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Eigentliche Chinchillas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Chinchillas sind vom Meerschweinchen abstammende Nagetiere, die ursprünglich aus Südamerika stammen. Sie wurden früher wegen ihres schönen blaugrauen Fells gejagt und fast ausgerottet. Heute sind sie sehr beliebte Haustiere.

Beschreibung

Chinchillas, auch sog. Hasenmäuse (Chinchillidae), gehören zu den verwandten Arten der Meerschweinchen. Ihren Urspung haben die Chinchillas in den Hochebenen der Anden. Sie sind nachtaktive Tiere und sehr scheu. Ihr weiches Fell variiert von fast schwarz bis weiß. Am häufigsten ist die Farbe grau, wobei die Bauchfläche meist heller ist als das Restfell. Auch die Ohren sind innen behaart.

Es gibt zwei Arten von Chinchillas: Langschwanz-Chinchilla und Kurzschwanz-Chinchilla. Die Größe eines Chinchillas beträgt im Durchschnitt 25-35 cm, dabei nimmt der Schwanz schon eine Größe von ca. 10-15 cm ein. Das Gewicht beträgt im Durchschnitt 450-600 Gramm. Sie erreichen für ihre Größe aber ein sehr hohes Alter von in etwa 20-23 Jahren. Bei Gefahr können Chinchillas Teile Ihres Felles abwerfen, um so z.B. Greifvögeln zu entgehen. Bodengefahren können Chinchillas durch ihre durchaus beachtliche Geschwindigkeit entgehen.

Fortpflanzung

Diese Nagetiere werfen im Jahr durchschnittlich 2-3 Mal Junge, die gleich nach der Geburt voll entwickelt und behaart sind, gehören damit zu den Nestflüchtern. Sie tragen ihre Kinder etwa 106-120 Tage in ihrem Bauch. Wenn Chinchillas nicht in Gefangenschaft aufwachsen, bleiben ein Weibchen und ein Männchen für immer ein Paar.

Ausrottung

Diese Verwandten der Meerschweinchen waren früher sehr verbreitet. Durch das wachsende Interesse der Pelzindustrie an dem Fell der kleinen Nager wurden sie rücksichtslos gejagt und beinahe ausgerottet. Heutzutage gibt es nur noch wenige große Kolonien, in denen Chinchillas leben (bis zu 500 Tiere).

Haltung

Ein Chinchilla benötigt einen verhältnismäßig großen Käfig für ein Nagetier, da Chinchillas sehr hoch springen können (mehr als 1 Meter) und sehr schnell und wendig sind. Der Käfig darf auch nicht großer Hitze ausgesetzt sein und muss am Tag einen Ruheplatz für die Chinchillas bieten. Chinchillas dürfen nicht großen Temperaturen, starker Sonne oder viel Lärm ausgesetzt werden. Im Käfig sollten sich Äste, Futternäpfe, ein Haus zum Schlafen, eine Trinkflasche, ein Sandbad usw. befinden, damit der Käfig ihrer normalen Umgebung etwas ähnelt. Beim Sand darf es sich niemals um Vogelsand handeln, sondern es muss spezieller Chinchillasand verwendet werden. Da Chinchillas nachtaktiv sind und am Tag ihre Ruhe brauchen, eignen sie sich nicht als Spieltiere für kleine Kinder. Trotzdem sollten Chinchillas täglichen Auslauf bekommen (mehr als 1 Stunden), um ihren ausgeprägten Bewegungsdrang und ihre Neugierde zu befriedigen. Da es sich um Nagetiere handelt, sollte besonders auch darauf geachtet werden, dass keine Stromkabel o.ä. in Nagerreichweite erreichbar sind (Sprunghöhe mehr als 1 Meter!).

Ernährung

In freier Wildbahn ernähren Chinchillas sich von Steppengräsern, Früchten, Blättern und Rinden. Flüssigkeit wird in dem trockenen Lebensraum durch Tau oder durch das wasserreiche innere von Kakteen aufgenommen.

Durch diese karge Ernährung reagiert die Verdauung in Käfighaltung sehr empfindlich auf Überfütterung und falsche Ernährung. In Kafighaltung sollten Pellets, Heu und Wasser gegeben werden, wobei Heu den ganzen Tag, Pellets und Wasser aber nur abends gegeben werden sollten. Für jedes erwachsene Tier genügt ein gehäufter Esslöffel Pellets und eine bis zwei handvoll Heu. Besondere "Belohnungen" wie getrocknete Früchte oder auch mal Knäckebrot sollten nur in der Freilaufzeit und nur sehr sparsam gegeben werden.

Erkrankungen

Ursache für die häufigsten Krankheiten sind falsche Ernährung. Durch Futterumstellung, zu wenig oder zu viel Futter oder auch durch falsche Ernährung (zu viele Leckerbissen) kann es zu verschiedenen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Durchfall (weicher oder feuchter Kot) oder auch Verstopfung (verkleinerter Kot) kommen. Auch durch seelischen Stress (z.B. durch Lärm oder falsche Haltung) kann es zu Krankheiten kommen, wie z.B. das Fellfressen. Wenn der Käfig im Zug steht oder aber die Temperaturen zu niedrig sind, kann es zu Erkältungen kommen, mit den Symptomen Schnupfen, Hüsteln, Durchfall oder auch Atembeschwerden. Durch mangelnde Hygiene im Käfig kann es darüberhinaus auch zu Parasitenbefall oder Pilzbefall kommen, der u. U. auch auf den Menschen übertragbar ist.

Siehe auch: Chinchilla (Spanien)