Sabine Christiansen (Fernsehsendung)
Vorlage:QS-Antrag2 Scheinbar wahllos zusammengewürfelte Fakten mit extensivem Kritik-Abschnitt. Eine klare Abgrenzung zu dem Artikel Sabine Christiansen ist nicht gegeben. --81.173.131.200 06:48, 4. Dez. 2006 (CET)
Sabine Christiansen ist eine politische Talkshow im Ersten. Moderatorin ist Sabine Christiansen. Die Sendung wurde erstmals am Sonntag den 4. Januar 1998 ausgestrahlt und läuft seitdem regelmässig sonntags 21:45 Uhr. Während der einstündigen Sendung äußern die Gäste aus Politik und Wirtschaft ihre Meinung zum aktuellen Thema der Sendung. Die wöchentlichen Themen orientieren sich im wesentlichen an der aktuellen politischen Debatte in den Medien.
Seit dem 1. September 2002 wird die Sendung von Sabine Christansens TV21 GmbH produziert. Die Sendung wird live aus einem kugelförmigen Einzelstudio am Berliner Breitscheidplatz gesendet.
Im Mai 2006 führte Sabine Christiansen das erste Interview mit dem US-Präsidenten George W. Bush im deutschen Fernsehen. Es war zugleich auch das längste Interview, das Bush einem ausländischen Sender je gewährt hatte. Am 23. Juni 2006 gab die Moderatorin bekannt, dass sie die Sendung im Sommer 2007 verlassen werde. Nachfolger ist Günther Jauch.
Kritik
1999 wurde Sabine Christiansen wegen des geringen Frauenanteils unter ihren Gästen der feministischen Medienpreis Saure Gurke überreicht.[1]
2006 stellt die Nichtregierungsorganisation „LobbyControl“, die u.a. von Gewerkschaften und anderen Organisationen wie dem Korruptionsbekämpfer Transparency International unterstützt wird[2] [3], eine kritische Studie zur Sendung vor. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass Christiansen - unter anderem durch die Wahl ihrer Diskussionsteilnehmer – einen „neoliberal geprägten Reformdiskurs“ betreibt, in dem „unternehmensnahe und marktliberale Positionen überwiegen“.[4] Die Autoren sprechen von vier Problemkreisen:
- „Elitäres und einseitiges Gästespektrum“ („Die einseitige Einladepolitik schließt eine große Gruppe von der Artikulation ihrer Sichtweise und Interessen aus.“),
- „Einseitiges Themenspektrum“, (Sozialstaat wird in Sendungsthemen als Bedrohung dargestellt: „Melkkuh Sozialstaat - sind wir ein Volk von Abzockern?“ oder „Arm durch Arbeit, reich durch Hartz IV?“. Anhebung des Rentenalters oder Erhöhung der Mehrwertsteuer wurde 2006 dagegen nicht thematisiert.)
- „Neoliberal geprägter Reformdiskurs“,
- „Mangelnde Transparenz“ („Die Priorität für neoliberale Positionen wird verborgen, indem ihre Vertreter neutral und sachlich als ‚Experten‘ vorgestellt werden. Kritische Positionen werden demgegenüber vorsorglich ideologisch ein gestuft.“). Beispielsweise werde der langjährige CDU-Mitarbeiter und Nichtökonom Meinhard Miegel als „unabhängiger Rentenexperte“ eingeführt, der Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel jedoch als „linker Ökonom“. [5]
Michael Heiks, Produzent von Sabine Christiansens Produktionsfirma TV 21 GmbH, nannte die Daten und Schlussfolgerungen „so unsinnig, dass man eigentlich lieber darüber schweigen sollte".[4]
Genau entgegengesetzter Auffassung als LobbyControl ist der Wirtschaftswissenschaftler Ulrich van Suntum, der für die arbeitgebernahe und in der Studie kritisierte[5] Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft sowie die Bertelsmann-Stiftung tätig ist. Er beklagt, dass in der Sendung zu wenig "ökonomischer Sachverstand" zum Zuge komme und von ihm befürwortete Reformvorschläge nicht angemessen dargestellt würden.[6]
Quellen
- ↑ http://www.saure-gurke.info/Gewinner.htm#1999
- ↑ http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/unsere-finanzierung/
- ↑ http://www.gesteuerte-demokratie.de/traeger.htm
- ↑ a b Telepolis: Club der anonymen Meinungsmacher, 09.09.2006
- ↑ a b Ulrich Müller und Heidi Klein: „Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher. Der neoliberal geprägte Reformdiskurs bei "Sabine Christiansen" (Untersuchungszeitraum: Januar 2005 bis Juni 2006)
- ↑ Ulrich van Suntum: Masterplan Deutschland. ISBN 3423509015
Weblinks
- Webseite der Produktionsfirma TV 21 GmbH
- Webseite der Sendung Sabine Christiansen
- Christiansen-Studie von LobbyControl in Kurzform (PDF-Format)
- Einseitige Christiansen? - Artikel der Zeitung „Die Zeit“ zur „Christiansen-Studie“ von LobbyControl.