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FIP-Effekt

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FIP-Effekt (FIP von engl. First Ionization Potential) wird die Beobachtung genannt, dass der Sonnenwind und die Sonnenkorona eine andere chemische Zusammensetzung haben als die Photosphäre, aus der sie eigentlich stammen. Dabei spielt das erste Ionisationspotential eine entscheidende Rolle. Elemente deren erstes Ionisationspotential kleiner als etwa 10 eV ist sind im Sonnenwind und der Korona um bis zum sechsfachen gegenüber Elementen mit Ionisationspotential größer als 10 eV angereichert. Im schnellen Sonnenwind ist der FIP-Effekt nur schwach oder verschwindet ganz, bei langsamem Sonnenwind ist er stark ausgeprägt.

Die Enstehung des FIP-Effekts ist bisher nicht verstanden. Vermutlich spielt eine Rolle, dass Elemente mit einem Ionisationpotential kleiner als 10 eV in der Chromosphäre bei den dort herrschenden Temperaturen ionisiert werden, so dass der FIP-Effekt eine Fraktionierung zwischen ionisiserten und neutralen Elementen bewirkt.