Weiße Armee
Als Weiße Armee (auch Weiße Truppen, Weiße Garden) bezeichnet man in der historischen Literatur bewaffnete Truppen der russischen Weißen Bewegung, die in den Jahren des russischen Bürgerkrieges gegen die Ergebnisse der Oktoberrevolution , vor allem gegen die Sowjetmacht und die bolschewistische Führung gekämpft haben. Wie die Weiße Bewegung vereinte die Weiße Armee, die übrigens nie als eine einheitliche Armee existiert hatte, verschiedene Kräfte der russischen Gesellschaft mit unterschiedlichen Vorstellungen über die Methoden, Richtung und Ziele des Kampfes. Mitglieder der weißen Kräfte nannte man Weißgardisten, ihr Gegenstück waren die Rotgardisten.
Russland, Russischer Bürgerkrieg
Entstehung
Erste Truppen der weißen Armee wurden bald nach der Oktoberrevolution von 1917 als eine Antwort darauf von den damit nicht einverstandenen Teilen der russischen Gesellschaft in der Stadt Nowotscherkassk vom Infanteriegeneral Michail Alexejew am 25. Dezember 1917 (7. Januar 1918) gebildet und unter dem Namen die Freiwilligenarmee bekannt. Erster Kommandeur wurde Infanterigeneral Lawr Kornilow, während Aleksejew zum obersten Leiter aller Truppenteile aufstieg. Zu dieser Zeit zählte die Freiwilligenarmee nur 2.000 Mitglieder. Im Sommer 1918 entstanden ähnliche militärische Einheiten im Osten von Russland und ein Jahr später im Norden und Nordwesten. Die größten von ihnen waren: Bewaffnete Kräfte des Süden Russlands unter dem Kommando von General Anton Denikin, Armee unter dem Kommando des Admirals Alexander Koltschak und die Russische Armee auf der Krim. Weiße Farbe sollte dabei als traditionelles Symbol die Reinheit der Idee und die Gerechtigkeit signalisieren.
Personelle Zusammensetzung
Die Komplettierung weißer Armeen wurde nach einem gemischten System durchgeführt. Neben den Freiwilligen bestanden sie zu einem großen Teil aus Wehrpflichtigen, die durch mehrere Mobilisierungen einberufen wurden, wobei man sogar vor Nötigung und Gewaltanwendungen nicht zurückschreckte. Ab der Mitte des Jahres 1919 zwang man auch die gefangen genommenen Rotarmisten zum Eintritt in die weißen Truppen, die im Herbst des gleichen Jahres in etlichen Einheiten fast 60 % der Gesamtstärke stellten. Die zahlenmäßige Zunahme führte zu negativen Erscheinungen, da die besonders ideologisch motivierten Freiwilligen sich mehr und mehr in der oft den Idealen der weißen Bewegung gleichgültig stehender Soldaten- und Reservistenmasse auflösten, was zum Sinken der Kampfmoral und -kraft erheblich beitrug. Die bolschewistische Propaganda versprach sofortige Lösung aller kardinaller Fragen, während die Führer der weißen Bewegung zögerten, die großen Probleme entschieden anzupacken. Ihr Ziel blieb die Neueinberufung der von Bolschewiki aufgelösten verfassunggebenden Versammlung von 1918, die dann in einem demokratischen Prozess das politische System des Landes regeln und erst nachher die lebenswichtigen Probleme der russischen Gesellschaft lösen sollte. Dies führte mit der Zeit zum moralischen Verfall und Defätismus. Einen großen Prozent weißer Kämpfer stellten niedere Offiziersränge, vor allem Unteroffizier dar, die üblicherweise über eine gute militärische Ausbildung und reichliche militärische Erfahrung verfügten. Den Kern bildeten Offiziere der alten zaristischen Armee. Die Kommandostruktur kann man grob in drei Gruppen teilen: Ganz oben standen Generäle, die bereits vor der Oktoberrevolution höchste Posten innehatten. Darauf folgten die Offiziere, die sich erst während des Bürgerkrieges profiliert hatten, aber bereits vorher als Offiziere dienten. Dritte Gruppe bildeten Unteroffiziere der alten russischen Armee, die sich erst durch ihre Verdienste zu den Offiziersrängen hochgedient hatten.
