Zum Inhalt springen

William Shakespeare

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Dezember 2006 um 03:19 Uhr durch Bot-Schafter (Diskussion | Beiträge) (Exzellenz-Sternchen für hr:William Shakespeare eingefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

William Shakespeare (* 23. April 1564 in Stratford-upon-Avon; † 23. April 1616 ebenda (Datum des seinerzeit in England noch geltenden julianischen Kalenders, Sterbedatum nach dem in den katholischen Ländern, später auch in England eingeführten gregorianischen Kalender wäre der 3. Mai 1616)) war ein englischer Dichter und Dramatiker und gilt als einer der bekanntesten Schriftsteller überhaupt.

Das bekannte Droeshout-Porträt Shakespeares von der ersten Folio-Ausgabe

Leben

Frühe Jahre

Shakespeares Geburtshaus

Shakespeares genaues Geburtsdatum ist nicht überliefert. Das Datum seiner Taufe ist in den Taufregistern der Holy Trinity Church in Stratford mit dem 26. April 1564 eingetragen. Da es in jener Zeit allgemein üblich war, die Kinder drei Tage nach der Geburt zu taufen, ist anzunehmen, dass er am 23. April geboren wurde.

William Shakespeare ist der Sohn John Shakespeares und Mary Ardens; seine Mutter entstammt einer wohlhabenden Familie des niederen Adels. William besuchte vermutlich die Lateinschule in Stratford-upon-Avon. Genau weiß man das nicht, weil keine Aufzeichnungen oder Schülerlisten aus jener Zeit mehr vorhanden sind, aber für den Sohn eines erfolgreichen Bürgers der Stadt kam wohl kaum etwas anderes in Frage als die beste erreichbare Schulausbildung. Zudem zeugen zahlreiche Zitate aus Schulbüchern der grammar school von einem wahrscheinlichen Besuch. Sollte er tatsächlich diese Schule besucht haben, ist er in Latein, Geschichte, Morallehre und Dichtkunst unterrichtet worden.

1582 heiratete Shakespeare die acht Jahre ältere Bauerntochter Anne Hathaway. Das genaue Datum der Hochzeit ist unbekannt, aber das Aufgebot wurde am 28. November bestellt. Die Shakespeares hatten insgesamt drei Kinder. Am 26. Mai 1583 wurde die Tochter Susanna geboren. Die Zwillinge Hamnet und Judith kamen am 2. Februar 1585 zur Welt; Hamnet starb 1596 im Alter von nur 11 Jahren. In späteren Jahren kehrte Shakespeare als reicher Mann nach Stratford und zu seiner Frau zurück, kaufte dort ein großes Haus (New Place) und lebte fortan mit seiner Familie.

Die verlorenen Jahre

Nach der Geburt der Zwillinge verschwindet Shakespeare aus den offiziellen Dokumenten und wohl auch aus Stratford. Über die folgenden acht Jahre seines Lebens weiß man bis heute nichts. Diese Zeit wird deshalb the lost years (die verlorenen Jahre) genannt. Über die fragliche Zeit gibt es keine Tatsachen-Erkenntnisse, aber umso mehr Vermutungen. So soll William als Wilderer verhaftet worden sein und eine Zeit im Gefängnis verbracht haben. Oder er soll als Schulmeister gearbeitet haben. Dann wieder heißt es, er habe als Söldner in den Niederlanden gekämpft, oder er habe sich als Diener bei einer adligen Familie verdingt. Auch wird vermutet, er habe längere Zeit auf einer Reise zum Kontinent verbracht und womöglich bedeutende Persönlichkeiten wie Michel de Montaigne und Giordano Bruno kennen gelernt. Am glaubwürdigsten ist die Geschichte, dass er sich einer reisenden Theatertruppe nach London anschloss und dort am Theater Hilfsdienste verrichtete.

