Zum Inhalt springen

Friedrich Dürrenmatt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. September 2004 um 20:41 Uhr durch 80.185.218.169 (Diskussion) (Auszeichnungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Friedrich Dürrenmatt (* 5. Januar 1921 in Konolfingen/Kanton Bern, † 14. Dezember 1990 in Neuchâtel) war ein Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler.

Nach einer bewegten Kindheit, in der er schon früh mit Alkohol in Berührung kommt, legt er 1941 die Maturitätsprüfung ab und studiert anschließend Philosophie und Germanistik in Zürich und Bern.

Nach dem 2. Weltkrieg beginnt er, inspiriert durch Brecht, Kafka und Lessing, mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und Theaterstücken. Dürrenmatts frühe Werke enthalten sehr viele makabre und düstere Elemente, handeln von Mord, Folter und Tod und enden meistens mit einer Pointe.

Sein erstes Theaterstück Es steht geschrieben verursacht nach seiner Uraufführung einen Skandal, der ihn auch außerhalb der Schweiz bekannt macht.

1947 heiratet er die Schauspielerin Lotti Geissler.

In den frühen 50er Jahren hält sich der zuckerkranke Dürrenmatt mit Hörspielen und Kriminalromanen (Der Richter und sein Henker, Der Verdacht), die als Forsetzungsgeschichten in Zeitungen erscheinen, über Wasser. 1956 gelingt ihm mit Der Besuch der alten Dame der internationale Durchbruch. Das Stück wird u.a. in New York, Rom, London und Paris aufgeführt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Weitere große Erfolge werden die Theaterstücke Die Physiker und Der Meteor in den Jahren 1962 und 1966.

Dürrenmatts Werke sind voll von Gesellschaftskritik, Satire und absurden Übertreibungen. Er vertrat die Meinung, dass den verworrenen und komplexen Zusammenhängen des 20. Jahrhunderts nur noch die Komödie beikommt und eine Geschichte erst dann zu Ende gedacht ist, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat, die nicht vorhersehbar ist, sondern durch Zufall eintritt.

In den 70er und 80er Jahren wird Dürrenmatt politisch aktiv und hält zahlreiche Reden vor internationalem Publikum. Er besucht die USA, Israel, Polen und das Vernichtungslager Auschwitz.

1983 verstirbt seine Frau Lotti. 1984 heiratet er die Schauspielerin, Filmemacherin und Journalistin Charlotte Kerr.

Am 14. Dezember 1990 verstirbt Friedrich Dürrenmatt auf seinem Anwesen in Neuchâtel an den Folgen eines Herzinfarkts. Obwohl er heute vor allem für seine Kriminalromane bekannt ist, verstand er sich in erster Linie als Dramatiker.


Werke

Viele seiner Romane und Erzählungen wurden als Hörspiel vertont.

posthum:

  • 1991 - Midas oder die Schwarze Leinwand
  • 1991 - Kants Hoffnung
  • 1992 - Gedankenfuge
  • 1993 - Das Mögliche ist ungeheuer
  • 1995 - Der Pensionierte

Auszeichnungen

  • Mannheimer Schillerpreis (1959)
  • Grosse Preis der Schweizerischen Schillerstiftung (1960)
  • Georg-Büchner-Preis (1968)
  • Ehrendoktorwürde der Temple University / Philadelphia (1969)
  • Buber-Rosenzweig-Medaille (1977)
  • Schiller-Gedächtnispreis (1986)
  • Friedensnobelpreis (1989)