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Erneuerbare Energien

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Erneuerbare Energie, auch regenerative Energie genannt, bezeichnet Energie aus nachhaltigen Quellen, die nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich sind. Das Grundprinzip ihrer Nutzung besteht darin, dass aus den in der Umwelt laufend stattfindenden Prozessen Energie abgezweigt und der technischen Verwendung zugeführt wird.

Die vom Menschen nutzbaren Energieströme entspringen unterschiedlichen Primärquellen:

Auf der Erde können diese Energiequellen in Form von Windenergie, Wasserkraft, Gezeitenströmungen, Sonnenlicht und -wärme, Erdwärme sowie Muskelkraft genutzt werden.

Begriff

Windpark bei Lübz, Mecklenburg-Vorpommern
Fotovoltaikanlage in Berlin-Adlershof

Die in der Sonne ablaufende Kernfusion ist die Quelle der solaren und der meisten regenerativen Energien, mit Ausnahme der Geothermie und der Gezeitenkraft. Die Sonne hat eine restliche Brenndauer von voraussichtlich etwa 5 Milliarden Jahren, so dass heute bei regenerativen Ressourcen nicht das Problem der zeitlich begrenzten Reserven auftritt.

Im physikalischen Sinne wird Energie nicht erneuert, sondern aus den oben genannten Quellen ständig zugeführt. Sonnenenregie wird zu einem recht kleinen Teil in natürlichen Prozessen kontinuierlich umgewandelt und zu einem größeren Teil wieder in den Weltraum abgestrahlt. Dient der in die Biosphäre eingetragene Teil dem Aufbau von Strukturen, dann kann er entropiesenkend wirken. Erwärmt er die Biosphäre, so wirkt er Entropiesteigernd. Die Nutzung erneuerbarer Energien bedeutet eine Umleitung dieser Energieströme, um sie für den Menschen nutzbar zu machen.

Im Gegensatz zur Nutzung laufender Prozesse steht der Abbau von fossilen Energieträgern wie Steinkohle oder Erdöl, die heute sehr viel schneller verbraucht als neu gebildet werden. In einem strengen Sinn wären auch sie erneuerbar, allerdings nicht auf menschlichen Zeitskalen, da deren Bildung meist mehrere 100 Mio. Jahre dauert. Der umgangssprachliche Gebrauch der Begriffe „Erneuerbarkeit“ und „Regeneration“ weist auf diesen Unterschied hin: Entscheidend ist das Prinzip der Nachhaltigkeit, das heißt dass der Mensch eine Ressource nicht stärker beansprucht, als sie sich regenerieren kann.

Besonders anschaulich ist der Prozess der Erneuerung bei Energie aus Biomasse: Für nahezu alle laufenden Prozesse in der irdischen Biosphäre ist die Sonne der ständige Energielieferant. Diese Prozesse können sogenannte nachwachsende Rohstoffe hervorbringen.

Die Kernspaltung in Kraftwerken wird nicht zu den Erneuerbaren Energien gezählt, da diese sich aus endlichen, auf der Erde nicht regenerierbaren Rohstoffen (Uran oder Thorium) speist. Gleiches gilt für eine hypothetische zukünftige Nutzung von Kernfusionsreaktoren, die in der sich derzeit entwickelnden Form Lithium verbrauchen. Auch hier besteht wiederum die Hoffnung, dass bis das Lithium knapp wird bereits andere Formen der Kernfusion technisch möglich sind, wie zum Beispiel die Fusion von Wasserstoff, wie sie in der Sonne abläuft.

Arten

Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Deutschland. Sie machen etwa 11% der gesamten Stromerzeugung aus (Stand 2005)[1]

Potential Erneuerbarer Energien

Theoretischer Platzbedarf für Solarkollektoren, um in Solarthermischen Kraftwerken den elektrischen Energiebedarf der Welt, Europas (EU-25) bzw. Deutschlands zu erzeugen.[2]

Global gesehen steht ein Vielfaches des derzeitigen Energiebedarfs in Form regenerativer Energiequellen zur Verfügung.