Organisation und Strategie
Bei der Bildung von weißen Armeen wurde zum größten Teil die Organisationsstruktur der alten russischen Armee übernommen. Üblicherweise bildete bei der Infanterie ein Bataillon den Grundstein einer Einheit, während es sich bei der Kavallerie um eine Schwadron handelte. Ausnahme bildeten nur die Kosaken , bei denen an Stelle der Schwadron eine Hundertschaft trat. Alle Truppenteile bildeten Regimenter, die dann zur Divisionen verbunden waren. Ein Korps bestand aus 2 bis 3 Divisionen. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht zählten die Armeen von Koltschak und Wrangel durchschnittlich 2 bis 3 Korps. Bewaffnet waren die Weißgardisten mit Gewehren, Maschienengewehren, Artillerie und hatten etliche Panzerzüge. Ein großer Teil der Munition und Waffen stammte aus den Lagern der Alliierten, die insbesondere in den ersten Jahren mit nicht unerheblichen Mitteln versucht haben, den Weißen unter die Arme zu greifen. Die Kriegskunst basierte auf den Erfahrungen, die während des Ersten Weltkriegs gewonnen wurden. Allerdings schwächte die Weiße Bewegung sich selbst durch Zerstrittenheit innerhalb der militärischen Führung und das Fehlen einer starken aufeinander abgestimmten Organisierung von Militäroperationen, was der Roten Armee später einen Sieg ermöglicht hatte. Die weißen Kommandeure waren gute, jedoch keine überragenden Feldherre und Strategen. Geschwächt hat sie auch, dass mehrere berühmte zaristische Generalen wie z. B. Alexei Alexejewitsch Brussilow sich der antibolschewistischen Truppen nicht angeschlossen und mehr noch, die neu gebildete Rote Armee mit Rat und Tat unterstützt hatten. Hinsichtlich der Strategie zogen die Weißen, da sie überproportional starke Kavallerie hatten, die konzentrierten schnellen Vorstöße auf bestimmten Hauptrichtungen den groß angelegten frontalen Infanterieangriffen vor. Außerdem haben sich bestimmte Einheiten, wie das Korps des General Mamontow, auf die überfallartigen Angriffen "spezialisiert", deren Ziel Desorganisierung und Verbereitung von Panik in der Reihen der Roten Armee war.Um die Front zu stabilisieren, setze man auf tief gestaffelten Regimenter, eine robuste Reserve und verstärkte Manöver, die zu einem Gegenangriff auf bestimmten, als schwach identifizierten Stellen führten. Überhaupt wurde einem Gegenangriff großes Gewicht beigemessen, der bei einer guten Organisierung eine entscheidende Rolle spielen konnte. Dass große kämpferische, strategische und taktische Erfahrung der Weißen Bewegung trotzdem nicht zu ihrem Sieg führten, lag unter anderem an der Tatsache, dass ein Gros der Roten Kommandeure auch zaristische Militärschulen und -akademien absolvierten und folglich über den gleichen Kenntnisstand verfügten wie ihre Gegner. In dieser Situation saßen die Bolschewiki in dem Moment am längeren Hebel, wo es ihnen gelang, ihre Truppen zu organisieren und zu disziplinieren.
Ziele und Ursachen des Scheiterns
Die Weißen Armeen vertraten ziemlich konservative Einstellung bezüglich der künftigen Strukturierung und Entwicklung Russlands. Die Weißgardisten kämpften für die Erhaltung der territorialen Integrität des Landes, den Schutz der russischen Staatlichkeit, Neuwahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung und die sukzessive Demokratisierung des Landes. Als besonders wichtig galt die Wiedereinführung vom Privateigentum und sein Schutz, die Einführung der allgemeinen Schulpflicht für Grundschüler, Lösung der Bodenfrage, Erkennung von Autonomiebestrebungen mehrerer Völker und Schutz von Handelsfreiheit. Unter dem Motto "Für Großes, Geeintes und Unteilbares Russland" versuchten die führenden Ideologen wie Pjotr Struwe oder Wassili Schulgin die unterschiedlichen Interessen der Kommandeure der Bewegung miteinander in Einklang zu bringen, was aber letztlich misslang. Diese Zerstrittenheit und Missgunst gepaart mit dem Versuch, alle Fragen bis zur Einberufung der Verfassunggebenden Versammlung aufzuschieben, waren für das Scheitern maßgeblich. Dieses Zögern rief Misstrauen und abwartende Haltung in der Bevölkerung hervor. Die Ideologen der weißen Bewegung konzentrierten sich viel zu stark auf militärische Seiten des Kampfes, während die für einfache Bauern und Arbeiter lebenswichtigsten und drängendsten Probleme als zweit-, wenn nicht drittrangig erschienen. Verstärkter Separatismus in von nicht russischer Bevölkerung besiedelten Gebieten des riesigen Reiches und unter den Kosaken führte mitunter zu absurden Situationen des Kampfes jeder gegen jeden, zur kurzfristigen Allianzen zwischen sich eigentlich feindselig gegenüber stehenden Widersachern und zu rasanter Verschiebung der Fronten.
