Zum Inhalt springen

Herzmuskel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Dezember 2006 um 11:45 Uhr durch Uwe Gille (Diskussion | Beiträge) (Steuerung präzisiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Reizantwort der Herzmuskulatur

Der Herzmuskel oder Myokard (lat. Myocardium) bildet den größten Teil der Wand des Herzens. Die Herzmuskulatur wird außen vom Epikard und innen von der Herzinnenhaut (Endokard) umgeben.

Glanzstreifen im Myokard einer Maus

In gewisser Hinsicht nimmt die Herzmuskulatur eine Mittelstellung zwischen glatter Muskulatur und Skelettmuskulatur ein. Die Herzmuskulatur ist einerseits aus speziellen quergestreiften Muskelfasern aufgebaut und ähnelt somit der Skelettmuskulatur. Andererseits enthalten die Herzmuskelfasern mittelständige Kerne, wie sie bei der glatten Muskulatur vorkommen. Besonderheiten sind die Verzweigung und die Verbindung der Muskelfasern über Glanzstreifen (Disci intercalati).

Spezialisierte Herzmuskelzellen, die spontan selbst Aktionspotenziale auslösen können, übernehmen die Grundsteuerung der Herzaktion. Sie werden als Erregungsbildungssystem bezeichnet. Auch die Weiterleitung des Impulses auf die eigentliche Arbeitsmuskulatur erfolgt mittels Gap Junctions über spezialisierte Herzmuskelfasern und nicht über Nervenfasern. Auch die Anpassung der Herzmuskeltätigkeit an kurzfristige Blutdruckschwankungen erfolgt über den Frank-Starling-Mechanismus in der Herzmuskulatur selbst. Die Anpassung an wechselnde körperliche Aktivitäten wird über das Kreislaufzentrum im Stammhirn und das vegetative Nervensystem gesteuert und unterliegt somit ebenfalls nicht dem Willen des Individuums.

Siehe auch