Gerhard Schröder
Der folgende Artikel bezieht sich auf den seit 1998 amtierenden 7. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Es gab einen deutschen CDU-Politiker und Außenminister gleichen Namens; siehe Gerhard Schröder (CDU).
Gerhard Schröder
Gerhard Fritz Kurt Schröder (* 7. April 1944 in Mossenberg, Landkreis Lippe) ist amtierender Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
- 1951-58 Volksschule
- 1958-61 Lehre als Einzelhandelskaufmann
- 1962-64 Abendschule, Mittlere Reife
- 1964-66 Kolleg des 2. Bildungsweges mit Abitur
- 1966-71 Jurastudium in Göttingen
- 1971 1. und 1976 2. Staatsexamen
- 1976 Zulassung als Rechtsanwalt
- 1978-80 Vorsitzender der Jungsozialisten (Jusos),
- 1980-86 und seit 1998 Mitglied des Bundestags. Von
- 1986-98 war er Mitglied des Landtags und von
- 1990-98 Ministerpräsident von Niedersachsen
- 1999 Wahl zum Parteivorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD)
Im Oktober 1998 wurde Schröder Bundeskanzler einer Koalition aus SPD und Bündnis90/Die Grünen.
Kurz nach der Wahl zum Bundeskanzler fiel Schröder durch die für sozialdemokratische Politiker bis dahin unübliche Zurschaustellung von Luxus (teure Anzüge, Zigarren) und einen Auftritt in der Talkshow "Wetten, dass ... ?" auf. Es gibt Gerüchte, dass Schröder sich die Haare färbt, was dieser vehement bestreitet. Schröder ging sogar vor Gericht um eine entsprechende Aussage verbieten zu lassen.
Nachdem das erste Regierungsjahr für die rotgrüne Koalition sehr schwierig verlief und in einer Serie von Landtags- bzw. Europawahlniederlagen 1999 endete, konnte sich das Kabinett Schröder im Zuge der CDU-Spendenaffäre konsolidieren.
Während des Krieges einiger NATO-Staaten (u.a. Deutschland) gegen Jugoslawien 1999 wurden viele Strafanzeigen gegen Gerhard Schröder gestellt, weil der Krieg als - im Grundgesetz verbotener - Angriffskrieg betrachtet wurde. Generalbundesanwalt Kay Nehm leitete keine Ermittlungen ein, da er keinen Straftatsbestand erfüllt sah.
Das Distrikts- bzw Kreisgericht in Belgrad hat nach einer vom 18 bis 20 September 2000 durchgeführten Hauptverhandlung am 21 September 2000 Gerhard Schröder zu 20 Jahre Gefängnis verurteilt.
Am 22. September 2002 errangen SPD und Grüne bei der Bundestagswahl 2002 eine knappe Mehrheit für eine Fortsetzung der Koalition unter Gerhard Schröder. Als wahlentscheidend wurden von Beobachtern vor allem zwei Faktoren herausgestellt: Einerseits die Flutkatastrophe, die kurz zuvor Ostdeutschland heimgesucht hatte, bei der sich Gerhard Schröder und andere Regierungspolitiker in der Rolle von Krisenbewältigern zeigen konnten. Andererseits die von der Bundesregierung zum teil populistisch zugespitzte Ablehnung des von den USA geplanten Irak-Kriegs sowie die programmatische Schwäche der Opposition.