Erste Etappe der weißen Bewegung
Nach der Abdankung des Zaren Nikolaus II. im März 1917 versuchten die Monarchisten und Vertreter der Partei der konstitutionellen Demokraten sich zu einem Block zu vereinigen, um die Entwicklung der revolutionären Bewegung im Land zu stoppen. Als die von vielen ersehnte "harte Hand" schlugen sie den General Kornilow vor, der als Oberbefehlshaber der russischen Armee großes Ansehen genoss. Am 21. August (3.September) 1917 setzte er einige Truppen in Richtung Sankt-Petersburg in Marsch, jedoch scheiterte sein Versuch an der Unwilligkeit der Soldaten. Genauso vom Misserfolg gekrönt war der Versuch des gestürzten Regierungschefs Kerenskij mit Hilfe des 3. Kavalleriekorps unter dem Befehl des General Pjotr Krasnow sofort nach der erfolgreichen Oktoberrevolution die Bolschewiki von der Macht zu verdrängen (Aufstand von Kerenskij- Krasnow). Im November erklärten mehrere Kosakenführer im Süden Russlands ihre Nichtanerkennung der Sowjetmacht und gleichzeitig setzte General Alexejew die Bildung einer neuen Armee, sog. Freiwilligenarmee, in dem Gebiet des Don fort. Im Dezember wurde in Nowotscherkassk das Triumvirat aus drei zaristischen Generälen Alexejew, Kaledin und Kornilow gebildet, das zu einem Prototypen der künftigen russischen Regierung erklärt wurde. Im Gebiet der Kuban wurde im November 1917 eine Regierung des Kubaner Kreises unter der Führung von Bytsch gebildet, die sich im März 1918 mit der Freiwilligenarmee verbündete. Nicht nur im Süden und Osten Russlands, sondern auch in den zentralen Kerngebieten des Landes setzte ein immer stärker werdender Widerstand gegen die Bolschewiki ein. Im Frühling 1918 haben Vertreter verschiedener politischer Gruppierungen in Moskau die "Union der Wiedergeburt Russlands" gegründet, die offen extrem antisowjetischen und antikommunistischen Positionen vertrat. Die führenden Vertreter waren die Konstitutionellen Demokraten Astrow und Kischkin, die Sozialrevolutionäre Awksentjew und Argunow und andere.
Zweite Etappe der weißen Bewegung
In dieser Zeit (vom April 1918 bis Februar 1919) fand eine Erweiterung der sozialen Basis der antibolschewistischen Bewegung statt, die fast das ganze Territorium Russlands erfasst hatte. Hauptursachen dafür waren die äußerst unpopuläre Politik der sowjetischen Regierung hinsichtlich der Bauern, bekannter als Kriegskommunismus und die Zunahme der nationalistischen Stimmungen unter dem Eindruck des für Russland erniedrigenden und schmachvollen Friedensvertrag von Brest-Litowsk. Die weißen Kommandeure versuchten diese Ressintements in der Bevölkerung für ihre eigenen Interessen auszunützen. General Anton Denikin, der neue Oberbefehlshaber im Süden Russlands, bildete mehrere Allianzen mit verschiedensten politischen Strömungen und trat in direkte Verbindung mit der Entente. In ganz Russland bildeten sich Zentren des Widerstandes und illegale Komitees und Verbände, die alle sich zum Ziel den Kampf gegen den Bolschewismus gesetzt haben. Anfang Februar 1919 erstreckte Denikin sein Einflussgebiet auf den ganzen Nordkaukasus. Im Juni- Juli 1918 ereignete sich der Aufstand der tschechischen Legionäre, die in kürzester Zeit ganz Westsibirien und Wolga-Gebiet besetzten. Durch solche Entwicklungen ermuntert, bildeten die Vertreter mehrerer antikommunistischer und demokratischer Organisationen eine provisorische Regierung in der Stadt Ufa, das sogenannte Ufimer Direktorium, das am Ende des Jahres von Admiral Koltschak abgesetzt und auseinander getrieben wurde. Er erklärte sich selber, unterstützt von großen Teilen der Entante und des Offizierskorps, zum Obersten Führer Russlands und dem Oberbefehlshaber aller russischer Armeen. Vor allem Großbritannien, USA und Frankreich leistete ihm große finanzielle und materielle Unterstützung. Anfang August 1918 