Studien des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ergaben, dass mit weniger als 0,3 Prozent der verfügbaren Wüstengebiete in Nord-Afrika und im Nahen Osten durch Solarthermische Kraftwerke genügend Strom und Trinkwasser für den steigenden Bedarf dieser Länder sowie für Europa erzeugt werden kann. Die Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation (TREC), ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern, Politikern und Experten auf den Gebieten der erneuerbaren Energien und deren Erschließung, setzt sich für eine solche kooperative Nutzung der Solarenergie ein. Eine Nutzung der Passatwinde im Süden Marokkos soll die solare Energieerzeugung ergänzen.

Bedeutung und Diskussion

Erneuerbare Energiequellen werden die fossilen und die nichtsolaren nuklearen Energiequellen langfristig wahrscheinlich zum Großteil ersetzen, da diese nur in begrenztem Umfang auf der Erde zur Verfügung stehen und ihr Einsatz ökologisch problematisch ist. In einigen Ländern (z. B. in Deutschland, Spanien und den USA) nimmt die regenerativ erzeugte Energiemenge derzeit rasch zu. Ein noch schnelleres Wachstum wird jedoch durch – im Vergleich zu konventionellen Energieträgern – relativ hohe Investitions– und dadurch auch Stromgestehungskosten erschwert.

Im Gegensatz zu fossilen Energieträgen wird bei der Nutzung der meisten Erneuerbaren Energien kein Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Lediglich bei der Verbrennung von Biomasse wird CO2 in die Umwelt abgegeben, welches jedoch in der Regel nur so viel ist wie die zur Herstellung der Biomasse nötigen Pflanzen der Atmosphäre beim Vorgang der Photosynthese entzogen haben. Hierbei spricht man von CO2-Neutralität.

In einer solaren Wasserstoffwirtschaft, die als Primärenergie heimische Biomasse nutzt, würde das Potential ausreichen, alle fossilen und atomaren Energien in Europa zu ersetzen. Der Import von Energie wäre daher nicht notwendig. Diese emissionsfreie Wasserstoffwirtschaft würde derzeitigen Energiekosten deutlich absenken. Auf lange Sicht müssten jedoch auch die Folgen von Wasserstoffverlust bedacht werden, da Wasserstoff aufgrund seines geringen Atomgewichts ungebunden in den Weltraum diffundiert.

Vom Einsatz erneuerbarer Energien verspricht man sich sowohl ökologische als auch langfristig ökonomische Vorteile. Diese Vorteile sollen im Vergleich zu anderen Energieformen durch das Vermeiden negativer Begleiterscheinungen (Folgeschäden) realisiert werden. Ob die erhofften ökologischen Vorteile realistisch sind, kann nur im Einzelfall durch eine Ökobilanz festgestellt werden. So muss bei der Biomasse-Nutzung z. B. Landverbrauch, chemischen Pflanzenschutz und Reduzierung der Artenvielfalt der erwünschten CO2-Reduzierung gegenübergestellt werden. Die Abschätzung wirtschaftlicher Nebeneffekte ist ebenfalls mit nicht zu unterschätzenden Unsicherheiten behaftet.

Zentrale und dezentrale Erzeugung

Hauptartikel: Dezentrale Energieerzeugung

Der Wandel zu einer regenerativen Energiewirtschaft wird oft im Zusammenhang mit seinen ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen gesehen. Befürworter betonen, dass bei dezentraler und erneuerbarer Energieerzeugung keine umfangreiche Infrastruktur notwendig ist, da Strom in der Region verbraucht wird, in der er erzeugt wird, so dass deutlich weniger verlustreiche Überlandleitungen notwendig sind. Kritiker der dezentralen Energieerzeugung betonen die Versorgungssicherheit durch weitgespannte Netzwerke. Doch gerade die Unwetter im Winter 2005 mit den umgestürzten Masten im Münsterland und weitreichenden Stromausfällen haben gezeigt, dass auch diese Sicherheit nicht immer gewährleistet ist. Viele kleine Kraftwerkseinheiten und Speicherkraftwerke - wie man sie heute schon für die Atomkraftwerke braucht, die nicht über Nacht heruntergeschaltet werden können - könnten innerhalb von Sekunden hochfahren und die Spitzenlast zur Verfügung stellen.

