Speed-Dating
Unter Speed Dating versteht man eine ursprünglich aus den USA stammende Methode, mögliche neue Flirt- oder Beziehungspartner zu finden, die sich in jüngster Zeit auch in deutschen Metropolen wachsender Beliebtheit erfreut. Speed-Dating-Veranstaltungen entstanden ursprünglich in assimilierten jüdischen Gruppen in den USA, die als kleine Minderheit in einer größeren Region verstreut lebten und daher im Alltag wenig Kontakt zu anderen Juden hatten. Man hoffte so die Zahl ungemischt jüdischer Paare zu erhöhen.
Heute sind Speed-Dating-Events in der Regel kommerziell ausgerichtete Veranstaltungen ohne religiöse Vorgabe, an denen männliche und weibliche Singles in gleicher Anzahl teilnehmen, wobei die maximale Teilnehmeranzahl pro Geschlecht normalerweise auf 7-10 Personen beschränkt ist.
Während des gesamten Events wird nun jeder männliche Single jeden weiblichen Single kennenlernen und umgekehrt. Hierzu wird die Veranstaltung in Runden aufgeteilt, die jeweils circa sieben bis acht Minuten andauern. In dieser eng bemessenen Zeit haben die Singles nun die Gelegenheit, sich gegenseitig ein wenig kennenzulernen, gemeinsame Interessen und Hobbys und eventuelle Kinderwünsche abzufragen. Genau nach den sieben Minuten ertönt ein Gong, als Zeichen dafür, dass die Runde zu Ende ist. Gleichzeitig notieren die Singles auf ihnen vorher ausgehändigten Zetteln, ob sie ihr Gegenüber gerne wiedersehen würden oder nicht. Nun wird aufgerückt, so dass sich männliche Singles und weibliche Singles in neuer Konstellation gegenübersitzen. Die oben beschriebene Prozedur wiederholt sich nun solange, bis jeder Single einmal mit jedem Single des anderen Geschlechts reden konnte; anschließend werden von den Veranstaltern die Karten eingesammelt und ausgewertet. Am nächsten Tag erhält jeder der Teilnehmer eine Mail darüber, wer von seinen genannten möglichen "Kandidaten" auch ihn gerne näher kennenlernen würde.
Speed Dating -Veranstaltungen standen auch schon im Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersuchungen. Hierbei kam heraus, dass die vielbeschworenen "inneren" Werte bei beiden Geschlechtern bei solchen Veranstaltungen völlig nebensächlich waren, dass auch die Inhalte des Gesprächs nicht zählten, sondern dass beide Geschlechter vor allem die Personen wiedersehen wollten, die ein attraktives Erscheinungsbild aufwiesen. Die Wissenschaftler teilten den Teilnehmern aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes imaginäre Ränge zu, die auffallend stark mit dem anschließenden Erfolg bei diesen Veranstaltungen korrelierten. Allerdings scheinen Männer und Frauen bei derartigen Speed-Dating-Verhalten ein doch unterschiedliches Suchverhalten an den Tag zu legen, auch wenn bei beiden das Aussehen im Vordergrund stand. So wollten Männer quasi jede Frau wiedersehen, die eine gewisse "Mindestattraktivität" aufwies. Frauen hingegen wollten nur wenige Männer wiedersehen, und das umso mehr, je attraktiver sie selber waren.
Unterbewusst wahrgenommene Körpergerüche (die auf eine gute oder schlechte genetische Kompatibilität hindeuten) spielen nach anderen Untersuchungen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Speed dating gibt es ab 6 Euro pro Person (z.B. in Nürnberg)