formierte sich in der Stadt Archangelsk die Oberverwaltung des Nordens aus den Vertretern von Konstitutionellen Demokraten, Sozialisten- Revolutionären und Volkssozialisten, die zu ihrem Vorsitzenden den Politiker N. W. Tschaikowski gewählt haben. Gleichzeitig landeten dort amerikanische und britische Armeen, die später, nach dem misslungenen Angriff auf Wologda abgezogen wurden. Im Nord-Westen Russlands bildete General Judenitsch eigene Armee, die direkt gegen Sankt-Petersburg vorging und die Stadt für mehrere Wochen belagerte. Mit Hilfe der Regierung von Estland wurde das Nordische Korps zu einer der schlagfertigsten weißen Einheiten im Norden Russlands.
Dritte Etappe der weißen Bewegung
Sie dauerte vom März 1919 bis zum März 1920 und war sowohl durch schwere Niederlagen als auch große Siegen der Weißen gekennzeichnet. Im Frühling 1919 setzte eine Konsolidierung verschiedener politischer Kräfte und gesellschaftlich aktiver Organisationen ein, die zur Herausbildung starker Untergrundorganisationen in Moskau führte. Ende Mai 1919 bildete sich in Helsinki auf der Basis des "Russischen Komitees" sogenannte "Politische Versammlung", deren Ziel die Organisierung einer einheitlichen Front aus Finnland und unabhängig gewordenen baltischen Ländern gegen Sowjetrussland war. In der Deklaration "Zur Bevölkerung russischer Gebiete der Nord-West-Front" forderte sie die Wiedererrichtung des "einheitlichen, großen und unteilbaren Russlands", eine einheitliche Bodenreform und Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung. Im August 1919 bildete General Judenitsch eine "Regierung der nordwestlichen Gebiete", die fast wortwörtlich das Programm der "Politischen Versammlung" übernahm. Am 19. Juni wurden durch einen Dekret des Oberbefehlshabers Koltschak die Truppen Judenitschs zur Nord-West Armee umgebildet, deren Versuche Sankt-Petersburg einzunehmen alle scheiterten. Ende 1919 zerfiel die Nord-West Armee in mehrere Teile, die sich alle ins Baltikum absetzten. Gleichzeitig hörte die "Regierung der nordwestlichen Gebiete" auf zu existieren. Koltschak begann im März 1919 einen groß angelegten Angriff auf die zentralrussischen Gebiete und bereits Ende April hatten seine Truppen Wolga erreicht. Jedoch gelang es der [[Roten ArmeeRote Armee]] die Initiative zu ergreifen und in mehreren spektakulären Operationen die Weißen zu schlagen. In die Enge getrieben, versuchte Koltschak, durch große Versprechungen und äußerst moderate Politik die Arbeiter und Bauern auf seine Seite zu ziehen, was ihm jedoch gründlich misslang. Anfang 1920 wurde er von Bolschewiki verhaftet. Kurz vor seiner Verhaftung erließ Koltschak einen Erlass, mit dem er seine Macht des Oberbefehlshabers aller russischer Streitkräfte und des Obersten Führers Russlands auf den General Denikin übertragen hatte. Diesem Erlass kam überhaupt keine Bedeutung mehr zu, da Koltschaks Macht längst auf wenige Gebiete im Osten Russlands zusammenschrumpfte, General Denikins Armeen auch eine lange Kette von Niederlagen einstecken mussten und seine Machtbasis zusehends schwand. Im Frühjahr 1920 wurde Koltschak dann nach kurzem Prozeß standrechtlich erschossen. Denikins Truppen hatten ihre große Zeit im Sommer 1919, als sie sich bis auf wenige Hundert Kilometern Moskau vom Süden her näherten, jedeoch einige schwere Niederlagen hinnehmen mussten, was ihre Moral untergrub und sie zum Rückzug zwang. Nach der Zerschlagung der schlagkräftigsten Armee der Weißen Anfang Oktober 1919 wurde allmählich klar, dass die Bolschewiki aus dem Ringen als Sieger ausgehen werden. Anfang 1920 brach auch die Macht der Weißen im Norden Russlands, nachdem die Alliierten ihre Truppen abzogen und die Streitkräfte des zaristischen Generals Ewgenij Miller alleine nicht im Stande waren, dem Drang der Roten Armee standzuhalten.