Anders als in Entwicklungsländern, wo die Infrastruktur unterentwickelt ist, steht der Ausbau erneuerbarer "Energiequellen" in den Industriestaaten im Wettbewerb mit traditionellen Kraftwerkstechnologien. Auf Seiten der Energiekonzerne, die einen überwiegend auf fossilen Energieträgern beruhenden zentralen Großkraftwerkpark betreiben, geht es dabei zum Teil um existenzielle Fragestellungen. Deren Macht reicht weit in die Politik und der Wettbewerb zwischen erneuerbaren und fossilen Energien wird durch zahlreiche Subventionen und fehlende Einbeziehung externer Kosten verzerrt. Auch gilt es volkswirtschaftlich als umstritten, funktionierende Anlagen abzuschalten, allein um den Marktanteil von Erneuerbaren Energien zu vergrößern oder um deren ökologische Vorteile stärker zu propagieren.

Andererseits werden durch die Installation neuer Technologien neue Arbeitsplätze bei den entsprechenden Herstellern und Betreibern geschaffen. Eine dezentrale Energieversorgung gibt mehr Menschen Arbeit als konventionelle Großkraftwerke. Eine nationale Energieversorgung lässt keinerlei Devisen in das Ausland abfließen, wenn alle Energieerzeugungsanlagen im Inland und mit inländischen Rohstoffen gefertigt werden. Außerdem lassen hohe Ölpreise derzeit (2005) alte und weniger effiziente konventionelle Kraftwerke unwirtschaftlich werden.

Bei dezentralen Kleinkraftwerken kann zusätzlich die Abwärme zum Heizen umliegender Gebiete verwendet werden. Ein Beispiel sind die bereits heute eingesetzten Gaskraftwerke, einschließlich Biomasse- und Biogaskraftwerken.

Kurzfristig lassen sich die Großkraftwerke nicht ersetzen. Energiesparen wäre ein möglicher Schritt. Durch den deutschlandweiten Einsatz von Energiesparlampen könnten zwei Großkraftwerke abgeschaltet werden. Viele Energieträger bedürfen eines Zwischenspeichers. Über Nacht können z. B. Geothermiekraftwerke oder Kernkraftwerke nicht schnell genug zurückgeschaltet werden. Sie arbeiten deshalb durchgehend. Sie werden als Grundlastkraftwerke genutzt. Überschüssige Energie wird zwischengespeichert, z. B. in Stauseen. Das Problem verschärft sich bei Kraftwerken, deren Stromproduktion von schwankenden Wetterlagen abhängig sind. Notwendig wäre eine intelligente Steuerung einer Vielzahl von Kleinkraftwerken, die modular hoch- oder heruntergefahren werden und die Energie dann umwandeln, wenn sie gebraucht wird. Um Spitzenstrom aus Windkraft zwischenzuspeichern oder eine kurzfristig auftretende Spitzenlast abzudecken, bieten sich Druckluftspeicherkraftwerke an. Sie sind schon einige Jahre im erfolgreichen Probebetrieb, wie in Texas. Sie fahren innerhalb von Millisekunden hoch und können helfen, die Stabilität des Stromnetzes sicherzustellen. Außerdem kann durch ein zeitversetztes Hochfahren der Maschinen und Haushaltsgeräte eine Spannungsspitze breiter verteilt werden.

Umweltauswirkungen durch Erneuerbare Energien

Eine Energiewirtschaft, die auf erneuerbaren Energien aufbaut, kann eine Strategie für das Abwenden der globalen Erwärmung bieten, wenn deren Nutzung die Emission von „Treibgausgasen“ verringert. Die unterschiedlichen Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien haben grundsätzlich immer Auswirkungen auf die Biosphäre, also auch auf Menschen und das ihr Leben ermöglichende Ökosystem. Diese Auswirkungen müssen verstanden und letztendlich quantitativ dargestellt werden. Erst dann werden Nutzen und Schaden in der Energie- und Entropiebilanz[3] deutlich.

