St. Johann in Tirol
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Tirol |
Politischer Bezirk: | Kitzbühel (KB) |
Fläche: | ca. 5.915 ha |
Einwohner: | 8.492 (Februar 2006) |
Höhe: | ca. 660 m ü. A. |
Postleitzahl: | 6380 |
Vorwahl: | 0 53 52 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Gemeindekennziffer: | 70 416 |
Gemeindeamt: | Bahnhofstraße 5 6380 St. Johann in Tirol |
Offizielle Website: | www.st.johann.net |
E-Mail-Adresse: | gemeinde@st.johann.net |
Politik | |
Bürgermeister: | Josef Grander (ÖVP) |
Lage in Tirol | |
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St. Johann ist eine Marktgemeinde im österreichischen Bundesland Tirol im Bezirk Kitzbühel.
Geografie
Lage
St. Johann in Tirol liegt in einem breiten Talkessel zwischen dem Gebirgsmassiv des Wilden Kaisers und dem Kitzbüheler Horn im Zentrum des Bezirkes Kitzbühel. Die Kitzbühler Ache, die Reither Ache und die Fieberbrunner Ache vereinigen sich hier zur Großache, die in Bayern als Tiroler Ache weiterfließt. Der Ortskern liegt auf einer Seehöhe von 660 Metern, die höchste Erhebung ist die Maukspitze mit einer Höhe von 2.231m. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 5.915 Hektar.
Ortsteile
Der Ort besteht aus folgenden Ortsteilen: Almdorf, Apfeldorf, Bärnstetten, Berglehen, Fricking, Hinterkaiser, Mitterndorf, Niederhofen, Oberhofen, Reitham, Rettenbach, Scheffau, Sperten, Taxa, Weiberndorf, Weitau, Winkl Schattseite, Winkl Sonnseite
Nachbargemeinden
Fieberbrunn, Going am Wilden Kaiser, Kirchdorf in Tirol, Kitzbühel, Oberndorf in Tirol, Sankt Ulrich am Pillersee.
Geschichte
St. Johann liegt inmitten des Leukentals, das sich von Jochberg bis zum Streichen an der bayerischen Grenze erstreckt. Diese Gegend wurde bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. durch den keltischen Stamm der Ambisontier besiedelt, die in den umliegenden Bergen Kupferbergbau betrieben.
Bereits im 8. Jahrhundert (wahrscheinlich schon vor 738) errichteten die Missionare in der Gegend von St. Johann eine Taufkirche, die dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht war und von der sich der Name des Ortes ableitet. Urkundlich wird die Kirche "Sankt Johannes" aber erst 1150 genannt.
1446 wird die Pfarre St. Johann direkt den Chiemseer Bischöfen unterstellt und somit bis 1808 zu deren Pastoral- bzw. Sommerresidenz.
Durch die Eröffnung des Kupfer- und Silberbergbaues 1540 am Rerobichl bei Oberndorf, das damals zum Gemeindegebiet von St. Johann gehörte, erlangte der Ort großen Reichtum. Im 17. Jahrhundert war der Heilig-Geist-Schacht mit über 780 Metern der tiefste Schacht der Erde. Der Bergbau hielt noch bis in das 18. Jahrhundert an.
1875 wird St. Johann durch den Bau der Giselabahn an das internationale Eisenbahnnetz angeschlossen. Es folgt ein wirtschaftlicher Aufschwung. Der Fremdenverkehr nimmt seinen Anfang.
1927 wird Oberndorf von St. Johann abgetrennt und zur eigenen Gemeinde.
1954 erhält St. Johann ein Wappen. 1956 wird der Ort zur Marktgemeinde erhoben.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
St. Johann in Tirol ist ein regionaler Verkehrsknotenpunkt an den folgende Straßen angebunden sind: B178 - Loferer Straße, B164 - Hochkönig Straße, B176 - Kössener Straße sowie B161 - Pass Thurn Straße.
Die Gemeinde verfügt auch über eine Schnellzugstation im Verlauf der Giselabahn, auch Salzburg-Tiroler-Bahn genannt, und hat damit Anschluss an das internationale Eisenbahnnetz, nach Salzburg, Innsbruck und über Wörgl nach München.