Das erste schriftliche Dokument, das belegt, dass Shakespeare sich in London aufhielt, stammt von dem Dichter Robert Greene, der ihn 1592 in einem Pamphlet als Emporkömmling diffamierte, der sich Dinge anmaßte, die ihm nicht zustünden, da er ja nicht wie die angesehenen Dichter seiner Zeit seine Kunst an der Universität gelernt hätte: "There is an upstart crow, beautified with our feathers, that with his tygers heart wrapt in a Players hide supposes he is as well able to bombast out a blank verse as the best of you; and, being an absolute Johannes Factotum, is in his own conceit the only Shake-scene in a country". – Das Wortspiel Shake-Scene ist dabei offensichtlich eine Anspielung auf Shakespeare.

Dieses Pamphlet wurde nach dem Tode Greenes veröffentlicht, und der Herausgeber fügte gleich eine Entschuldigung bei, woraus man schließen kann, dass Shakespeare schon bekannt, vielleicht auch populär war und einflussreiche Gönner hatte. Er war zu dieser Zeit bereits Mitglied der Truppe Lord Strange's Men, die sich ab 1594 Lord Chamberlain's Men nannte; Shakespeares Schauspieltruppe war eine der führenden des elisabethanischen London. Kurz nach seiner Thronbesteigung macht Jakob I. sie als King's Men zu seiner eigenen.

Stückeschreiber und Schauspieler

Shakespeare arbeitete als Schauspieler in kleineren Rollen, war Teilhaber an der Theatertruppe und damit an allen Gewinnen beteiligt. Die immer noch herrschende Ansicht ist, dass er für seine Truppe Schauspiele schrieb. Diese Stücke waren überwiegend sehr erfolgreich und brachten hohe Einnahmen.

Eugène Delacroix: Hamlet und Horatio auf dem Friedhof

Shakespeare und viele andere waren als Stückeschreiber sehr begehrt. Es war durchaus üblich, ältere Stücke umzuschreiben und wieder neu aufzuführen; Shakespeares Hamlet ist eine Adaption eines älteren Stückes. Oder man verarbeitete Sagen und Märchen zu Dramen, wie etwa König Lear. Stücke entstanden auch nach gedruckten Quellen, etwa italienischen Novellensammlungen oder Chroniken. Eine ebenfalls gängige Methode war, von erfolgreichen Stücken Fortsetzungen zu schreiben. So war die Figur des Falstaff in Heinrich IV so populär, dass ihn Shakespeare in Die lustigen Weiber von Windsor wieder aufleben ließ.

Im Theater dieser Zeit galt der Publikumserfolg eines Stückes als einziges Kriterium seiner Aufführbarkeit. Einen "Kulturbetrieb" in unserem Sinne oder ein künstlerisches Bewusstsein der zahlreichen Autoren gab es nicht. Stücke gingen in den Besitz der jeweiligen Schauspieltruppen über und wurden gehütet, damit kein anderes Theater an den Text gelangen und das Stück ebenfalls aufführen konnte. Dennoch entstanden inoffizielle Nachdrucke von Stücken, denn es herrschte eine rege Nachfrage.

Dichter und Geschäftsmann

Shakespeare war mehr als nur ein Stückeschreiber. Er versuchte sich, zumal die Theater Londons wegen der Pest-Epidemien zeitweise schließen mussten, auch im eigentlichen Medium der Dichter jener Zeit, im epischen Gedicht und in der Lyrik. Er schrieb 1593 die zwei Verserzählungen Venus and Adonis und Lucrece, die er seinem adeligen Gönner Henry Wriothesley, Earl of Southampton zueignete. Auch ein Zyklus von 154 Sonetten erschien 1609. Diese Arbeit umgeben zahlreiche Geheimnisse schon außerhalb des Textes, weil nicht klar ist, wer in einem kurzen Verleger-Vorspann, der meist als "Widmung" gelesen wird, mit "the only begetter" und "Mr. W.H." gemeint ist. Vielleicht handelt es sich bei dieser Sonetten-Publikation auch um einen Raubdruck.

London, Shakespeare's Globe (Rekonstruktion)

1597 war Shakespeare bereits Mitbesitzer des Londoner Globe Theatre, das seine Truppe als Nachfolger für das Theatre baute, dessen Pachtvertrag ausgelaufen war. Die Lord Chamberlain’s Men benannten sich nach ihrem Mäzen und Sponsor, dem Lord Chamberlain, und sie waren auch am Hof der Königin Elisabeth gern gesehen. Später, unter Elisabeths Nachfolger Jakob I. durften sie sich dann sogar nach dem königlichen Gönner King’s Men nennen.

