
- Erinnerten an jedem heitren Morgen,
- Wie sie uns einst den schönsten Tag verschönt....
- T.a.k. 00:28, 26. Dez 2005 (CET)
- Und noch mal der alte (sic!) Goethe:
hovern
Ich halte den Beispielssatz "Der Hubschrauber hovert über der Unfallstelle, der Pilot lässt ihn hovern." im ersten Abschnitt, für reichlich schräg. Dies sagt doch wohl kaum jemand (ausser vielleicht deutsche Piloten die kein Deutsch mehr können ;-) ). Oder bin ich der Sprache der Kids schon so weit entwachsen?--WikiMax 11:09, 3. Jan 2006 (CET)
- Habe ich auch schon unter dem Stichwort "Schlechtes Beispiel" kritisiert. Hovern wird nicht einmal von Piloten benutzt. Ich frage mich wirklih wer sich das ausgedacht hat.--HolgerB 12:51, 3. Jan 2006 (CET)
Wikipedia unterhält ein eigenes "Fruchtbringendes Wörterbuch" mit Übersetzungen sehr vieler Anglizismen ins Deutsche. Hier ist der Link, den man noch einfügen sollte, wie ich finde: http://de.wikibooks.org/wiki/Fruchtbringendes_W%C3%B6rterbuch:_Inhalt
weblinks reduziert
bevor jemand böse wird, hier kurze begründung zur entfernung einiger weblinks (für unsere lieben starckteutschen: internetzverweise):
- Übersetzungslisten von Anglizismen - es gibt bereits (allererster link) eine übersetzungsliste, die ausführlicher und besser ist;
- Amerikanismen in der deutschen Sprache der Gegenwart - behauptet den baldigen untergang der deutschen sprache, selbst befürworter von sprachreinigungs- u.ä. maßnahmen tun sich keinen gefallen, wenn sie sich auf dermaßen abwegige thesen stützen;
- Reporters.de Anglizismen und Ausdrücke, die Journalisten vermeiden sollten - ein netter aufsatz, dessen verlinkung aber kaum mit den wikipedia-kriterien für links in einklang zu bringen ist; das thema medien & a. wird außerdem bereits auf der winterstein-site (ausführlicher, i.e. alle beispiele aus reporters.de kommen auch dort vor, und imho besser, weil mit gegenvorschlägen) behandelt.
habe auch so meine probleme mit dem "deutschomat", vor allem weil die einträge vermutlich auch alle auf der vds-site schon erfaßt sind (und mein browser (opera 8.51) einige spielchen dort nicht mitmacht), will aber hier nicht übermäßig herumlöschen. --von Korf 20:11, 17. Feb 2006 (CET)
- @vonKorf: Die meisten Einträge sind nicht im VerbandDeutscherSprache zu finden. Jedenfalls nicht in der gegebenen Übersetzung! Dem Deutschomaten geht es um eine "kreative Rückübersetzung oder Neuübersetzung mit semantischer Tiefe und aussagekräftiger Phantasie". Dem VDS hingegen liegt eher eine korrete und möglichst "exakte" übersetzung im Visir. 10.Okt.2006
Kritik an Anglizismen
Ich denke so ein Abschnitt ist hier mehr als nötig. Es gibt sehr viele Menschen, denen das ein ziemlicher Dorn im Auge ist, dass es soviele eingedeutschte englische Begriffe gibt, weil dies in hohem Maße die Eigenständigkeit unserer Sprache untergräbt. Darin sollte auch erwähnt werden, dass z.B. die Spanier und Franzosen mit verhältnismäßig extrem wenig Anglizismen auskommen und dass viele Dinge gibt, die einen Anglizismus haben, aber genausogut einen deutschen Begriff (z.B. "Hauptplatine" statt "Mainboard", "Rechner" statt "Computer", "Kinder" statt "Kids" oder "das raff/kapier/schnall/etc. ich nicht" statt "das check ich nicht". – Louis88 -- 17:57, 18. Mai 2006 (CEST)
Großes Lob an denjenigen, der den Abschnitt angefügt hat! : ) – Louis88 -- 15:08, 4. Okt 2006 (CEST)
Vorschlag
Sollte man nicht diesen besonders schlimmen und auch schon in der Tagesschau vorgekommenen Anglizismus "he did a good Job" (er hat einen guten Job gemacht statt etwa er hat seine Sache gut gemacht) mit aufnehmen. Gruselig ich weiß. MfG Jensen 22:46, 18. Aug 2006 (CEST)
Abgrenzung des Begriffs
Ich bin kein Sprachwissenschaftler, aber wenn ich den letzten Zwiebelfisch richtig verstehe, sind im Deutschen verwendete englischstämmige Wörter (Chicken Wings) keine Anglizismen. Wenn das die allgemein anerkannte Definition eines Anglizismus ist, dann sind mehrere in der Liste genannte Beispiele (Bodyguard etc.) keine Anglizismen und sollten entfernt werden. Wenn die Zwiebelfisch-Definition nicht die einzig gültige Eingrenzung für "Anglizismus" ist, sollte m. E. in der Einleitung zumindest etwas à la "Im weiteren Sinn bezeichnet man als Anglizismen ..., im engeren Sinn versteht man ..." stehen. Was meint ihr? Gruß Kai. Geisslr 16:36, 5. Nov. 2006 (CET)
- Hallo Kai, Herr Sick und du, ihr habt was gemeinsam: Ihr seid beide keine Sprachwissenschaftler;-). Aber du hast ihm was voraus: Du weißt von dir, dass du keiner bist... Sicks Definition ist völlig an den Haaren herbeigezogen und zeigt nur, dass er von wesentlichen Fachbegriffen keine Ahnung hat. Jedes aus der englischen Sprache stammende Wort in einer anderen Sprache ist dort (in der neuen Sprache) ein Anglizismus. Was Sick zu den einzigen Anglizismen erklärt hat, sind sog. "Lehnbedeutungen" und "Lehnübersetzungen". Unsere Wikipedia-Definition muss also stehenbleiben. Gruß, --Seidl 21:54, 5. Nov. 2006 (CET)
- OK, alles klar. Dann weiß ich Bescheid. :-) Gruß und danke. Kai. Geisslr 01:06, 6. Nov. 2006 (CET)
Das ist ja ärgerlich. Wie kommt Sick nur auf diese Definition? Er beruft sich ja auf die Sprachwissenschaft! --Onkel Sam 19:59, 10. Nov. 2006 (CET)
Löschungen durch Seidl
Ich verstehe den Totalrevert der Eintragungen einer IP durch Seidl nicht. Ich kann auf die schnelle keinen sinnvollen Grund in den Löschungen erkennen. Seidl, kannst Du bitte eine Begründung nachliefern? Falls nicht, müssen wir die Löschung ggf. rückgängig machen. --Onkel Sam 13:28, 19. Nov. 2006 (CET)
- Der Grund liegt schlichtweg darin, daß die Liste nicht übermäßig lang werden soll. Soweit ich weiß, gibt es eine entsprechende Liste an anderer Stelle. Feinschreiber ?+! 14:21, 19. Nov. 2006 (CET)
- Aha. Wo denn? --Onkel Sam 16:40, 19. Nov. 2006 (CET)
- Wurde vor kurzem gelöscht: [5] Feinschreiber ?+! 11:10, 20. Nov. 2006 (CET)
- Aha. Wo denn? --Onkel Sam 16:40, 19. Nov. 2006 (CET)
Na spitze, sind mal wieder die Löschtrolle unterwegs? :-\ ..tcha, dann sollte die besagte Liste wohl mal wieder aufgebaut bzw. (wenn möglich) wiederhergestellt und hier im Artikel nur darauf verweisen werden. Und „daß die Liste nicht übermäßig lang werden soll” ist meiner Meinung nach ein sehr schlechter Grund, denn die Wikipedia kann nicht platzen und es gibt Leute, die solch eine Liste tatsächlich interessant finden.
Mit freundlichen Grüßen .. Conrad 14:48, 20. Nov. 2006 (CET)
- Deshalb halte ich es auch für sinnvoll, sie wiederherzustellen und von hier darauf zu verweisen, zumal die Löschdiskussion ebenfalls verschwunden zu sein scheint... Feinschreiber ?+! 15:55, 20. Nov. 2006 (CET)
LÖSCHUNG
Hallo?! Was soll einfach die Löschung? Ich hab mir gestern total die Mühe gegeben und SINNVOLL ergänzt.
Also macht die Löschung Rückgängig! Alternativ machen wir woanders eine längere Liste. Nochmal: Die Ergänzungen waren SINNVOLL in bezug auf ihre heutige häufige VErwendung!
--> Habe die Löscung rückgängig gemacht und weitere Worte beigetragen.