Benutzer:NearEMPTiness/A
Decauville-Bahn der Phosphatminen von Tébessa | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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![]() El Kouif Phosphatbergwerke, Tébessa, Algerien Decauville-Bahn am Schacht Nr. 5 der El Kouif Phosphatbergwerke, Tébessa, Algerien | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 2 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 600 mm (Schmalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Decauville-Bahn der Phosphatminen von Tébessa war eine um 1895 betriebene Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 600 mm bei Tébessa in Algerien.
Geschichte
Die seit der Zeit um 1895 industriell ausgebeuteten Phosphatminen von Tébessa in Algerien liegen in einer öden und unkultivierten Gebirgsregion, in der außer dem Phosphatlager auch Blei- und Zinkerzlagerstätten vorkommen. Das Phosphatlager wurde in den Bergwerken von Crokston, von Jacobsen und einer französischen Compagnie ausgebeutet, von denen die erstgenannte die am besten eingerichtete war und außerordentliche Schwierigkeiten zu bewältigen hatte.
Die Phosphate von Tébessa sind nicht animalischen Ursprungs: sie sind weder von Knochen, noch von phosphorhaltigem Guano gebildet. Es sind mineralische, aus phosphorsaurem Kalk bestehende, mehr oder weniger reine Phosphate. Bei Kilometer 112 der Eisenbahnstrecke von Souq Ahras führte ein 4 km langes normalspuriges Stichgleis ab mit einer sanften Steigung zu den Bergwerken, so dass die Züge mit jeweils 15 mit Phosphat beladenen Wagen von der Verladungsstation nur abgebremst zu werden brauchten, während die leeren Wagen mithilfe von Pferden zur der Verladungsstation, die zugleich die Endstation einer Luftseilbahn war, hinaufgezogen werden.
Der Höhenunterschied zwischen der oberen Endstation dieser Zweigbahn und den Bergwerken betrug über 600 m, wobei das dazwischenliegende Terrain vielfach von Schluchten durchzogen war. Um diese Terrainhindernisse zu überwinden, hatte man die Luftseilbahn mit einer Länge von 2600 m und im Anschlusse daran eine Decauville-Bahn und einen Bremsberg von insgesammt 6 km Länge erbaut. Die Decauville-Bahn und der Bremsberg stellten die Verbindung der Bergwerke mit der oberen Station der Luftseilbahn her. Der Höhenunterschied, de letztere allein einbringt, beträgt 380 m.
Die Seilbahn war von der Firma Bleichert in Leipzig geliefert und installiert worden. Sie hatte zwei Tragseile und ein endloses Zugseil von 25-35, bzw. 25 mm Durchmesser; die Tragseile wurden von hohen eisernen Pfeilern mit einer Höhe von bis zu 25 m getragen und durch hölzerne, mit 20-30 t Steinen belastete Caissons gespannt. Der Antrieb wurde durch einen Motor mit 25 PS bewerkstelligt. Die Fördergefäße fassten jeweils 450 kg Phosphat und wurden vom Motor durch das Zugseil mit einer Geschwindigkeit von 1,75 m pro Sekunde fortbewegt.
Der an die Decauville-Bahn anschließende Bremsberg am Abhang des Djebel Dir hatte eine Länge von 1 km und war mit drei Schienen versehen.
Die Mächtigkeit des Phosphatlagers wurde um 1895 auf etwa 2 m veranschlagt. Der Aufschluss geschah durch Stollenbau, der Abbau durch weite Pfeiler. Bei den Gewinnungsarbeiten wurde wegen der großen Festigkeit des Phosphates neben der Keilhaue auch Dynamit angewendet. Der Streckenausbau geschah mit Holz.
Da das gewonnene Produkt aus der Grube im feuchten Zustande gefördert wurde, muss es sofort einem Trocknungsverfahren unterzogen werden. Dies wurde in besonderen Trockenapparaten und mittels Blakmann-Ventilatoren durchgeführt. Diese Trockenapparate bestanden aus großen Blechzylindern, die in einem Ofen rotierten und im Inneren mit einer archimedischen Schraube ausgerüstet waren.
Unweit dieser Trockenapparate baute man große Öfen, die wie Kalköfen zum kontinuierlichen Betriebe eingerichtet waren, und um 1896 im Betrieb genommen werden sollten.
Das aus der Mine Djebel Dir geförderte Phosphat wurde um 1895 auf den Eisenbahnen der Compagnie Bône-Guelma bis Bône transportiert, von wo man es nicht nach Frankreich, sondern nach London exportiert hat, um es dort zu Superphosphat zu verarbeiteten und dann zu allen Märkten Europas und selbst nach Frankreich weitertransportierte.
Außer dem Vorkommen von Tébessa finden sich in Algerien noch Phosphate im Departement Oran, wo man dieselben auch gewonnen hat, ferner im Departement Algier, die jedoch im 19. Jahrhunder nicht abgebaut wurden und die in dieser Zeit auch nicht Gegenstand eines Konzessionsgesuchs waren.[1][2]
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ Der Phosphatbergbau von Tébessa in Algerien. Berg- und hüttenmännische Zeitung. N.F. 49 = 54, 1895, S. 428.
- ↑ Henri Pensa: Les phosphates de Tébessa in der Pariser l'Illustration vom 7. September 1895.
Koordinaten: 5° 51′ 27,5″ S, 13° 3′ 9,4″ O
Kategorie:Bahnstrecke in Russland
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