Muldenhauer
Der Ausdruck Muldenhauer (Mollenhauer up plattdütsch (niedersächsisch)) bezeichnet einen handwerklichen Beruf.
Beim Muldenhauen (Mollenhauen) wird ein Stück Holz so ausgehöhlt, dass eine Mulde "Molle" entsteht. Mit einem so genannten Texel hackt der Muldenhauer zunächst grob die Kuhle aus. Anschließend schabt er sie mit einem Ziehmesser rund aus und schmirgelt das Werkstück glatt. So entsteht ein wannenartiges Holzgefäß.
Das fertige Muldenstück oder Holzgefäß waren früher bei Hausschlachtungen unerläßlich. Jeder Bäcker brauchte sie, um den Teig anzurühren. Mulden waren Bestandteil einer jeden Aussteuer.
Heute werden solche Gefäße kaum noch gekauft. Plastikschüsseln haben den alten Holzgefäßen längst den Rang abgelaufen. Der Beruf des Muldenhauers stirbt daher aus. Zur Zeit gehen 50 bis 60 ältere Herren in der Bundesrepublik noch diesem Handwerk nach (Stand 08.2004).