Als Schauspieler, Stückeschreiber, aber vor allem als kaufmännischer Teilhaber des Globe erwarb sich Shakespeare Vermögen und Einfluss, so dass ihm 1596 für seine Verdienste ein Familienwappen gewährt wurde, das sein Vater schon 1576 erfolglos beantragt hatte. 1597 kaufte Shakespeare sich das zweitgrößte Haus in seiner Geburtsstadt Stratford, New Place. Aus dem Jahr 1598 ist ein Brief erhalten, in dem sich ein gewisser Richard Quiney bei Shakespeare für ein Darlehen von 30 Pfund bedankt. (18 Jahre später heiratete William Shakespeares Tochter Judith dessen Sohn Thomas.)

1596 baute der Theaterunternehmer James Burbage das Blackfriars Theatre, an dem sich später auch Shakespeare beteiligte, ein im Gegensatz zum Globe überdachtes Theater, in dem seine Truppe von nun an während der Wintermonate spielte. Das Publikum dort war exklusiver als in den großen Freilichtbühnen.

Die letzten Jahre

Mit 46 Jahren kehrte Shakespeare nach Stratford zurück und verbrachte dort seine letzten Lebensjahre, wobei er die Verbindungen zu seinen ehemaligen Kollegen jedoch nicht ganz abreißen ließ, und noch bei einigen Theaterproduktionen als Mitautor beteiligt war.

Shakspeare's Unterschrift unter dem Testament ("Will") 1616

Shakespeare starb in Stratford im Jahr und wurde in der Holy Trinity Church beigesetzt. Die genaue Todesursache ist nicht bekannt.

Shakespeares Grabstein

Bei einer chemischen Untersuchung von Bruchstücken von Tabakspfeifen, die auf Shakespeares Grundstück in Stratford gefunden wurden, fanden sich Spuren von Marihuana und Kokain, das im 16. Jahrhundert erstmals von Südamerika nach Europa eingeführt wurde. Dies gab Anlass zu Spekulationen, Shakespeare habe womöglich Drogen konsumiert; es wird auch auf die Verwendung der Ausdrücke noted weed und compounds strange in Sonnet 76 verwiesen. Spekulationen dieser Art halten jedoch ernsthafter Nachprüfung nicht stand.

1623 wurde von den Bürgern Stratfords in der Altarwand der Kirche ein Gedenkstein errichtet, mit einer steinernen Büste und einer lateinischen Inschrift. Shakespeares ehemalige Theaterkollegen John Heminges und Henry Condell veröffentlichten seine Werke unter dem Titel Mr William Shakespeare's Comedies, Histories and Tragedies in einem großformatigen Buch, Folio genannt, der erste Versuch einer Gesamtausgabe. Die Folio Edition enthält nicht nur die Stücke, sondern auch ein Vorwort und ein Lobgedicht des zu jener Zeit populären Dichters Ben Jonson, worin Shakespeare so gewürdigt wird:

Triumph my Britain, thou hast one to show
To whom all scenes of Europe homage owe.
He was not of an age, but for all time! ...

(Triumphiere, mein Britannien, du hast einen,
dem alle Bühnen Europas huldigen,
er war nicht für eine Ära, sondern für alle Zeiten.)

Das Porträt, das die Titelseite der Folio Edition schmückt, ist das einzige Bild Shakespeares, von dem man annehmen kann, dass der Künstler Martin Droeshout ihn noch persönlich gesehen haben könnte.

Shakespeares Sprache

Shakespeares Dramen waren keine "Schau"spiele im modernen Sinn, sondern Sprach-Spiele. Man ging im elisabethanischen England nicht ins Theater, um ein Drama zu "sehen", sondern zu "hören" ("hear a play"), und vieles wird in Shakespeares Stücken allein durch Worte dargestellt. "Word scenery" bedeutet soviel wie "Kulissen aus Wörtern".