Die Nutzung erneuerbarer Energien ist nicht die einzige Alternative zur Nutzung der über Jahrmillionen angesammelten Energien, die von Menschen erreicht werden können. Energieumsatz in den technischen Einrichtungen der Menschen trägt überwiegend zur Erhöhung der Entropie der Biosphäre bei, die nur ein beschränkt offenes System ist. Konkret zeigt sich das beispielsweise durch die Erwärmung der Biosphäre und durch den Eintrag von Abfallstoffen in die Biosphäre. Deswegen ist Kritik der Nutzung erneuerbarer Energien nicht notwendigerweise eine Argument für konventionellen Technologien. Eine Gefahr der Förderung „alternativer“ Energien besteht darin, dass die einzige Alternative, die den Entropieanstieg beendet, aus dem Sichtfeld gedrängt wird: Energiesparen.

Solartechnik

Die Solartechnik basiert im physikalischen Prinzip auf einer Veränderung der Albedo der Erde: Wird Energie, die bisher in das All reflektiert wurde, durch Solartechnik dem Verbrauch in Einrichtungen und Geräten zugeführt, erwärmt sich die Umwelt. Ob dies auf der seite der Energiegewinnung nun zusätzlich geschieht, ist abhängig vom Unterschied der Albedo-Werte z.B. eines Fotovoltaik-Moduls und der, vor deren Montage dem All zugewandten Materialien, wie dunkle Dachziegel oder Grünflächen. Beide weisen ebenfalls schon sehr niedrige (nicht reflektierende) Werte (0,1 - 0,2) auf, eine Verringerung der Rückstrahlung tritt also nicht ein. Die in diesem Fall neu aus den Solarzellen gewonnene elektrische Energie wurde vor deren Montage von den darunter liegenden Dachmaterialien in Wärme umgewandelt. Der Energieeintrag in Grünflächen wirkt dagegen entropiesenkend. Ein Ersatz von Grünflächen durch Solartechnik kann hier nachteilige Wirkungen haben. In jedem Fall besteht die Zielsetzung von Solartechnik ja gerade darin, Energie der Nutzung in Geräten zuzuführen, was in der Regel entropiesteigernd wirkt. Die quantitative Abschätzung der Auswirkungen von Solartechnik ist schwierig, denn die Wirkung von großtechnisch genutzter Solartechnik ist nur einer von vielen Faktoren, die das Klima der Erde und letztlich die Entropiebilanz der Biosphäre beeinflussen.

Wasserkraft

Die Nutzung erneuerbarer Energien ist immer mit Eingriffen in die Umwelt vebunden. Ergebnisoffene Analysen der Auswirkungen dieser Eingriffe werden in totalitär regierten Regionen in der Regel gewaltsam verhindert. Beispielsweise machen Talsperren mit Staumauern starke Eingriffe in die Umwelt erforderlich. So mussten im Fall des chinesischen Drei-Schluchten-Damms mehr als eine Millionen Menschen umgesiedelt werden. Kritiker des Projekts wurden verfolgt. Bei vielen Stauseeprojekten kam es zu Veränderungen im Ökosystem, da riesige Flächen geflutet wurden und in die saisonale Wasserstandschwankungen der Flüsse eingegriffen wurde.

Windenergie

Windparks werden von Landschaftsschützern kritisch gesehen. An bestimmten Standorten besteht unter Umständen eine Gefahr für Zugvögel. Abhängig von den Prioritäten der Kommentatoren wird die Gefährdung von Vögeln entweder als gering oder als bedeutend eingeschätzt.

Bioenergie

Großen Schaden verursacht der Anbau des für Biodiesel verwendeten Palmöls. Hierfür werden jährlich riesige Flächen Regenwald in Palmenplantagen umgewandelt. Je nach Anbaumethoden kann die Fläche dauerhaft veröden, wodurch die grüne Lunge Regenwald kleiner wird. Bei Rapsöl ergeben sich beim erforderlichen großflächigen Anbau Schwierigkeiten für die Landwirtschaft.

