Hohler Fels
Der Hohle Fels ist eine Karsthöhle, die zirka 1 km vom Schelklinger Stadtkern entfernt liegt.
Der Eingang zur Höhle liegt in 534 m über NN. Sie besteht aus einem 15 m langen Gang und der darauffolgenden Halle. Die Halle ist mit 500 m² Grundfläche und einem Rauminhalt von 6.000 m³ eine der größten Höhlenhallen der Schwäbischen Alb und Süddeutschlands.
1844 verwertete G. Reichenbach, Pächter in Urspring, Ablagerungen aus der Höhle in größerem Maßstab als Dünger. Ohne Kenntnis davon ließ O. Fraas 1870 den Höhlenlehm untersuchen. Er fand im Mittel einen Phosphatanteil von ca. 19 %. „Dies ist soviel, daß das Material wohl von Düngerfabriken verwendet werden kann.“
Eine Grabung von O. Fraas und J. Hartmann erbrachte 1870/71 Reste von Höhlenbär, Ren, Mammut und Wildpferd. Die Werkzeuge ordnete R. R. Schmidt dem Aurignacien und dem Magdalénien (jüngere Altsteinzeit) zu. 1906 untersuchte R.R. Schmidt die Höhle nochmals, anscheinend erfolglos. In den Kriegsjahren diente sie der Wehrmacht als Bunker. 1958 bis 1960 gruben G.Matschak und G. Riek. Erst 1966 wurde sie durch G. Mangold und H. Frank vermessen. Ab 1977 erfolgten Ausgrabungen durch das Institut für Urgeschichte der Universität Tübingen, die vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg und dem Sonderforschungsbereich 53 Tübingen getragen werden. Der Hohle Fels gehört zu den reichsten altsteinzeitlichen Fundstätten der Mittleren Alb und war nur zeitweise eine echte Bärenhöhle; es werden immer wieder spektakuläre Funde gemacht. Die bekanntesten davon sind wohl der Pferdekopf und der 2005 gefundene Phallus aus Stein.
Schon bald nach der Ausgrabung von 1870/71 fanden die ersten Höhlenfeste statt. Danach tat sich bis 1905 nichts. In den folgenden Jahren fanden in größeren Zeitabständen Beleuchtungen statt, doch werden die von den örtlichen Vereinen und der Stadtverwaltung getragenen Höhlenfeste erst seit 1950 alljährlich durchgeführt. Seit längerer Zeit gibt es auch öfters Höhlenkonzerte.