Vierte Etappe der weißen Bewegung
Diese Zeitspanne, die vom April 1920 bis Oktober 1922 dauerte, besiegelte die endgültige und vollständige Niederlage der antibolschewistischen Kräfte. Im April 1920, nach seinem eindeutigen Fiasko, gab General Denikin seine Befehlsgewalt an General Pjotr Wrangel ab und emigrierte in den Westen. Wrangel versuchte in den wenigen unter seiner Macht verbliebenen Gebieten im Süden Russlands und auf der Krim eine demokratische legitimierte Staatsmacht zu gründen, deren wirtschaftliche Erfolge nach seinem Plan als Musterbeispiel dienen und den Bauern im übrigen Sowjetrussland einen Beweggrund zum antisowjetischen Aufstand geben sollten. Jedoch scheiterten alle seine Bemühungen am Mangel der verfügbaren Ressourcen und am Unwillen der ortsansässiger Bevölkerung. Im November 1920 wurden die letzten Truppen der Weißen von der Halbinsel Krim vertrieben, wobei es zu bestialischen Racheakten der Rotarmisten an den gefangen genommenen und verwundeten weißen Soldaten kam. Wrangel flüchtete nach Konstantinopel . Fast ein Jahr länger hielten die weißen Truppen unter der Führung von Grigorij Semjonow und Michail Diterichs im Fernen Osten durch. Mit Unterstützung der japanischer Truppen versuchten sie vergeblich einen eigenständigen Fernost-Staat zu bilden. Mit der Einnahme von Wladiwostok Ende Oktober 1922 und der Flucht von Semjonow in die Mandschurei endete offiziell der russische Bürgerkrieg.
Berühmte Kommandeure
Alexander Iljitsch Dutow, Wladimir Oskarowitsch Kappel, Alexander Pawlowitsch Kutepow, Konstantin Konstantinowitsch Mamontow, Wladimir Sergejewitsch Tolstow, Boris Wladimirowitsch Annenkow, Radola Gajda, Wiktor Leonidowitsch Pokrowskij, Andrej Grigorjewitsch Schkuro, Robert von Ungern-Sternberg , Grigori Michajlowitsch Semjonow, Sergej Georgijewitsch Ulagaj, Nikolaj Iudowitsch Iwanow, Anton Iwanowitsch Denikin, Alexander Wassiljewitsch Koltschak, Lawr Georgijewitsch Kornilow, Michail Wassiljewitsch Alexejew, Ewgenij Karlowitsch Miller, Pjotr Nikolajewitsch Krasnow, Pjotr Nikolajewitsch Wrangel, Nikolaj Nikolajewitsch Judenitsch, Michail Konstantinowitsch Diterichs, Alexej Nikolajewitsch Grischin-Almasow.
Weitere, inhaltlich verwandte Begriffsverwendungen
Der Begriff "Weiße Truppen" wird auch auf die konservativen Kräfte im Finnischen Bürgerkrieg angewandt. Seltener findet sich eine Zusammenfassung der Nationalisten der Baltischen Staaten unter diesem Begriff. Für die zumeist paramilitärischen gegen die linksrevolutionären Aufstände im Gefolge der Novemberrevolution eingesetzten völkisch-nationalistischen Freikorps in der Anfangsphase der Weimarer Republik in Deutschland wurde der Begriff teilweise verwendet, er hat sich aber weder im Allgemeinen Sprachgebrauch durchgesetzt, noch wird er von der Geschichtswissenschaft verwendet.
Siehe auch
Russischer Bürgerkrieg, Rote Armee, Novemberrevolution, Freikorps, Finnischer Bürgerkrieg