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Adam Friedrich Oeser

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Adam Friedrich Oeser um 1750
(Kupferstich von 1819 nach einer Radierung von 1750)
Deckengemälde in der Nikolaikirche gemalt von Oeser

Adam Friedrich Oeser (* 17. Februar 1717 in Pressburg; † 18. März 1799 in Leipzig) war Maler und Bildhauer in Dresden und Leipzig.

Leben

Nach einer zweijährigen Lehre in Pressburg bei dem Maler E. F. Kamauf (1696-1749) ging Oeser im Jahr 1730 nach Wien, wo er bis 1739 bei Jacob van Schuppen an seiner künstlerischen Ausbildung arbeitete. In den Jahren 1733 bis 1735 studierte er noch einmal in Pressburg bei dem Bildhauer und Medailleur Georg Raphael Donner (1693-1741).

Im Jahr 1739 verließ Oeser Wien und ging nach Dresden, wo er bis 1756 als Maler arbeitete.

Am 5. November 1745 heiratete er Rosine Elisabeth Hohburg († 22. September 1794), mit der er acht Kinder hatte, von denen vier bereits als Kind starben. Bekannt wurden die Töchter Friederike Elisabeth Oeser (1748-1829, Vertraute Goethes) und Wilhelmine Geyser († 1813), sowie der Sohn Johann Friedrich Ludwig Oeser.

1754 zog Johann Joachim Winckelmann vom Schloss Nöthnitz bei Dresden zu Oeser in die Königstraße, um bei ihm, wie später auch Goethe, zeichnen zu lernen. Seit 1759 wirkte Oeser in Leipzig. Am 6. Februar 1764 wurde er erster Direktor der neu gegründeten Leipziger Zeichenakademie; dieses Amt führte er bis zu seinem Tode. Am 13. Februar 1764 wurde er zum kurfürstlich sächsischen Hofmaler ernannt.

Zwischen 1765 und 1768 gab Oeser dem Studenten Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) Zeichenunterricht.

Von Oeser stammt unter anderem die Ausmalung des Festsaales des Gohliser Schlösschens und der Nikolaikirche von Johann Carl Friedrich Dauthe sowie das Denkmal für den letzten Kurfürsten und ersten König von Sachsen Friedrich August III./I. in Leipzig, das gleichfalls in Zusammenarbeit mit Dauthe entstand.

Im Jahr 1776 wurde Oeser in die Leipziger Freimaurerloge Balduin aufgenommen.

Am 18. März 1799 starb Oeser im Alter von 82 Jahren in Leipzig.

Ehrungen

In Leipzig tragen eine Straße in Schleußig und die 70. Schule (Grundschule) in Eutritzsch den Namen Oesers. Außerdem erinnert eine Gedenktafel an der Hochschule für Grafik und Buchkunst an ihn. In Dresden ist in der Königstraße 10 an seinem alten Wohnhaus eine Plakette in Gedenken an ihn und Johann Joachim Winckelmann angebracht.