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U-Bahnhof Bockenheimer Warte

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Bockenheimer Warte
Eingang in Form eines altertümlichen Straßenbahnwagens an der Senckenberganlage
C-Ebene
Strecke C
Linien U6, U7
Gleise 2 (Mittelbahnsteig)
D-Ebene
Strecke D
Linien U4
Gleise 2 (Mittelbahnsteig)

Der U-Bahnhof Bockenheimer Warte ist eine bedeutende Umsteigestation im Westen der Frankfurter City. Hier kreuzen sich die C-Strecke mit den Linien U6 und U7 sowie die im D-Tunnel verlaufende U4. Es bestehen Umsteigemöglichkeiten zu den Buslinien 32, 36, 50, 75 sowie die Nachtbuslinien n1 und n11, der Straßenbahnlinie 16 (U-Bahnstation Ginnheim - Hbf - Süd Bf - Stadtgrenze Offenbach).

Lage

Die Bockenheimer Warte ist eine der vier Warttürme der im 14. Jahrhundert errichteten Frankfurter Landwehr, die Station liegt also nahe der Stadtteilgrenze zur ehemals eigenstädigen Stadt Bockenheim und dem Frankfurter Westend.

Der C-Tunnel kommend von der Leipziger Straße folgt dem Verlauf der Bockenheimer Landstraße, die einstmals in offener Bauweiste erbaute Station der U6 und U7 liegt unter der Bockenheimer Landstraße, zwischen dem Bockeheimer Depot und dem Uni-Campus-Bockenheim.

Quer dazu liegt unter der Senckenberganlage (B40) im DI-Tunnel die Station der Linie U4, die unter dem Alleenring von der Messe her kommend, unterhalb der Station der U6 und U7 an einem Mittelbahnsteig hält und weiter nördlich in einer viergleisigen Wendeanlage endet.

Ein unterirdischer Weiterbau bis zur Endhaltestelle der U1 (Ginnheim) unter der Franz-Rückner-Allee war lange Zeit geplant, die Wendeanlage ist in diese Richtung ausgerichtet. Diese Planung wurde allerdings zugunsten der bestehenden Straßenbahnlinie 16 aufgegeben.

Die B-Ebene ist großzügig angelegt worden, und dient wie vielerorts in Frankfurt auch als Füßgängerunterführung.

Östlich der beiden Stationen existiert die einzige unterirdische Verbindung zweier Frankfurter Stammstrecken. Hier können Züge von Bockenheim kommend Kopfmachen, und rückwärts weiter in Richtung Messe fahren. Die Strecke wird nur für Betriebsfahrten genuzt, eine weitere Verbindung zwischen der an die D-Strecke anschließenden B-Strecke und der C-Strecke gibt es am Betriebshof Ost.

Architektur

Bockenheimer Warte, Endstation der Linie U4

Der ältere, 1986 eröffnete Teil der Station ist im Vergleich zu den gleichzeitig eröffneten U-Bahnhöfen Westend und Alte Oper eher schlicht gehalten. Dennoch bemühte man sich auch hier um eine ästhetische Gestaltung, nachdem die nüchterne Sachlichkeit der älteren Frankfurter U-Bahnhöfe von der Bevölkerung eher negativ wahrgenommen wurde. Die Wände sind mit 15 Fotos aus dem Universitätsalltag Mitte der 1980er Jahre geschmückt, die Zwischenräume sind mit verspiegelten Metallplatten verkleidet, die den Raum größer erscheinen lassen. Die in Gruppen auf dem Bahnsteig platzierten Säulen sind weiß gestrichen und mit vergoldeten Metallprofilen versehen, die sich auch in anderen Bereichen des Stationsbauwerks wiederfinden. Herausragendstes architektonisches Element ist die mit einem Bronzekapitell in Form eines Kissens versehene zentrale Säule der B-Ebene. Unmittelbar über dem Bahnsteig der C-Strecke befindet sich ein Lager der Universitätsbibliothek, das sowohl von der B-Ebene als auch vom Bibliotheksgebäude aus zugänglich ist.

Der untere Bahnsteig der U4 kann dem aktuellsten Baustil der Frankfurter Untergrundarchitektur (seit 1995) zuzuordnet werden. Er weist roh belassene Betonwände auf, die, wie bereits am älteren Bahnsteig der C-Strecke, durch Fotos aus dem Universitätsalltag sowie aus dem nahegelegenen Palmengarten und Senckenbergmuseum aufgelockert werden. Die in zwei parallelen Reihen angeordneten Säulen mit quadratischer Grundfläche sind im unteren Bereich mit weißen Fliesen verkleidet. Die hohe Decke, die als architektonisches Gestaltungselement besondere Anerkennung fand, war in dieser Form ursprünglich nicht beabsichtigt. Es war geplant, auch hier über dem Bahnsteig einen Lagerraum der Universitätsbibliothek einzurichten. Nachdem die Universität die mittelfristige Aufgabe des Standortes Bockenheim beschlossen hatte, wurden die Pläne fallen gelassen und die Zwischendecke weggelassen.

Die B- und C-Ebene wurden am 11. Oktober 1986 mit der Inbetriebnahme der C-Strecke bis Zoo eröffnet. Am 10. Februar 2001 folgte die D-Ebene, in der die Linie U4 verkehrt, die um zwei Stationen vom Hauptbahnhof über den U-Bahnhof Festhalle/Messe zur Bockenheimer Warte verlängert wurde.

Quellen