Fix und Foxi
Fix und Foxi, geschaffen von Rolf Kauka, sind die Titelfiguren des bis heute erfolgreichsten deutschen Comic-Magazins. Das Heft wird - mit zwei Unterbrechungen - seit 1953 herausgegeben.
Figuren
Die beiden Hauptfiguren des Comics sind die Zwillingsbrüder Fix und Foxi, zwei Füchse, die in "Fuxholzen" (in der Fernsehserie in "Foxburg" bzw. "Fuxburg") leben. Sie sind aufgeschlossen, engagiert und sozial - vorbildhafte Identifikationsfiguren für junge Leser.
Figuren aus Fuxholzen
- Fix und Foxi (Füchse) - Fix (mit Haarschopf) trägt eine gelbe Latzhose, Foxi eine blaue
- Lupo (Wolf) - ein im "Mäuseturm" lebender, liebenswerter Schmarotzer, Vielfraß, Taugenichts und Lebenskünstler
- Oma Eusebia (Wölfin) - eine kuchen- und tortenbackende, nudelholz-schwingende Oma
- Lupinchen (Wölfin) - ihre musikbegeisterte Enkelin, die Cousine von Fix und Foxi
- Onkel Fax (Fuchs) - ein Briefmarken sammelnder, leicht cholerischer Oberst a.D. mit Hang zum Messie
- Knox (Rabe) - ein zerstreuter Professor und Erfinder
- Hops (Hase) - ein leichtlebiger Dandy mit Geldproblemen
- Stops (Igel) - ein naiver und hilfsbereiter Spießbürger
- Stöpsel (3 Igel) - zwei Neffen und eine Nichte von Stops
- Fridolin (Kater), Daggi (Gans) und Pieps (Maus) - Vorstadtneurotiker mit haarsträubenden Erlebnissen
Figuren aus Maulwurfshausen
- Pauli (Maulwurf)
- Mausi (Maus) - Paulis bester Freund
- Mimi (Maulwurf) - Paulis Freundin
- Egon (Hamster) - Paulis Rivale
- Mecki (Ratte) - Egons Freund
- Paula (Maulwurf) - Paulis Mutter
- Eduard (Maulwurf) - Paulis Vater
- Paulinchen (Maulwurf) - Paulis kleine Schwester
- Beppo (Hund) - Paulis Hund
Figuren außerhalb des Fuxholzen-Kosmos
- Tom und Biberherz - Bleichgesicht Tom und sein Freund, der Indianer Biberherz
- Diabolino (Teufelchen)
- Mischa (Raumfahrer)
- Die Pichelsteiner (Steinzeitfamilie)
- Die Peppercorn Familie - die letzten von Rolf Kauka erschaffenen Figuren
Fix-und-Foxi-Universum
Die Comicfigur Lupo bewohnt eine alte Windmühle, der man die Mühlenflügel abmontiert hat, genannt der "Mäuseturm". Der Turm wurde (noch als Mühle) ursprünglich von einem Kobold bewohnt und erst später von Lupo in Besitz genommen (Die Zaubermühle in Fix und Foxi mit Schallplatte Heft 4 von 1960). Besonders charakteristisch für den Turm ist seit der Wohnzeit Lupos die spartanische Einrichtung sowie der schadhafte Zustand des Gemäuers (schief hängende Eingangstür und Fensterläden, unzureichend vernagelte Dachbretter, schiefer Wetterhahn usw.). Neben der futuristischen Erfindervilla von Professor Knox und Paulis Hügelhaus ist Lupos Mäuseturm (auch als Hungerturm bezeichnet) das charakteristischste Bauwerk im Kauka-Comic-Universum.