Politische Betrachtung

Anfang Juni 2004 fand in Bonn die Internationale Konferenz für erneuerbare Energien ("Renewables") statt. Sie führte zu der Forderung, dass die Nutzung erneuerbarer Energien ausgebaut werden müsse. Dies sei im Sinne der Armutsbekämpfung und des Klimaschutzes. Es wurden dazu politische Strategien und konkrete Maßnahmen weiterentwickelt. Die Beratungen mündeten in drei Beschlüssen:

  • Ein internationales Aktionsprogramm mit 165 bestätigten Aktionen und Verpflichtungen fasst konkrete Maßnahmen, Ausbauziele und freiwillige Verpflichtungen einzelner Länder und Regionen zusammen.
  • In einer Deklaration von Bonn haben die Ministerinnen und Minister eine politische Vision für eine globale Energiewende formuliert und sich auf einen Folgeprozess für die Bonner Konferenz verständigt.
  • Es wird angenommen, dass Politikempfehlungen praktikable Wege für den Ausbau erneuerbarer Energien zeigen.

Das deutsche Gesetz über Erneuerbare Energien (EEG) soll den Anteil von Wind-, Wasser- und Sonnenenergie an der Stromerzeugung in Deutschland bis 2010 auf mindestens 12,5 Prozent steigern. Man erhofft sich neben einem verbesserten Klimaschutz mehr Arbeitsplätze in den Branchen, die mit der Produktion erneuerbarer Energien verbunden sind. Seit 1991 müssen Energieversorger Strom aus erneuerbaren Energien zu Mindestpreisen abnehmen.

Auch die im Herbst 2005 gebildete neue Bundesregierung aus CDU und SPD will am EEG festhalten, obwohl die CDU vor den Wahlen wichtige Änderungen angekündigt hatte. Für 2007 ist inzwischen lediglich eine Überprüfung des Gesetzes vorgesehen.

Siehe auch: Energiepolitik

Statistik

Deutschland

Erneuerbare Energiequellen sind derzeit in Deutschland hauptsächlich in der Verwertung fester und flüssiger biogener Brennstoffe (64,5 %) im Einsatz. Für die Erzeugung des elektrischen Energiebedarfs wurden in Deutschland ca. 40 % der gesamten Primärenergie von 4.070.500 GWh/Jahr eingesetzt. Die elektrische Energie selbst nimmt in Deutschland 14 % der Primärenergie ein. Im Jahr 2004 konnten 3,6 % (143.055 GWh) des Primärenergiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Zum Vergleich: Elektrische Energie macht in etwa ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs eines Industriestaates aus. Daher beziehen sich einige Absätze in diesem Artikel speziell auf elektrische Energie und deren Transport.

Bruttostromerzeugung[4]
Art Anteil[5]
feste Biomasse 44,1%
Windenergie 17,5%
Wasserkraft 14,7%
Biodiesel 7,2%
Bioabfall 6,4%
Biogas 6,3%
Solarthermie 1,8%
Geothermie 1,1%
Rapsöl / Ethanol / etc. 0,5%
Fotovoltaik 0,3%


Stromerzeugung in Deutschland in GWh[6]
Jahr Bruttoverbrauch[7] Summe EE Anteil EE in % Wasserkraft Windkraft Biomasse ** Fotovoltaik Geothermie
1990 550.700 18.463 3,4 17.000 40 1.422 1
1995 541.600 25.431 4,7 21.600 1.800 2.020 11
2000 578.100 38.629 6,7 24.936 9.500 4.129 64
2001 580.500 39.020 6,7 23.383 10.456 5.065 116
2002 582.800 45.830 7,8 23.824 15.856 5.962 188
2003* 584.000 47.387 8,0 20.350 18.919 7.785 333
2004* 600.000 57.573 9,4 21.000 25.509 10.507 557 200
2005* 609.200 62.138 10,2 21.524 26.500 13.114 1.000 200
*zum Teil Schätzwerte **einschl. 50% biogener Anteil des Abfalls


Anteil der EE am Primär- und Endenergieverbrauch in %[8]
2000 2001 2002 2003 2004 2005
Anteil am Primärenergieverbrauch 2,6 2,7 3,0 3,6 4,0 4,6
Anteil am Endenergieverbrauch 3,8 3,8 4,3 5,1 5,7 6,4

Österreich und die Schweiz

Zusammensetzung des Österreichischen Bruttoinlandsverbrauchs [9]