Eine Aufführung im Globe fand am Nachmittag unter freiem Himmel statt, und so konnten beispielsweise Szenen, die in der Nacht spielen, nicht durch Abschalten der Beleuchtung erschaffen werden, sondern mussten durch Worte umschrieben werden. "There's husbandry in heaven, their candles are all out" (Es ist Sparsamkeit am Himmel, ihre Kerzen sind alle aus) sagt Banquo in "Macbeth" und malt damit in der Vorstellung der Zuhörer die für den Mord am König so geeignete dunkle sternlose Nacht.

Shakespeare war vor allem ein Virtuose der Sprache. 34.000 verschiedene Wörter zählt man in seinen Werken – der Wortschatz eines gebildeten Engländers heutzutage ist nur etwa halb so groß.

Es gab zu Shakespeares Zeit eine große Freiheit der Sprache, wie man schon an der Tatsache sieht, dass er seinen eigenen Namen nicht immer gleich schrieb. Und es war viel eher als heute möglich, neue Wörter zu erfinden, wenn sich die Notwendigkeit ergab. Shakespeare erschuf mehr neue Wörter als jeder andere englische Dichter und bereicherte so seine Sprache in überwältigender Weise. Viele Wörter, die heute ganz alltäglich sind, wurden zum ersten Mal in einem seiner Stücke verwendet (zum Beispiel multitudinous, accommodation, premeditated, assassination, submerged, obscene und viele andere).

Urheberschaft seiner Werke

Hauptartikel: William-Shakespeare-Urheberschaft


Ein bekannter Scherz lautet: Shakespeares Werke sind nicht von ihm geschrieben worden, sondern von einem anderen Mann gleichen Namens. Hintergrund dafür ist, dass immer wieder Debatten darüber geführt werden, dass der Dichter der shakespeareschen Werke kein einfacher Mann von geringer Bildung aus der Provinz gewesen sein könne. Dabei war die Grammar School in Stratford keineswegs eine zweitklassige Ausbildungsstätte: Die Schüler lernten die klassischen Sprachen und schrieben schon während der Schulzeit kleine Dramen nach dem Muster der klassischen Stücke, die übersetzt und analysiert wurden; eine bessere Schulausbildung gab es gar nicht. Es gibt aber – bei Autoren des sechzehnten Jahrhunderts keine Ausnahme – keine Original-Handschriften von Shakespeare, abgesehen von ein paar Unterschriften.

Christopher Marlowe

In der Shakespeareforschung herrscht allgemein die Auffassung, dass Zweifel an Shakespeares Autorschaft als grundlos anzusehen sind und sämtliche Verfassertheorien einer näheren Überprüfung nicht standhalten. Allerdings ist mit den neueren, an Michel Foucault anschließenden diskursanalytischen Theorien der Funktion des Autorbegriffs auch die "Shakespearefrage" auf einer neuen Ebene wieder diskutabel geworden (Margreta de Grazia, Leah S. Marcus): Gefragt wird dann nicht nach der konkreten Identifikation einer bestimmten Person als Verfasser der Shakespeareschen Werke, sondern nach der Bedeutung, die eine Zuschreibung dieses Textkorpus an die Autorinstanz Shakespeare für das Verständnis der Texte hat.

Die Debatte um die "wahre" Verfasserschaft wurde im Jahr 1857 von der Amerikanerin Delia Bacon eröffnet. Sie behauptete, Francis Bacon (mit dem sie aber nicht näher verwandt war) sei der Verfasser der Dramen und Gedichte gewesen. Ihre Publikation löste eine ganze Welle von Spekulationen aus, bei denen bis heute immer neue mögliche Kandidaten ins Spiel gebracht werden. Die meistgenannten Kandidaten sind neben Bacon drei Adelige: William Stanley (6th Earl of Derby), Roger Manners (5th Earl of Rutland) und Edward De Vere (17th Earl of Oxford), aber auch Shakespeares gleichaltriger Zeitgenosse Marlowe wurde genannt. Frauen befinden sich ebenfalls unter den Anwärtern: Shakespeares Frau Anne Hathaway, eine wahrscheinlich fiktive Anne Whateley und sogar Königin Elisabeth. In jüngster Zeit wurde von der amerikanischen Hobbyforscherin Robin Williams die Gräfin Mary Pembroke vorgeschlagen. Daneben gibt es noch zahllose weitere Theorien. Im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert haben sich auch sehr bekannte und angesehene Personen, unter den deutschsprachigen etwa Sigmund Freud und Georg Cantor, an der Debatte beteiligt.

