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Plutarch

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Plutarch (griechisch: Ploutarchos, lateinisch: Plutarchus; * um 45, † um 125) war ein griechischer Schriftsteller, bekannt vor allem durch seine biographischen und philosophischen Werke.

Leben

Plutarch stammte aus Chaironeia in Böotien, wo er auch einen großen Teil seines Lebens verbrachte. Er studierte in Athen, wo er mit verschiedenen Philosophenschulen bekannt wurde, (vor allem der Stoa und dem Platonismus), und besuchte mehrmals Rom. Er war hochgebildet und hatte eine enzyklopädische Ader, die dem Hellenismus eigen gewesen war. Obwohl er das römische Bürgerrecht erhielt, fühlte er sich stets als Grieche. Dennoch nahm er mehrere Magistraturen (Ämter) in der Provinz Achaia (Griechenland) wahr. Am Apollontempel von Delphi übernahm er ein Priesteramt.

Werke

Plutarchs umfangreiche Werke sind etwa zur Hälfte erhalten.

Biographien

  • 23 Biographienpaare (bioi paralleloi), die jeweils einen Griechen und einen Römer zusammenstellen, deren Leben gewisse Ähnlichkeiten aufweisen (z. B. Alexander den Großen und Iulius Caesar, Demosthenes und Cicero). Für viele antike Gestalten sind die Biographien Plutarchs, die auf zumeist verlorenen historischen Werken beruhen, die ausführlichste Quelle. Plutarch selbst kam es vor allem darauf an, den Charakter der Personen, ihre Tugenden und Fehler deutlich werden zu lassen.
  • Biographien der römischen Kaiser von Augustus bis Vitellius (nur die von Galba und Otho sind erhalten).
  • einzelne Biographien verschiedener Personen, vor allem Griechen; erhalten sind die Darstellungen des Großkönigs Artaxerxes II. und von Arat von Sikyon.

Seine Vitae (Parallelbiographien) sind unter bestimmten Aspekten zu betrachten. Zum einen wollte er mit seinen Parallelbiographien unterhalten. Desweiteren wird in den Parallelbiographien die moralische Qualität des Dargestellten herausgearbeitet. Zudem wollte er mit seinen Parallelbiographien den Römern und Griechen die Kultur des jeweils anderen Volkes vermitteln. In den Hintergrund tritt dabei der Anspruch der chronologischen und geographischen Richtigkeit.

Philosophische Schriften

  • etwa 80 im weitesten Sinne philosophische Schriften (Moralia), vor allem zur Ethik, aber auch zu naturwissenschaftlichen und religiösen Themen, teilweise in Form von platonischen Dialogen.

Zitate

  • Der Wein: ... ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzneimitteln das Schmackhafteste und unter den Nahrungsmitteln das Angenehmste.
  • Audacter calumniare semper aliquid haeret (lat. "Verleumde nur dreist, etwas bleibt immer hängen")
    • Inhalt des Sprichwortes ist die Tatsache, dass bei langanhaltender öffentlicher Diffamierung, auch wenn diese völlig haltlos erfolgt, immer ein schlechtes Bild der diffamierten Person in der Öffentlichkeit zurückbleibt.

Siehe auch: Satz des Pythagoras

Literatur

Textausgabe:

  • Plutarch: Große Griechen und Römer (Bibliothek der alten Welt), hrsg. von Konrat Ziegler, 6 Bde., Zürich 1954. Zahlreiche Nachdrucke.

Sekundärliteratur:

  • Richard Volkmann: Leben, Schriften und Philosophie des Plutarch von Chaeronea. Berlin 1869.
  • Konrat Ziegler: Plutarchos von Chaironeia. 2. Aufl. Druckenmüller, Stuttgart 1964.