Soja Anatoljewna Kosmodemjanskaja

Soja Anatoljewa Kosmodemjanskaja (russisch Зоя Анатольевна Космодемьянская; * 13. September 1923 im Dorf Osino Gai Gawrilowskij Distrikt, Oblast Tambow, ; † 29. November 1941 in Petrischewo) war eine sowjetische Partisanin im Zweiten Weltkrieg.
Widerstand und Hinrichtung
Seit 1938 gehörte Soja der sowjetisch-kommunistischen Jugendorganisation Komsomol an. Im Oktober 1941 ging Soja noch auf ein Moskauer Gymnasium, entschied sich dann aber eine Partisanen-Einheit anzuschließen um den Nazis in ihrem Land den Kampf anzusagen. Soja wurde in die Divisionsabteilung Nr. 90330 des NKWD aufgenommen, deren Hauptaufgabe darin bestand hinter den Deutschen Linien Sabotageakte zu verüben. Zusammen mit zwei Kameraden (Wassilij Klubkow und ihr Kommandeur Boris Krainow) überschritt Soja im November 1941 beim Dorf Obukhowo (Oblast Moskau) die deutschen Linien. Sie hatten die Aufgabe Häuser im Dorf Petrischewo anzuzünden in denen die Deutschen Quartier bezogen haben. Soja bekam den südlichen Teil des Dorfes zugeteilt und erledigte wie ihr Kamerad Boris Krainow diese Aufgabe. Doch Klubkow wurde am 27.11. festgenommen und verriet nach Folter und Drohungen seine Kameraden, die daraufhin ebenfalls festgenommen werden konnten. Klubkow und Krainow wurden noch am selben Tag hingerrichtet. Soja wurde tagelang gequält und gedemütigt, gab jedoch keine Informationen heraus. Sie sagte: "töten Sie mich doch, ich verrate Ihnen sowieso nichts". Lediglich ein Pseudonym für sich selbst gab sie an: Tanja.
Mit einem Schild um den Hals „Ich bin eine Brandstifterin“ wurde sie am 29.11. auf den Dorfplatz des Örtchens Petrischewo geführt. Noch unmittelbar vor ihrer Hinrichtung am Galgen rief sie den Dorfbewohnern zu: „Genossen, warum guckt ihr so traurig? Kämpft weiter!“ und in Richtung ihrer Henker: „Wir sind über 200 Millionen, ihr könnt uns nicht alle hängen!“.
Nach ihrem Tod blieb ihre Leiche auf dem Marktplatz liegen, um als Abschreckung für andere Partisanensympathisanten zu dienen. Erst im Februar 1942 konnte sie in Moskau beerdigt werden. Ihr Bruder, Alexei Kosmodemjanski, genannt Schura, identifizierte die Leiche als seine Schwester Soja, bis dahin war sie auch unter den Bewohnern von Petrischewo nur als Tanja bekannt. Am 16. Februar 1942 wurde sie postum als erste Frau zur Heldin der Sowjetunion ernannt. Ihr Grab befindet sich heute in Moskau.
Andenken
- In Sankt Petersburg, Tambow, Dorochow und Petrischwo wurden ihr Denkmäler gesetzt.
- 1944 drehte Lew Arnschtam einen Film über ihr Leben.
- Die Asteroiden 1793 („Soja“) und 2072 („Kosmodemjanskaja“) wurden nach ihr benannt.
- Ihre Mutter, Ljubow Timofejewna Kosmodemjanskaja, schrieb zur Erinnerung an ihre beiden Kinder Soja und Schura (auch dieser fiel im Zweiten Weltkrieg) das Buch Die Geschichte von Soja und Schura.
- In der DDR waren zahlreiche Oberschulen nach ihr benannt, so z.B. die 2. POS in Pasewalk, eine POS in Rotterode (Thüringen), die 46. POS in Dresden, die 15. POS in Berlin-Prenzlauer Berg, die 27. POS in Berlin-Lichtenberg und die 7. POS in Forst.
Literatur
- Ljubow Kosmodemjanskaja: Soja und Schura. Verlag Neues Leben, Berlin 1954.
Weblinks
- Ihre Geschichte auf englisch
- Eine kurze Beschreibung ihrer Gefangennahme mit Fotos
- Fotos von ihrer Hinrichtung
Personendaten | |
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NAME | Kosmodemjanskaja, Soja Anatoljewa |
ALTERNATIVNAMEN | Tanja (Deckname) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetische Partisanin |
GEBURTSDATUM | 14. September 1923 |
STERBEDATUM | 29. November 1941 |
STERBEORT | Petrischewo |