Geschichte des Unternehmens
Rolf Kauka gründete 1952 in München den Kauka Verlag mit Illustratoren aus Jugoslawien, Italien und Spanien und brachte 1953 sein erstes Comic unter dem Titel "Till Eulenspiegel" auf den Markt, in dem neben einer Comicfigur "Till Eulenspiegel" auch eine Reihe deutscher Fabelfiguren wie Isegrim und Reineke Fuchs vorkamen. In Heft 6 erschienen zum ersten Mal in einer Kurzgeschichte die Füchse Fix und Foxi, die bald zu Publikumslieblingen wurden. Nachdem ab Heft 10 mehrere Ausgaben auf der Titelseite groß auf "Fix und Foxi" hinwiesen, wurde die Reihe ab Nr. 29 in "Fix und Foxi" umbenannt.
"Fix und Foxi" erschien in Deutschland zu seinen besten Zeiten wöchentlich mit einer Auflage von bis zu 400 000 Exemplaren pro Woche (Gesamtvolumen: über 750 Millionen verkaufte Hefte). Neben dem wöchentlichen Heft gab es, vor allem von Mitte der 60er bis Mitte der 80er Jahre, auch diverse Nebenprodukte in Form von Heften, Taschenbüchern, Paperbacks, Alben, etc. Als besonders langlebig neben der Hauptpublikation erwiesen sich das Fix und Foxi-Sonderheft (1959-94, Hauptausgaben "Ostern", "Sommer", "Ferien", "Weihnachten") und das Taschenbuch Fix und Foxi Extra (1969-86).
Einige der verdientesten Zeichner von Fix und Foxi sowie anderer Kauka-Serien waren - in chronologischer Reihenfolge - Dorul van der Heide (erster FF-Zeichner), Werner Hierl (dessen Nachfolger), Becker-Kasch (es ist möglich, dass sich hinter dem Namen zwei Personen verbargen), Walter Neugebauer (Chefzeichner bis 1972, u.a. Schöpfer von Tom und Biber, stilprägender FF- und Mischa-Zeichner, Titelbilder), Vlado Magdic (wichtigster Tom und Biber-Zeichner), Branko Karabajic (wichtigster Pauli-Zeichner), Ludwig Fischer, Florian Julino (Titelbilder, Schöpfer von Diabolino), Maria Luisa Uggetti, Tiberio Colantuoni, Giovan Battista Carpi (bereicherte das Knox-Universum), Giulio Chierchini, Riccardo Rinaldi (Schöpfer der Pichelsteiner), Öktemer Köksal, Helmut Huth, Helmut Murek (FF, Pauli, Titelbilder ab Mitte 80er), Berck (Mischa 70er), Jaime Mainou, Angel Nadal (Bussi Bär, Fridolin um 1980), Massimo Fecchi ("Starzeichner" ab Mitte 70er), Josep Marti, Sandro Costa und Luciano Gatto.
Neben den Kauka-Charakteren kamen auch Lizenzserien zum Abdruck, die größtenteils frankobelgischen Ursprungs waren, besonders oft Boule und Bill (als "Schnieff und Schnuff"), Bobo, Spirou und Fantasio ("Pit und Pikkolo"), Die Schlümpfe, Lucky Luke, Schwarzbart, Gaston Lagaffe ("Jo-Jo"), Johann und Pfiffikus ("Prinz Edelhart und Kukuruz"), Benni Bärenstark ("Der kleine Winni") und Sammy und Jack.
1973 verkaufte Rolf Kauka seinen Verlag an die englischen Verleger IPC und die niederländische Verlagsgruppe VNU, behielt sich aber ein Mitspracherecht vor. Ende der 1970er Jahre löste sich das Verlagskonsortium auf und der Pabel-Moewig Verlag übernahm Fix und Foxi.
Im August 1994 wurde das Heft nach dem Vorbild der Jugendzeitschrift BRAVO umgestaltet und von wöchentlicher auf monatliche Erscheinungsweise umgestellt. Rolf Kauka, der mit dieser Umgestaltung unzufrieden war, entzog dem Verlag daraufhin die Rechte und ließ die Produktion des Comics im November 1994 einstellen.
