Zum Inhalt springen

Daniel Robin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Dezember 2006 um 15:07 Uhr durch 84.157.80.133 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Daniel Robin (* 31. Mai 1943 in Bron) ist ein ehemaliger französischer Ringer der Weltklasse.

Werdegang

Daniel Robin stammt aus Grenoble. Er begann dort mit 14 Jahren mit dem Ringen. Über viele Erfolge im Jugendbereich in der Provinz Dauphine/Savoyen schaffte er schon im Alter von 18 Jahren den Sprung in die französische Nationalmannschaft im Ringen. Mit 19 Jahren belegte er bei den französischen Meisterschaften in Colmar im griech.-röm. Stil im Leichtgewicht den dritten Platz. Ein Jahr später wurde er erstmals französischer Meister im Leichtgewicht, diesmal im freien Stil. Bis zum Ende seiner Laufbahn, die sehr erfolgreich verlaufen sollte, rag Daniel Robin immer in beiden Stilarten. Nachdem er bei seinem ersten internationalen Einsatz 1963 bei den Weltmeisterschaften in Helsingborg einen vielversprechenden Erfolg mit einem fünften Platz im Leichtgewicht, griech-röm. Stil, erzielte, gestoppt wurde er dabei nach drei Siegen von Klaus Rost aus Witten, mußte er sich in den nächsten Jahren bei den Welt- und Europameisterschaften mit schwächeren Resultaten zufrieden geben. Bis 1966 rang er dabei immer im Leichtgewicht. 1967 wechselte in die höhere Gewichtsklasse Weltergewicht und brauchte in dieser Gewichtsklasse nicht mehr soviel abzutrainieren. Prompt stellten sich große Erfolge ein. Er wurde 1967 Weltmeister in Neu-Delhi im griech.-römischen Stil, 1968 Europameister in Skopje im freien Stil und gewann 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexico City in beiden Stilarten eine Silbermedaille. Im freien Stil unterlag er dabei im Finale dem Türken Mahmut Atalay und im griech.-römischen Stil Rudolf Vesper aus Rostock. In den Folgejahren vermochte er nur noch bei den Mittelmeerspielen 1971 in Izmir einen Sieg davon zu tragen. Bei Welt- und Europameisterschaften und bei den Olympischen Spielen 1972 in München errang er aber noch viele gute Plazierungen unter den sechs besten Ringern einer Gewichtsklasse. Gegen deutsche Ringer kämpfte er mit unterschiedlichen Ergebnisse. Er verlor gegen Klaus Rost aus Witten, Werner Schröter aus Schifferstadt und Rudolf Vesper aus Rostock, gewann über Reinhard Zeiher aus Brötzingen, Bernd Müller aus Halle, Fred Hempel aus Luckenwalde und Klaus Pohl aus Halle (Saale). Seine größten Siege waren ohne Zweifel die über die sowjetrussischen Weltkalsseringer Juri Schakmuradow u. Guliko Sagaradse. Die Einzelergebnisse aller internationalen Meisterschaften, die er bestritt, sind im Abschnitt "Internationale Erfolge" nachzulesen.

Nach den Olympischen Spielen 1972 beendete Daniel Robin seine Laufbahn als Ringer. Er arbeitete zunächst in Frankreich als Journalist und gehörte 1968 dem Organisationskomitee für die Olympischen Spiele in seiner Heimatstadt Grenoble an. Anschließend ging er für viele Jahre nach Kanada und war als Fernseh- und Rudfunkreporter beim Radieo Montreal tätig, wo er im Sportbereich arbeitete. 1996 kehrte er nach Frankreich zurück. Er war danach in führenden Positionen im Internationalen Ringerverband FILA tätig und ist Vizepräsident des französischen Ringerverbandes.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, F = Freistil, Le = Leichtgewicht, bis 70 kg Körpergewicht, We = Weltergewicht, bis 74 bzw. 78 kg Körpergewicht, Mi = Mittelgewicht, bis 82 kg Körpergewicht)

