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Alban Berg

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Alban Maria Johannes Berg (* 9. Februar 1885 in Wien, † 24. Dezember 1935) war ein österreichischer Komponist der so genannten zweiten Wiener Schule. Sein Werk kombiniert Mahlersche Romantik mit freier Atonalität und Arnold Schönbergs Zwölftontechnik.

Berg wurde in Wien geboren und lebte dort die meiste Zeit seines Lebens. Als Kind war er mehr an Literatur als an Musik interessiert, und er begann erst mit fünfzehn - als Authodidakt - zu komponieren. Bevor er im Oktober 1904 eine sechsjährige Studienzeit mit Arnold Schönberg begann, hatte er nur sehr wenig formale musikalische Ausbildung genossen. Schönberg hatte einen sehr großen Einfluss auf ihn. Berg bewunderte ihn nicht nur als Komponist, sondern einige Biographen meinen, dass er ihn ihm auch einen Ersatzvater fand. (Sein eigener Vater starb, als Berg fünfzehn war.)

Während seiner ersten zwei Jahre mit Schönberg arbeitete Berg noch als Beamter (Rechnungspraktikant), aber von 1906 an konnte er sich vollzeitlich der Musik widmen, und 1907 wurden seine ersten Werke öffentlich aufgeführt: Drei der Sieben frühen Lieder wurden bei einem Konzert mit Musik von Schönbergschülern in Wien aufgeführt.

1913 hatten die Fünf Orchesterlieder nach Ansichtskartentexten von Peter Altenberg in Wien ihre Uraufführung. Dieses Stück führte zu einem Skandal und die Aufführung mußte abgebrochen werden. Erst 1952 wurde das Stück vollständig aufgeführt.

Von 1915 bis 1918 diente Berg in der österreichischen Armee. Schon 1915 begann er an seiner ersten Oper Wozzeck zu arbeiten, deren Textfassung er 1917 abschoß. Nach dem ersten Weltkrieg kehrte er nach Wien zurück und gab Musikunterricht. Außerdem unterstützte er Schönberg in der Leitung des Vereins für musikalische Privataufführungen.

Die Arbeit am Wozzeck hatte Berg schon 1921 beendet. Eine Aufführung von drei Ausschnitten im Jahr 1924 brachte ihm den ersten öffentlichen Erfolg. Am 14. Dezember 1925 fand die Uraufführung unter Erich Kleiber an der Deutschen Staatsoper Berlin statt. Die Oper gilt heute als eines seiner Hauptwerke. Ähnliche Wertschätzung fand seine zweite, unvollendete Oper Lulu.

Das bekannteste Werk Bergs neben dem Wozzeck dürfte sein Violinkonzert Dem Andenken eines Engels sein, das atonale Passagen mit tonalen kombiniert und die Zwölftontechnik einer Weise verwendet, die auch Wagnersche Harmonien zuläßt. Andere bekannte Werke sind die Lyrische Suite, die das 3. Streichquartett Béla Bartóks stark beeinflusst haben soll, und das Kammerkonzert für Klavier, Violine und 13 Blasinstrumente.

Alban Berg starb am Heiligen Abend 1935 an einer von einem Insektenbiss verursachten Blutvergiftung.