Weiters gibt es einen Flugplatz für Motor- und Segelflieger, es ist der zweitgrößte Flugplatz in Tirol.
Entfernungen
Die Marktgemeinde St. Johann in Tirol ist von Salzburg 65km, von Innsbruck 100km sowie von München 125km entfernt.
Wirtschaftsstruktur
Der Tourismus und die Gastronomie zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszeigen des Ortes. So gehört St. Johann in Tirol mit rund 520.000 Nächtigungen pro Jahr, relativ gleichmäßig verteilt auf Sommer und Winter, zu den großen Tourismusorten in Tirol. Die touristische Infrastruktur verfügt von Hotels bis Campingplatz und von Restaurant bis zur Diskothek über ein breit abgestuftes Angebot.
Dienstleistung, Handel und Gewerbe erlebten in den letzten Jahrzehnten eine starken Aufschwung. St. Johann ist heute das Einkaufszentrum des Bezirks Kitzbühel. Besonders entlang der B 178 siedelten sich viele neue Betriebe an, die von der günstigen Verkehrsanbindung profitieren. Außerdem erlebt der innere Ort seit Einführung der Fußgängerzone in den 1990er Jahren eine Steigerung des wirtschaftlichen Angebotes für die durchschnittlich 20.000 Menschen, die laut Statistik täglich das infrastrukturelle Angebot von St. Johann in Tirol in Anspruch nehmen.
In St. Johann haben mehrere Industriebetriebe ihren Standort, besonders hervorzuheben ist der Hauptsitz der Firma Fritz Egger GmbH & Co, die zu den führenden Holzwerkstoff- und Spanplattenherstellern in Europa zählt.
Die Landwirtschaft hat im breiten Becken des St. Johanner Talkessels eine große Tradition als einstige Kornkammer Tirols, und auch heute noch kommt den bäuerlichen Betrieben eine besondere Bedeutung zu.
Öffentliche Einrichtungen
In St. Johann sind einige überregional bedeutende öffentliche Einrichtungen vorhanden, wie das Bezirkskrankenhaus, die Winterstellerkaserne sowie die Heeresversorgungsanstalt - Logistikzentrum West des Österreichischen Bundesheeres.
Zusätzlich haben folgende regional bedeutende Einrichtungen Ihren Sitz in der Gemeinde: Bezirksforstinspektion, Bezirksstelle der Landeslandwirtschaftkammer, Straßenmeisterei, Plegeheim St. Johann in Tirol und Umgebung, Gesundheits- und Sozialsprengel, Polizeiinspektion St. Johann in Tirol.
Bildung
- 1 Bundesgymnasium sowie Bundesrealgymnasium
- 1 Höhere Bundeslehranstalt für Tourismus
- 1 Landwirtschaftliche Landeslehranstalt - Weitau
- 1 Landesmusikschule
- 1 Polytechnisches Zentrum
- 2 Hauptschulen
- 2 Volksschulen
- 1 Sonderpädagogisches Zentrum
- 1 Montessori - Schule
- 1 Volkshochschule
- 4 Kindergärten
- 2 Kinderkrippen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museum
Im Ort ist ein Heimatmuseum, das die regionale Geschichte darstellt, beheimatet. Ebenso in diesem Gebäude ist die Galerie der Marktgemeinde St. Johann in Tirol untergebracht.
Zusätzlich gibt es am Oberhofenweg das Alpinmuseum der Heeresversorgungsanstalt.
