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Roquebrune-Cap-Martin

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Vorlage:Infobox französische Gemeinde Roquebrune-Cap-Martin ist eine französische Gemeinde, die zwischen Monaco und Menton an der Côte d'Azur liegt.

Geografie

Roquebrune-Cap-Martin liegt an der französischen Côte d'Azur in den Ausläufern der französischen Seealpen. Das eigentliche Dorf befindet sich in 225m Höhe ü. NN, vor einer Bergkulisse, die durch den Mont Agel dominiert wird. Ein Teil der Stadtgrenze bildet die Staatsgrenze zum Fürstentum Monaco.

Geschichte

Roquebrune wird im Jahr 970 vom Grafen von Ventimiglia, Conrad I. gegründet, um die Westgrenze seines Territoriums an der einzigen Verbindung nach Westen (der alten römischen Via Julia Augusta) zu schützen. Sein ursprünglicher Name lautet Roccabruna (auf Mentonnais: Roucabruna). Die Bevölkerung ist, wie im benachbarten Monaco, ursprünglich ligurisch, auch wenn mit der Zeit zunehmend okzitanisch sprechende Zuwanderer den örtlichen Dialekt (eine Variante des mentonasque) beeinflussen und durchmischen.

Zu dieser Zeit umgibt die Festung die gesamte Siedlung. 1355 verkauft die Familie Vento Roquebrune, und der Ort wird für fünf Jahrhunderte Eigentum der Familie Grimaldi. Während dieser Zeit werden die Befestigungsanlagen erweitert. Im Jahr 1793 wird Roquebrune französisch. 1804 wird unter Napoleon  I. eine neue küstennähere Straße gebaut (die heutige Moyenne Corniche). 1814 gelangt Roquebrune wieder in monegassischen Besitz. Am 21. März 1848 proklamieren Roquebrune und Menton die unabhängige Republik der Freien Städte Menton und Roquebrune und stellen sich unter den Schutz des Königs von Sardinien. Mit Sardinien gelangen sie 1859 zum wiedervereinten Italien. Der erste italienische König Viktor Emanuel I. übereignet 1860 die Grafschaft Nizza zusammen mit Savoyen endgültig dem französischen Staat (was von der Bevölkerung Nizzas in einem Plebiszit mit rund 25.000 gegen gerade einmal etwa 200 Stimmen gebilligt wird). 1861 verzichtet auch der monegassische Fürst Karl III. in einem Vertrag mit Napoléon III. für 4 Mio. Francs auf seine Ansprüche auf Roquebrune und Menton.

Ab der Mitte des 19. Jh. wird Roquebrune im Zuge der "Entdeckung" der Côte d'Azur als Feriendomizil Anziehungspunkt für bedeutende Persönlichkeiten: Elisabeth von Österreich verbringt im Hôtel du Cap Martin mehrere Monate ihrer letzten Lebensjahre. Eugénie, Witwe von Napoleon III. besitzt hier eine Villa. Auch das20. Jahrhundert zieht Persönlichkeiten an: Le Corbusier baut ein Cabanon, einen minimalistischen Architekturentwurf. Coco Chanel kauft die Villa La Pausa, in der u. a. Winston Churchill regelmäßig zu Gast ist. Heute ist u.a. das belgische Königshaus Besitzer eine Villa auf Cap Martin.

Das Cap-Martin, auf dem sich eine frühe Kirche befindet, ist zunächst dünn besiedelt, wird aber schon im 11. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt. Es gehörte zunächst zum östlich gelegenen Menton, der Grenzstadt zu Italien.

Der Wechsel des Namens von Roquebrune zu Roquebrune-Cap-Martin spiegelt die zunehmende Urbanisation der Côte d'Azur im 20. Jahrhundert.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
1962 1968 1975 1982 1990 1999
8.345 10.996 12.450 12.376 11.692

Sehenswürdigkeiten

  • Das Château wurde am Ende des 10. Jahrhunderts durch Conrad I. Graf von Ventimiglia erbaut. Sein Donjon ist der älteste in Frankreich.
  • Der Olivier millénaire (Tausendjährige Olivenbaum), vermutlich einer der ältesten Ölbäume der Welt
  • Die Kirche aus dem 12. Jahrhundert, mehrfach umgebaut und restauriert, zuletzt im 19. Jahrhundert
Commons: Roquebrune-Cap-Martin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien