Tangeln
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Tangeln ist eine Gemeinde im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Beetzendorf-Diesdorf und liegt an der B 248 im Westen der Altmark. Zu Tangeln gehört der Ortsteil Neumühle.
Geografie/Landschaft
Die Gemeinde Tangeln liegt am Tangelnschen Bach, der bereits nach wenigen Kilometern in die Jeetze mündet. Der Bach, der bei Mellin entspringt, bildet hier ein Hangquellenmoor, das als Flächennaturdenkmal geschützt ist. Teil des Quellgebietes ist der sogenannte „Taufkessel“, wo der Sage nach Bonifatius heidnische Sachsen getauft haben soll. Der Tangelnsche Bach durchfließt weiterhin das Naturschutzgebiet „Beetzendorfer Bruch - Tangelnscher Bach“, welches als FFH-Gebiet ausgewiesen ist und Lebensraum vieler seltener Pflanzen- und Tierarten ist.
Geschichte
Der Ort Tangeln wurde erstmals 1182 urkundlich erwähnt, wobei zahlreiche noch erhaltene Großsteingräber sowie Funde aus vor- bzw. frühchristlicher Zeit auf die frühe Besiedelung der Umgebung schließen lassen.
Die Kirche des Ortes stammt aus dem 15.Jahrhundert und gehört zu den sieben „verkehrten“ Kirchen der Altmark, deren Turm nicht nach Westen sondern nach Osten steht. Als eines von wenigen Gebäuden des Ortes blieb der Kirchturm bei einer Brandkatastrophe am 27. Dezember 1831 vom Feuer verschont.
Mit dem Schloss Neumühle, erbaut vom Wolfsburger Zweig des Adelsgeschlechts derer von der Schulenburg, besitzt die Gemeinde einen der letzten großen Schloßbauten Deutschlands des 20. Jahrhunderts. Architekt des Bauwerks war der renommierte Paul Bonatz, der unter anderem den Hauptbahnhof in Stuttgart und das Opernhaus in Ankara errichtete. Das in vierjähriger Bauzeit errichtete Schloss wurde im November 1942 von der Familie von Günther Graf von der Schulenburg bezogen. Der schulenburgische Besitz und die Wolfsburg im gleichnamigen Wolfsburg 35 km südwestlich wurde um 1940 zum Bau des Volkswagenwerkes enteignet. Schloss Neumühle ist in moderner Bauweise aus Stahlbeton mit vier runden Ecktürmen errichtet worden, fiel aber nur unwesentlich kleiner aus als der Stammsitz in Wolfsburg. Dass auf einer von Laubwäldern umgebenen Anhöhe liegende Schloss hat eine bemerkenswerte Gartenanlage. Nach der Enteignung des Grafen 1945 wurde es als Lungenheilanstalt und Seniorenheim benutzt. Heute befindet es sich wieder in Privatbesitz.
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein grüner Schildhauptpfahl, belegt mit einem silbernen Wellenfaden, beseitet von je einem steigenden grünen Eichenblatt.“