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Pudel

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Pudel
Datei:Pudelweiß.jpg
FCI - Standard Nr. 172
Patronat Frankreich
Klassifikation FCI
  • Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde.
  • Sektion 2 Pudel
Rassenamen laut FCI Caniche (Pudel)
Varianten
  1. Großpudel in den Typen: Weiß, Braun, Schwarz, Grau, Apricot
  2. Kleinpudel in den Typen: Weiß, Braun, Schwarz, Grau, Apricot
  3. Zwergpudel in den Typen: Silber,Weiß, Braun, Schwarz, Grau, Apricot
  4. Toy Pudel in den Typen: Silber,Weiß, Braun, Schwarz, Grau, Apricot, Harlekin
Widerristhöhe je nach Variante, Siehe Text
Gewicht je nach Variante, Siehe Text
Liste der Hunderassen

Der Pudel (französisch Caniche) ist eine von der FCI (Nr.172, Gr.9, Sek.2) anerkannte französische Hunderasse.

Herkunft und Geschichtliches

Ursprünglich waren Pudel Jagdhunde, spezialisiert auf die Wasserjagd, daher das charakteristische Haarkleid. Der Name kommt vom alt-deutschen puddeln und bedeutet im Wasser planschen. Es wird gesagt, er hätte in seiner Geschichte sogar auch als Hütehund gedient, was aber nicht bewiesen ist. Im Laufe der Domestikation verlor der Pudel seine jagdlichen Fähigkeiten und wird heute als besonders intelligenter Familienhund geschätzt.

Beschreibung

Das Fell eines Pudels ist fein, wollig, dicht und gekräuselt. Es fühlt sich fest an und unterliegt keinem Fellwechsel. Die Farben sind: einfarbig weiß, schwarz, apricot, braun und grau bzw. silber. Inzwischen werden Pudel, vor allem Zwerg- und Kleinpudel, auch in schwarz-weiß bzw. seltener in braun-weiß gescheckt gezüchtet. Diese Farbvariante nennt sich "Harlekin". Eine weitere Farbvariante ist "black and tan", auch als "schwarz-marken" bezeichnet, es gibt aber auch die Farbe Rot (die aber nicht vom VDI anerkannt ist) . Das Fell des Schnürenpudels (Abgestorbene Haare, die im Fell stecken bleiben) dreht sich nach einiger Zeit zusammen und bildet damit seine typischen Schnüre, die mindestens 20 cm lang sind. Die Tatsache, dass er nicht haart, erleichtert die Haltung.

Die vier Pudelvarianten unterscheiden sich nur in der Größe und nicht im Erscheinungsbild. Sie sind quadratisch gebaut und bewegen sich sehr stolz. Ihr Rücken ist kurz und ihr Brustkorb lang. Ihr Gang wirkt fast tänzerisch und ist sehr elegant. Die Schnauze ist gerade und lang und zudem besitzt der Pudel lange und breite Schlappohren, die dicht am Gesicht hängen. Die leicht schräg gestellten Augen sind schwarz oder dunkelbraun, die Nase ist schwarz. Braune Exemplare verfügen jedoch über bernsteinfarbene Augen und eine braune Nase. Die Rute sitzt hoch und wird gerade und aufrecht getragen.

Groß- oder Königspudel: 45-60 cm, ideal 60 cm ± 2 cm, 20–30 kg
Kleinpudel: 35–45 cm, um 15 kg
Zwergpudel: 28–35 cm, um 6 kg
Toypudel: ideal sind 25 cm, aber auf jeden Fall unter 28 cm, bis 5 kg

Wesen

Pudel sind intelligente Hunde, sehr lebendig, verspielt, lernwillig, kinderlieb, sportiv, sehr wachsam. Großpudel sind gute Wächter und beschützen ihre Familie und deren Eigentum. Dabei sind sie nicht aggressiv, sondern aufgeschlossen, umgänglich und umkompliziert mit Kindern.

Der Jagdtrieb, gerade beim Großpudel, sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Mit konsequenter Führung und richtiger Ausbildung können jedoch solche Triebe in richtige Bahnen gelenkt werden. (Dies muss aber im Welpenalter geschehen). Ein großes Plus der kleineren Pudelrassen sind das hohe zu erwartende Alter und die Stabilität, mit der sie Krankheiten bewältigen, das gilt vor Allem für den schwarzen Zwergpudel.

Verwendung

Pudel in einer austellungsgemäßen Standardschur

Der Groß- und Königspudel wird oft unterschätzt. Er ist in jeder Sparte des Hundesports einsetzbar. Königspudel werden als Blinden-, Katastrophen- oder sogar als Schutzhunde ausgebildet.

Pflege

Da diese Hunde nicht haaren, müssen sie regelmäßig, alle sechs bis acht Wochen, geschoren werden. Sie müssen zudem regelmäßig gebürstet werden, damit das Fell nicht verfilzt. Da der Pudel nicht haart, ist er für Tierhaarallergiker geeignet, die auf Hundehaar ansprechen.

Eine seltene Variante ist der Schnürenpudel. Das Fell wird nicht getrimmt und nicht gebürstet, die dabei entstehende Verfilzung ist erwünscht. Als einzige Pflegemaßnahme werden die verfilzten Haare in schmale Streifen gerissen, eine Länge von 20 cm und mehr wird angestrebt.

Bewegung

Vor allem der Königspudel hat einiges an Bewegung nötig. Ob schwimmen, apportieren, Ball spielen, Gehorsamkeits- oder Geschicklichkeitsübungen, der Pudel ist für alles zu begeistern.


Siehe auch

Hunde, Haushund

Referenz


Sonstiges

Die Zeitschrift Der Pudel ist die österreichische Zeitschrift für methodische Dichtung. Auf dem Cover befindet sich ein pudelförmiges Klecksbild.

Der Ausdruck des Pudels Kern stammt aus Goethes Drama Faust I. Mephistopheles erscheint darin Faust in der Gestalt eines Pudels. Als er sein wahres Wesen offenbart, kommentiert Faust: „Das also ist des Pudels Kern!“.

Der Ausdruck wie ein begossener Pudel stammt aus der Zeit, als der Pudel als Jagdhund häufig in Gewässer springen musste, um das erlegte Jagdgut zu apportieren und dann natürlich völlig durchnässt zurück kam.

Umgangssprachlich wird ein Fehlwurf beim Kegeln als Pudel bezeichnet. Auch eine schlecht sitzende Perücke bzw. ein künstliches Haarteil oder ein Toupet werden gelegentlich scherzhaft bis abfällig als Pudel bezeichnet.

Eine Anekdote am Rande: Pudel wurden bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts in Paris zur Kanalreinigung durch die Röhren der Kanalisation getrieben. Quelle: www.zeit.de