Partition (Datenträger)
Partitionierung ist die Unterteilung eines physischen Datenträgers in verschiedene logische Bereiche. So können beispielsweise mehrere Betriebssysteme auf eine Festplatte installiert werden, obwohl verschiedene Dateisysteme verwendet werden.
Alternativ zur Partitionierung gibt es in einigen Betriebssystemen das flexiblere Logical Volume Management.
Verwendung
Die Definition der Partitionen erfolgt in der Partitionstabelle des MBR des Datenträgers. Dabei werden lediglich die Informationen über Start, Ende, Typ und Bootfähigkeit der Partitionen vermerkt.
Im MBR können maximal vier Partitionen eingetragen werden. Eine davon kann eine erweiterte Partition sein. Eine erweiterte Partition dient als Rahmen für beliebig viele sog. logische Partitionen (logische Laufwerke). In modernen Betriebssystemen werden primäre und logische Partitionen im wesentlichen gleich behandelt.
Um einen MBR-Datenträger als bootfähigen Datenträger nutzen zu können, muss wenigstens eine primäre Partition eingerichtet werden.
Folgende Gründe sprechen für die Verwendung mehrerer Partitionen:
- Mehrere Betriebssysteme: Partitionen erlauben es, mehrere Betriebssysteme auf einer Festplatte zu installieren.
- Dateisysteme: Da jede Partition ihr eigenes Dateisystem besitzt, kann man durch Partitionierung verschiedene Dateisysteme trennen.
- Organisation: Man kann seine Daten dem Zweck nach in verschiedenen Partitionen speichern. So können die Daten des Systems, die Anwendungsprogramme und die Benutzerdaten auf unterschiedlichen Partitionen liegen, was beispielsweise Datensicherungen erleichtert.
- Datensicherheit: Sollte das Dateisystem einer Partition Fehler aufweisen, so sind die anderen Partitionen in der Regel davon nicht betroffen.
Erweiterte Partitionen
Eine erweiterte Partition ist wie ein Behälter/Rahmen für die logischen Laufwerke zu betrachten. Die erweiterte Partition wird gewöhnlich vom Betriebssystem nicht als einzelne Partition angezeigt, sondern dient nur als Behälter für die logischen Laufwerke.
Die Summe der Größe aller Partitionen, die in der erweiterten Partition angelegt werden, kann nicht größer sein als die erweiterte Partition selber. Die erweiterte Partition ist daher nur eine virtuelle Teilmenge der Festplatte. Eine erweiterte Partition kann theoretisch eine beliebige Anzahl an logischen Laufwerken enthalten, die Zahl wird allerdings unter Umständen durch Beschränkungen des verwendeten Betriebssystems begrenzt.
Zugriff und Nutzung
Unter DOS und Windows werden Partitionen, bzw. logischen Laufwerken, grundsätzlich Laufwerksbuchstaben zugeordnet. Mit MS-DOS und Windows 9x kann pro Festplatte nur eine primäre DOS-Partition eingerichtet und angesprochen werden. Durch die Nutzung von Laufwerksbuchstaben sind maximal 24 Partitionen und logische Laufwerke ansprechbar (das (lateinische) Alphabet hat 26 Buchstaben, die Laufwerksbezeichner A: und B: sind für Diskettenlaufwerke fest reserviert).
Unter NT-basierten Windows-Versionen (ab Version 5.0) kann bei Nutzung von NTFS auf Laufwerksbuchstaben verzichtet werden und eine Partition in einem Verzeichnis einer anderen Partition eingehängt werden. Außerdem sind A: und B: nicht mehr auf Diskettenlaufwerke beschränkt und es werden auch mehrere primäre Partitionen unterstützt.
Unter Unix und ähnlichen Betriebssystemen werden Partitionen in den Verzeichnisbaum eingehängt (gemountet). Unter Linux sind die Partitionen durchnummeriert. Falls beispielsweise die Festplatte unter /dev/hda liegt, heißt die erste Partition /dev/hda1, die zweite /dev/hda2 usw.
Logische Partionen beginnen mit der Zahl 5. Somit ist /dev/hda5 die erste und /dev/hda6 die zweite logische Partition der Festplatte /dev/hda.
Partitionierungsprogramme
Es gibt eine Reihe von Programmen, die das Partitionieren erleichtern. Auch einfache Konsolen- und DOS-Programme wie fdisk ermöglichen eine Partitionierung. Obwohl der Befehl unter DOS und Linux fdisk heißt, handelt es sich nicht um dasselbe Programm. Ein sehr leistungsstarker Bootmanager und Partitionierungsprogramm ist xfdisk (Freeware), welches ein Booten von mehreren Partitionen ermöglicht und auch mit mehreren angeschlossenen Festplatten umgehen kann.
Auch die Installationsprogramme der Betriebssysteme wie z. B. YaST2 für SuSE Linux bieten Partitioniermöglichkeiten an, um das neue Betriebssystem neben einem bereits installierten Betriebssystem auf der Festplatte unterzubringen. Dies ist meist jedoch nur ein Frontend für ein anderes Programm (z. B. fdisk/parted im Falle von YaST2).
- DOS
- Fdisk-Befehl (fdisk /? gibt Hilfe aus)
- Partition Magic (nur als Rescuesystem unter DOS)
- Windows
- Befehl FIXMBR der Wiederherstellungskonsole
- Festplattenmanager
- Datenträgerverwaltung
- Partition Magic
- xfdisk ist Partitions- und Boot-Manager (free)
- Paragon Partition Manager
- Acronis Disk Director Suite
- Ranish Partition Manager (Shareware)
- GNU/Linux
- fdisk, xfdisk, sfdisk, cfdisk
- parted, gparted, qtparted bieten eine komfortablere Oberfläche um gleichzeitig die Größe einer Partition und des darauf aufgebauten Dateisystems zu verändern.
- Mac OS X
- Disk Utility (in das System integriert)
- iPartition von Coriolis Systems
- Konsolen Programm pdisk (in das System integriert)
- Konsolen Programm fdisk für DOS Partitionen (in das System integriert)
- ZETA 1.0 (BeOS Nachfolger)
- Paragon Partitioning Tool (in den Installer integriert, kann NTFS und FAT Partitionen verkleinern)
Vor allem für Unix und Mac OS X gibt es eine Reihe von Tools, um Dateisysteme zu erstellen und zu verwalten. Siehe Unix-Kommandos.