Von 1993 bis 1998 brachte der Hethke-Verlag in einer kleinen Auflage Nachdrucke der ersten fünfzig Hefte heraus. Von 1997 bis 1999 erschienen beim ehemaligen Konkurrenten Ehapa sieben Alben mit weiteren Nachdrucken klassischer Geschichten mit Fix & Foxi; "Pauli" und "Mischa". 2000 gab es bei Ehapa auch einen Wiederbelebungsversuch des Fix und Foxi-Magazins. Die Hefte erreichten jedoch nur unzureichende Verkaufszahlen, auch mangelte es an der Qualität, so dass Kauka die Lizenz nach drei Ausgaben zurückzog.
Rolf Kauka hatte bereits 1982 die "Kauka Promedia, Inc." als Nachfolger des Kauka-Verlages gegründet und widmete sich in seinen letzten Jahren vor allem der Umsetzung von Fix und Foxi in eine Zeichentrickserie sowie zusammen mit seiner Frau Alexandra Kauka und der Ravensburger AG dem Fix & Foxi Abenteuerland im Ravensburger Spieleland, das im Frühjahr 2000 eröffnet wurde. Die Trickfilmserie "Fix und Foxi" läuft seit Februar 2000 im deutschen Fernsehen (auf ARD und KI.KA).
Nach dem Tode Kaukas übernahm seine Witwe Alexandra den leitenden Part ihres Mannes. Zum 50. Jahrestag der Füchse erschien 2003 der Fix und Foxi Jubiläumsband. Nach einem One-off mit dem Werbecomic Fix & Foxi und der Raketenblitz zur Eröffnung des Fix & Foxi-Raketenblitz im Ravensburger Spieleland begann 2005 unter der Aufsicht der Kauka Promedia erneut die Comic-Produktion. So erschien am 10. Oktober 2005 ein großes Fix-und-Foxi-Comic-Buch in Zusammenarbeit mit der Boulevardzeitung BILD. Seit 25. Oktober 2005 ist das Fix-und-Foxi-Comicmagazin wieder am Kiosk erhältlich. Es wird einmal monatlich vom Tigerpress-Verlag in Hamburg herausgegeben.
Außer als Titelcomic in ihrem eigenen Magazin sind die Figuren als Video und Hörspiele, sowie in Büchern und als Spiele erhältlich. Die Fernsehserie wird in 30 Ländern ausgestrahlt. Für 2007 ist ein abendfüllender Kinofilm mit der Bavaria geplant.
Sonstiges
- Die Füchse verhalfen der umgangssprachlichen Redewendung "Ich bin fix und fertig" zu der Variante "Ich bin fix und foxi".
- Mit "Sinfonie in Müll" existiert ein Zeichentrickkurzfilm mit Fix & Foxi, der ursprünglich 1973 als Vorfilm für "Maria d'Oro und Bello Blue" lief. In den 70er Jahren war eine Version für Super 8 Stummfilm Filmprojektoren in Umlauf, mittlerweile ist das Filmchen mit dem Thema Umweltverschmutzung auf der DVD "Der Zauberstein" (="Maria D'Oro") enthalten.
- Mit "Fick und Fotzi" existiert ein Raubdruck, der pornografische Comic-Abenteuer der bekannten Figuren beinhaltet, die zu diesem Zwecke umgetauft wurden (Lupo = Lutscho, Eusebia = Mösebia, etc.). Die Zeichner des 1982 erschienenen Heftes sind unbekannt. Weitere Titel unter Verbotenes oder indiziertes Medium.
Weblinks
- Website von Rolf Kauka
- Rolf Kauka's Fix & Foxi Club
- Website der Kauka Medien-Gruppe
- Website von Kauka Marketing & Medien (Presse)
- Website von Kauka Promedia, Inc.
- Website von Kauka Licensing
- Website Tigerpress Verlag
- Rezension zur neuen Fix und Foxi - Serie
- Kaukapedia ein Wiki mit Informationen rund um Fix und Foxi