Mit einem Anteil von ca. 22,7% machten die Erneuerbaren Energien fast ein Viertel des österreichischen Bruttoinlandsverbrauchs im Jahr 2001 aus. Der elektrische Strom, der 2001 ca. 20% des energetischen Endverbrauches entsprach, wird im Jahresmittel zu rund 70% aus Wasserkraft und zu etwa 28% aus fossilen Brenstoffen erzeugt. Der Anteil anderer erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung beträgt ungefähr 2%.[9]

Auch in der Schweiz werden Erneuerbare Energien sehr intensiv genutzt. Im Jahr 2004 betrug deren Anteil am schweizer Endenergieverbrauch 16,5%. Diese 16,5% wurden zum Großteil durch Wasserenergie (70%), Biomasse (25%, incl. Abfall) und Umgebungswärme (3,5%) gedeckt.[10]


EU

Nutzung von Erneuerbaren Energien in Europa; Quelle: [8]

Der durchschnittliche Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch aller EU-25-Staaten (Malta ausgenommen) lag im Jahr 2004 laut eines Vergleichs des BMU bei 6,3%. Spitzenreiter waren Lettland (44,8%), Schweden (31,2%) und Finnland (27,2%). Österreich nahm mit 23,4% den vierten Platz ein, während Deutschland mit 3,5% unter dem Durchschnitt lag. [8]


Siehe auch

Literatur

Bücher

  • Bechberger, Mischa und Danyel Reiche (2006): Ökologische Transformation der Energiewirtschaft - Erfolgsbedingungen und Restriktionen. Schmidt, Berlin, ISBN 3-503-09313-3.
  • Fell, Hans-Josef und Pfeiffer, Carsten (2006): Chance Energiekrise - Der solare Ausweg aus der fossil-atomaren Sackgasse Solarpraxis, Berlin, ISBN: 3934595642
  • Geitmann, Sven (2005): Erneuerbare Energien und alternative Kraftstoffe. Hydrogeit Verlag, Kremmen (2. Aufl.). ISBN 3-937-86305-2.
  • Kaltschmitt, Martin, Andreas Wiese und Wolfgang Streicher (Hrsg.) (2003): Erneuerbare Energien. Systemtechnik, Wirtschaftlichkeit, Umweltaspekte. Springer Verlag, Heidelberg (3. Aufl). ISBN 3-540-43600-6
  • Kleidon, Axel und Ralph D. Lorenz (2004): Non-Equilibrium Thermodynamics and the Production of Entropy. Springer Verlag, Heidelberg. ISBN 3540224955 ("Erneuerbare" Energien sind im Wesentlichen solche, die direkt nach dem Eintrag in die Biosphäre genutzt werden. Nutzen und Auswirkungen technischer Energieumwandlung leisten einen Beitrag zur Energie- und Entropiebilanz der Biosphäre. Dieser Bilanz muss sich auch die Nutzung "erneuerbarer" Energien unterwerfen. Das Buch vermittelt Grundlagen dazu.)
  • Quaschning, Volker (2005): Regenerative Energiesysteme. Carl Hanser Verlag, München (4. Aufl.). ISBN 3-446-40569-0.
  • Scheer, Hermann (2005): Solare Weltwirtschaft - Strategie für eine ökologische Moderne. Kunstmann, München (5. Aufl.). ISBN 3-888-97314-7.
  • Springmann, Jens-Peter (2005): Förderung erneuerbarer Energieträger in der Stromerzeugung - Ein Vergleich ordnungspolitischer Instrumente. DUV, Wiesbaden. ISBN 3-8350-0038-1

Aufsätze und Studien

Quellen

  1. VGB PowerTech
  2. Daten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), 2005
  3. Forschung auf dem Gebiet u.A. der Entropiebilanzierung: Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena
  4. fehlende Quelle
  5. fehlende Quelle
  6. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Februar 2006
  7. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Juli 2005 (PDF)
  8. a b c Erneuerbare Energie in Zahlen; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit; S.13, 28 ; aufgerufen Juli 2006
  9. a b Österreichischer Energiebericht 2003, aufgerufen Juli 2006
  10. Green Power in Switzerland, S. 3; aufgerufen im August 2006