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Wein

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Wein (v. lat.: vinum) ist ein alkoholisches Getränk, das durch die alkoholische Gärung von Früchten hergestellt wird. In der Regel versteht man unter Wein im engeren Sinne lediglich das aus den Trauben der Weinrebe hergestellte Getränk. Im weiteren Sinne zählen zu den Weinen auch die Obstweine (z.B. Apfelwein), die verstärkten Weine (z.B. Sherry) sowie die Schaumweine (z.B. Champagner).

Geschichte

Schon 5.000 v. Chr. lässt sich in Vorderasien (Sumer) erstmals die Domestizierung von Weinreben nachweisen. Der Weinbau breitet sich im gesamten mittleren Osten aus und etwa 1.700 v. Chr. kultivieren die Griechen erste Edelreben. Im alten Rom war der Wein so beliebt, daß er zuweilen billiger als Wasser war. In Italien prägen sich verschiedene Erziehungsmethoden aus: an Bäumen, als Dachspaliere am Kurzstamm oder kriechend auf dem Boden. Mit den Römern breitet sich der Weinbau nach Spanien, Gallien und Nordafrika aus und etwas verspätet auch nach Germanien. Ab dem Jahr 100 wurde an Mosel und Ahr von den Römern Weinbau betrieben. Das Getränk und der Weinbau werden immer beliebter, um 1500 gibt es mehr als 300.000 ha Anbaufläche

Weinbau

Der Begriff Weinbau (auch Weinanbau) bezeichnet die landwirtschaftliche Kultivierung von Weinreben zum Zwecke der Gewinnung von Wein. Wein wird in der Regel in geschlossenen Weinanbaugebieten angebaut, die einheitliche Rahmenbedingungen, wie bestimmte Licht- und Temperaturschwellwerte, zum Weinbau aufweisen. Zum landwirtschaftlichen Weinbau gehört Fachwissen im Bereich von Rebbiologie, Standort, Klima, Lage, Rebanlage, Arbeiten im Weinberg, Bodenkunde und Pflanzenschutz. Sonderformen des Weinbaus sind der ökologische Anbau und der Qualitätsausbau. Bei beiden ist der Ertrag deutlich geringer als beim regulären Weinbau. Das ist beim ökologischen Anbau auf die größeren Verluste durch Schädlinge und Pflanzenkrankheiten aufgrund vermindertem Einsatz von Pestiziden und Insektiziden zurückzuführen. Beim Qualitätsausbau werden bewusst schlechtere Trauben vor der Reife entfernt, damit der Weinstock mehr Kraft in die Verbleibenden investieren kann.

Weinanbau in Zahlen

Wein wird heute in Deutschland in 13 Weinanbaugebieten kultiviert; hier legen ca. 100.000 ha der weltweit rund 8.000.000 ha Anbaufläche (5.000.000 ha liegen in Europa). Die Flächenerträge liegen etwa bei 1 l/m2, je hochwertiger ein Wein ausgebaut wird, desto geringer der Ertrag. In wärmeren Gegenden wie in Spanien beträgt der Flächenertrag nur etwa 0,25 l/m2. 54% der 77.388 Weinbaubetriebe (1990) in Deutschland haben eine Anbaufläche von unter einem halben Hektar, weitere 15% bis ein Hektar, weitere 24% bis fünf Hektar. Viele Betriebe werden von Nebenerwerbslandwirten bewirtschaftet.

Herstellung

Bekannte Rebsorten

Sortenbezeichnungen mit festgelegter Bedeutung in einem Land, in anderen Ländern andere Bedeutung möglich:

Rebsorten

Weine mit höherem Alkoholgehalt sind z.B.:

Weinhaltige Getränke sind

Wein in Mythologie und Religion

Bereits im alten Ägypten erfuhr der Weinanbau eine erhebliche Beachtung und Ausbreitung. In der antiken Mythologie waren es Osiris, (Ägypten), Dionysos, (Griechenland) Bacchus, (römische Mythologie) oder Gilgamesch, (Babylonien) die den Wein bzw. Weingenuss repräsentierten.

In der Bibel gilt Noah als der erste Weingenießer. Der aufkommende Islam bereitete dem florierenden Weinbau in Palästina ein vollständiges Ende.
Der Wein erfährt in der Bibel einen reichen symbolischen Gebrauch. Das Volk Israel wird mit einem Weinberg verglichen, Jesus beschreibt die Verbindung mit seinen Nachfolgern als die zwischen Weinstock] und Reben. Das Wirken des Heiligen Geistes wird mit gärendem neuen Wein verglichen. Wein kann verführen und auch -als Taumelbecher- den göttlichen Zorn verdeutlichen.
Im Sakrament des Abendmahls (Eucharistie) bildet der Wein das Element für das Blut Christi.

Siehe auch: Rebstock Weinrebe

Literatur

  • Geschichte des Weinbaus, Friedrich von Bassermann-Jordan, Nachdruck Pfälzische Verlagsanstalt Landau 1991, ISBN 387629181X