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Tohuwabohu

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Tohuwabohu (hebr. תֹהוּ וָבֹהוּ, tohu va-vohu) bezeichnet ein großes Durcheinander, einen Wirrwarr. Der hebräische Begriff ist dem 1. Buch Mose:1,2 entnommen und bedeutet nach Luther „wüst und leer“. Dabei bezeichnet tohu die Wüstheit, wa bedeutet „und“ und bohu ist die Leere. Die Bibel beginnt mit dem Satz „Bereshith bara elohim et hashamajim v’et ha'arez, v’ha'arez hajtah tohu vavohu ...“ (Genesis 1,2). Tohuwabohu beschreibt also die größtmögliche Unordnung, die der ordnenden Hand eines Gottes bedarf.

Andere Übersetzungen (zum Beispiel Die Schrift von Buber und Rosenzweig) sprechen von „Irrsal und Wirrsal“. tohu drückt demnach „geistliche Leere“ (also eine Art Führungslosigkeit) – bohu dagegen bedeute „geistige Leere“ (also Mangel an denkenden Wesen).

Heute wird der Begriff Tohuwabohu umgangssprachlich für ein großes Durcheinander verwendet.

Medien

Tohubabohu war der Name einer Comedy-Reihe des ORF von und mit Helmut Zenker, die in Österreich und im süddeutschen Raum Kultstatus erreicht hat.

In der von 1990 bis 1998 produzierten Reihe spielten viele österreichische Persönlichkeiten aus Film, Fernsehen, Musik und Sport mit: unter anderem Vera Russwurm, Simone, Jazz Gitti, Rainhard Fendrich, Chris Lohner, Heinz Prüller, Christine Schuberth, Fritz Muliar, Gerhard Berger, Tony Wegas und der Sänger Waterloo.

Nebenbei traten aber auch etliche deutsche Künstler in der Reihe auf, so zum Beispiel Mike Krüger, Max Grießer und Karl Dall.

Eine in nahezu jeder Episode wiederkehrende Gastrolle hatte der exhibitionistisch veranlagte amerikanische Entertainer und Showclown Jango Edwards. (http://jangoedwards.net/workshops/jango-bio/)

Der titelgebende Name war auch gleichzeitig Leitsatz des Konzeptes der Reihe, wenn von einem Solchen überhaupt gesprochen werden kann. In jeder der gut halbstündigen Folgen der Serie werden dem Zuschauer scheinbar wirr, wahl- und ziellos nacheinander und in schneller Folge kurze Einspieler dargeboten.

Dabei handelt es sich um Sketche, gespielte Witze, Outtakes, Versprecher, TV – Parodien, musikalische Zwischenspiele, wie Musikvideos wirkende und von den Mitwirkenden lippensynchron mitgesungene Lieder und Musikstücke, Verballhornungen bekannter Lieder-, Film- und Buchtitel sowie ad hoc eingeworfene Wortfetzen.

Andere Bedeutungen

Verwandte Themen

  • Der bedeutungsähnliche Begriff Chaos stammt aus dem Griechischen.
  • Der bedeutungsähnliche Begriff Ginnungagap stammt aus dem Germanischen.