  • 1966, 9, Platz, WM in Toledo/USA, F, Le, mit Sieg über Raymond Lougheed, Kanada u. Niederlagen gegen Zarbeg Beriaschwili, UdSSR u. C. Vanderberg, Südafrika;
  • 1966, 10. Platz, WM in Toledo/USA, GR, Le, mit einem Unentschieden gegen Peter Hermann, Schweiz u. Niederlagen gegen Matti Poikala, Finnland u. Dragomir Raichew, Bulgarien;
  • 1966, 14. Platz, EM in Karlsruhe, GR, We, nach Niederlagen gegen Age Barlie, Norwegen u. Genrich Markow, UdSSR;
  • 1967, 1. Platz, Mittelmeerspiele in Tunis, F, We, vor Osvaldo Ferreira, Italien u. B. Vusal, Türkei;
  • 1968, 16. Platz, EM in Västeras, GR, We, nach Niederlagen gegen Jan Kärström, Schweden u. Wladislaw Iwlew, UdSSR;
  • 1970, 5. Platz, EM in Berlin, F, Mi, mit Siegen über Turan Sahin, Türkei u. Vasile Iorga, Rumänien u. Niederlagen gegen Martinetti u. Iwan Iliew, Bulgarien;
  • 1970, 6. Platz, EM in Berlin, GR, Mi, mit Siegen über Ali Yagmur, Türkei u. Constant Bens, Belgien u. Niederlagen gegen Adam Ostrowski, Polen u. Jan Kärström, Schweden;
  • 1970, 5. Platz, WM in Edmonton, GR, We, mit Siegen über John Stanley, Neuseeland u. Franz Berger, einem Unentschieden gegen Sirri Acar u. einer Niederlage gegen Werner Schröter, BRD;
  • 1971, 1. Platz, Mittelmeerspiele in Izmir, GR, We, vor Momir Kecman, Jugoslawien u. Ibrahim Ferit, Ägypten;
  • 1971, 2. Platz, Mittelmeerspiele in Izmir, F, We, hinter Amir Bülbül, Türkei u. vor Iordanis Karageourgiou, Griechenland;
  • 1971, 13. Platz, WM in Sofia, F, We, mit Sieg über Bernard Milhit, Schweiz u. Niederlagen gegen Danzandarjaa Sereeter, Mongolei u. Mohammad Farhangdoust, Iran;
  • 1971, 11. Platz, WM in Sofia, Gr, We, mit Sieg über Johannes van den Paverd, Niederlande, einem Unentschieden gegen Petros Galaktopoulos, Griechenland und einer Niederlage gegen Kecman;
  • 1972, 4. Platz, EM in Kattowitz, F, We, mit Siegen über Henri Trachsel, Schweiz, Fred Hempel, DDR u. Miklos Urbanovics, Ungarn u. Niederlagen gegen Roman Marsageschwili, UdSSR u. Jancho Pawlow, Bulgarien;
  • 1972, 6. Platz, EM in Kattowitz, GR, We, mit Siegen über Kecman u. Bernd Müller, DDR, einem Unentschieden gegen Miklós Hegedüs, Ungarn und einer Niederlage gegen Kazim Halilow, UdSSR;
  • 1972, 5. Platz, OS in München, F, We, mit Siegen über Mukhtiar Singh, Indien, Ludovic Ambrus, Rumänien u. Robert Blaser, Schweiz u. Niederlagen gegen Jancho Pawlow u. Wayne Wells, USA;
  • 1972, 6. Platz, OS in München, GR, We, mit Sieg über Klaus Pohl, DDR, einem Unentschieden gegen Eero Tapio, Finnland u. Niederlagen gegen Vitešlav Macha, CSSR u. Iwan Kolew, Bulgarien

Französische Meisterschaften

Daniel Robin gewann insgesamt vierzehnmal die französische Meisterschaft, fünfmal im griech.-römischen und neunmal im freien stil in den Gewichtsklassen Leicht-, Welter- u. Mittelgewicht

Quellen

  • 1) International Wrestling Datenbank der Universität Leipzig
  • 2) DOCUMENTATION of International Wrestling Championships der FILA, 1976
  • 3) Übersicht über die französischen Meisterschaften der Féderation Française de Lutte