Rezeption in Deutschland

Shakespeare-Denkmal in Weimar

In Deutschland hat die Shakespeare-Rezeption eine wechselvolle Geschichte, in der der Dichter für die verschiedensten Interessen in Dienst genommen wurde.

Von großer Bedeutung ist Shakespeare für die Literaturtheorie der Aufklärung bei Gotthold Ephraim Lessing (im 17. Literaturbrief 1759), für die Dramatiker des Sturm und Drang etwa bei Heinrich Wilhelm von Gerstenberg (Briefe über Merckwürdigkeiten der Litteratur, 1766/67), bei Johann Gottfried Herder (Von deutscher Art und Kunst, 1773) und Johann Wolfgang von Goethe (Rede zum Shäkespears Tag, 1771); jedoch ebenso für die deutsche Romantik und die Dramentheorie des 19. Jahrhunderts. Der im frühen 18. Jahrhundert noch tonangebende Theoretiker Johann Christoph Gottsched, der dem französischen Klassizismus des 17. Jahrhunderts verpflichtet war und dem folglich die den drei Aristotelischen Einheiten entsprechenden französischen Stücke viel eher zusagten, äußerte sich noch, wie Voltaire vor ihm, recht abfällig über Shakespeare. Doch nun wurde Shakespeare über die Bewunderung der neuen literarischen Wortführer zum Prototyp des Genies. Die Enthusiasten – jeder ernsthafte Dichter in Deutschland zwischen Lessing und Bertolt Brecht war ein Shakespeare-Enthusiast – waren sich einig, die „Colossalische Grösse“ (Goethe) der Shakespeareschen Figuren und die vorerst unbeschreibliche Meisterschaft des Autors anzuerkennen. Goethe ruft als junger Mann begeistert aus: „[...] Natur! Natur! nichts so Natur als Schäkespears Menschen“.

Dass die Deutschen eine besondere Affinität zu Shakespeare haben, lässt sich auch an der bereits 1864 erfolgten Gründung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft ablesen. Im Zuge des deutschen Chauvinismus des neunzehnten Jahrhundert wurde Shakespeare sogar als der „dritte deutsche Klassiker“ neben Goethe und Schhiller beansprucht (Wilhelm Jordan).

Unübersehbar ist darum die Flut der Eindeutschungen Shakespeares seit über 250 Jahren. Bekannte Übertragungen der Dramen Shakespeares ins Deutsche sind die Ausgaben Christoph Martin Wielands, Eduard Wilhelm Sievers',Johann Heinrich Voß und dessen Söhnen Heinrich Voß und Abraham Voß, die Schlegel-Tieck-Ausgabe (August Wilhelm Schlegel, Wolf von Baudissin, Ludwig Tieck und Dorothea Tieck), sowie in neuerer Zeit die Übersetzungen von Erich Fried und Frank Günther. Eine Nacherzählung einzelner Werke von Shakespeare, die sich an Kinder richtet, gibt es von Franz Fühmann.

In den letzten Jahren hat sich die Übersetzertätigkeit vor allem auf die Sonette konzentriert, an denen sich bereits seit dem neunzehnten Jahrhundert viele Schriftsteller versucht haben und von denen inzwischen fast jedes Jahr neue Versionen erscheinen.

