Dudschail
Dudschail (oder Dujail) (arabisch الدجيل ad-Dudschail) ist ein Dorf im Irak. Der Ort ist ca. 60 Kilometer nördlich von Bagdad gelegen. Traurige Berühmtheit erlangte Dudschail durch das sogenannte "Massaker von Dudschail", bei dem nach einem gescheiterten Attentat auf Saddam Hussein am 8. Juli 1982 148 Einwohner des Dorfes von Regierungstruppen verschleppt und vermutlich getötet wurden.
Das Massaker von Dudschail
Saddam Hussein befand sich nach dem Besuch einer Moschee auf dem Weg ins Zentrum des Dorfes, als der Konvoi des Diktators angegriffen wurde. Die Leibwächter eröffneten das Feuer auf die Angreifer, wobei 2 Kinder getötet wurden. Tags darauf wurden mehr als 600 Menschen von Dorfbewohnern von Regierungstruppen festgenommen und ins Gefängnis der Geheimpolizei in Bagdad verschleppt, wovon 148 von ihnen nie wieder gesehen wurden. Ihre Leichen sind bis heute verschwunden. Bauernhöfe und Obstplantagen wurden zerstört oder enteignet, die verbliebenen Bewohner mussten das Dorf für 4 Jahre verlassen.
Das Massaker ist der erste von 12 Anklagepunkten gegen den ehemaligen Diktator und sieben weitere Angeklagte. Am 5. November 2006 wurde Saddam Hussein dafür zum Tod durch den Strang verurteilt.