Sehenswürdigkeiten
- Dekanatspfarrkirche
- Antoniuskapelle
- St. Nikolauskirche in der Weitau
- Ortszentrum
Sport
Für den Sport stehen den Bewohnern und Gästen zahlreiche Einrichtungen zur Verfügung:
- Hallen- und Freibadanlage mit Sauna und Dampfbad;
- Tennisplätze – Tennishalle
- Minigolf-Anlage
- Mountainbike - Routen
- Rad- und Wanderwege
- Bogenschießanlage, Kleinkaliber-Schießstand, Pistolenschießhalle, Luftgewehr-Schießstand
- Fitnessparcours
- Fußballstadion (Koasastadion)
- Sommerrodelbahn
- Reithalle, Reitparcours, Trabrennbahn
- Kajak und Rafting
- 60 km Schipisten, davon 28 km mit Kunstschneeanlage, Einseilumlaufbahnen, Sesselbahnen, Schlepplifte und Babylifte;
- Langlaufloipen
- Schisprunganlagen
Regelmäßige Veranstaltungen
St. Johann in Tirol verfügt seit 2004 über einen modernen Veranstaltungssaal; dem Kaisersaal, die Bezeichnung leitet sich aus dem Gebirgsmassiv des Wilden Kaisers ab. Dieser Saal wird regelmäßig mit Veranstaltungen, die von Fachvorträgen, über Firmen-Informationsveranstaltungen bis zu Pop- und Rockkonzerten sowie klassischer Musik reichen, bespielt.
- Koasalauf - einer der größten Volkslangläufe Europas - im Januar
- Sommernachtsfest "Jaggasn" im Juli
- UCI Radweltcup der Senioren im August
- Der längste Knödeltisch der Welt im September
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat (Ortsparlament) besteht aus 19 Mitgliedern, wobei der Bürgermeister den Vorsitz führt.
Der Gemeinderat setzt sich wie folgt zusammen (2004):
- (ÖVP) St. Johanner Volkspartei: 9 Mandate
- (JU-ST) Junge St. Johanner: 4 Mandate
- (SPÖ) SPÖ – St. Johann in Tirol: 3 Mandate
- (Grüne) Die Grünen und Unabhängigen: 3 Mandate
Gemeindevorstand
Der St. Johanner Gemeindevorstand besteht aus sieben Mitgliedern. Den Vorsitz hat der Bürgermeister, der von der St. Johanner Bevölkerung direkt gewählt wird. Die zwei Vizebürgermeister werden vom Gemeinderat gewählt.
- Bürgermeister Josef Grander, (ÖVP)
- 1.Vizebürgermeister Dr. Georg Zimmermann, (ÖVP)
- 2.Vizebürgermeisterin Hans Peter Springinsfeld, (JU-ST)
- Gemeindevorstand Renate Kammerlander, (ÖVP)
- Gemeindevorstand Simon Aschaber, (ÖVP)
- Gemeindevorstand Johann Grander, (SPÖ)
- Gemeindevorstand Siegfried Pürstl, (Grüne)
Partnerstädte
- Vorlage:Flagicon Redford (Michigan) in den Vereinigten Staaten
- Vorlage:Flagicon Fuldabrück in Deutschland
- Vorlage:Flagicon Rovaniemi in Finnland
- Vorlage:Flagicon Valeggio sul Mincio in Italien
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl von St. Johann ist konstant steigend. Kennzahlen: Wachstum 2004 plus 1,8 Prozent, 8.492 Einwohner - Stichtag Februar 2006.

Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Edmund Angerer (* 24. Mai 1740 in St. Johann in Tirol; † 1774 in Fiecht), Komponist der Kindersinfonie
- Emma Hellenstainer (* 23. April 1817 in St. Johann in Tirol; † 9. März 1904 in Meran), Pionierin der Tiroler Gastronomie
- Willi Gantschnigg, ehem. Weltrekordhalter im Skispringen
- Veronika Aloisia Haag (* 2. Februar 1963 in St. Johann in Tirol) neunfache österr. Staatsmeisterin in Taekwondo, österr. Team Olympiade Seul 1988
- Stefanie Endstrasser, mehrfache österr. Staatsmeisterin Golf
- Carlos Kammerlander (* 6. Oktober 1989), österr. Vizemeister nord. Kombination
- Andreas Schnederle-Wagner (* 24. Juli 1981 in St. Johann in Tirol), österr. Vizestaatsmeister Curling
- DJ Ötzi (eigentlich: Gerhard Friedle, * 7. Januar 1971 in St. Johann in Tirol), österreichischer Entertainer und Sänger
Mitgliedschaften
Klimabündnisgemeinde Seit Juli 1977