Werke

Historiendramen

The Globe
  • König Johann (King John, um 1595/96)
  • Eduard III. (Edward III., (gedruckt 1596))

York-Tetralogie

  • Heinrich VI.
    • Teil 1 (King Henry VI, Part 1; ca. 1598–99)
    • Teil 2 (King Henry VI, Part 2; ca. 1590–92)
    • Teil 3 (King Henry VI, Part 3; ca. 1590–92)
  • Richard III. (King Richard III; um 1593, gedruckt 1597)

Lancaster-Tetralogie

  • Richard II. (King Richard II; zwischen 1590 und 1599, gedruckt 1597)
  • Heinrich IV.
    • Teil 1 (King Henry IV, Part 1; um 1595/96, gedruckt 1598)
    • Teil 2 (King Henry IV, Part 2; um 1597, gedruckt 1600)
  • Heinrich V. (King Henry V; 1599, gedruckt 1600 (Raubdruck))
  • Heinrich VIII. (King Henry VIII or All Is True, ca 1612/13)

Komödien

Heitere Komödien

Problemstücke

Romanzen

Tragödien

Frühe Tragödien

Römerdramen

Spätere Tragödien

  • Hamlet (Hamlet, Prince of Denmark; um 1601, gedruckt 1603, evtl. Raubdruck)
  • Othello (um 1604, gedruckt 1622)
  • König Lear (King Lear; um 1605, gedruckt 1608)
  • Timon von Athen (Timon of Athens; um 1606, erster Druck 1623)
  • Macbeth (um 1608, gedruckt 1623)

Lyrik

Filmografie (Auswahl)

Seit Beginn der Filmgeschichte taucht William Shakespeare auch als Drehbuchautor im Abspann von Filmen auf. Mittlerweile sind weit über 500 Filme nach seinen Stücken entstanden. Die erste Verfilmung geht auf das Jahr 1899 zurück und zeigt in einem dreiminütigen Film die Todesszene aus King John mit dem großen britischen Theaterschauspieler des 19. Jahrhunderts Sir Herbert Beerbohm Tree. In dieser Liste können natürlich nur einige Filme aufgenommen werden.

Literatur

  • Hildegard Hammerschmidt-Hummel: William Shakespeare - Seine Zeit - Sein Leben - Sein Werk, Philipp von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-2958-X
  • Park Honan: Shakespeare. A Life. Oxford: Oxford University Press, 1998. ISBN 0-19-811792-2 (derzeit beste neuere Biographie)
  • Ernst A.J. Honigmann: The Lost Years, Manchester University Press 1985; 2. Aufl. 1998. ISBN 0-7190-1743-2
  • John Michell: Wer schrieb Shakespeare?, Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-86150-368-9
  • Alan Posener: William Shakespeare. Überarbeitete Neuausgabe, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2001. ISBN 3-499-50641-6
  • Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit – der Mensch – das Werk – die Nachwelt, 4. Aufl., Kröner-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-520-38604-6
  • Samuel Schoenbaum: William Shakespeare. A Compact Documentary Life. Revised edition with a new postsript. New York, Oxford: Oxford University Press, 1987. ISBN 0-19-505161-0 (zuerst 1977; gilt als die maßgebliche Biographie). Dt. Übersetzung 1981 im Insel-Verlag unter dem Titel William Shakespeare. Eine Dokumentation seines Lebens, ISBN 3-458-04787-5
  • Samuel Schoenbaum: Shakespeare's Lives. New edition. Oxford: Clarendon Press, 1991. ISBN 0-19-818618-5 (Geschichte der Deutungen von Shakespeares Biographie; Standardwerk)
  • Ulrich Suerbaum: Shakespeares Dramen, UTB, Stuttgart 2001, ISBN 3-825-21907-0
  • Ian Wilson: Shakespeare - The Evidence. Unlocking the Mysteries of the Man and his Work. London 1993. ISBN 0-7472-0582-5
  • André Müller sen., "Shakespeare ohne Geheimnis" (Die elisabethanischen Dramen), Leipzig: Reclam 1980, Neuauflage: Berlin: Eulenspiegel 2006 ISBN 3-359-01652-1 ; ders., "Shakespeare verstehen" (Die jakobitischen Tragödien), Berlin: Eulenspiegel 2004 ISBN 3-359-01497-9
Commons: William Shakespeare – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: William Shakespeare – Quellen und Volltexte

Vorlage:Link FAVorlage:Link FAVorlage:Link FAVorlage:Link FA