Illuminatus!
Die Illuminatus-Trilogie ist eine erstmalig im Jahre 1975 in den USA erschienene, dreiteilige Romanserie von den Autoren Robert Anton Wilson und Robert Shea. Darin wird aus einer Mischung aus Realität und Fiktion ein teilweise sehr verwirrender verschwörungstheoretischer Plot gesponnen, in dem der Illuminatenorden eine entscheidende Rolle spielt, aber auch Bezüge auf den Diskordianismus, Drogengebrauch, und Gnostik. Einige der verrücktesten Verschwörungstheorien wurden angeblich unveröffentlichten Leserbriefen an den Playboy entnommen, bei dem die Autoren zur Zeit der Entstehung tätig waren.
Im Subtext behandelt der Roman primär die Themen Willensfreiheit und Relativität der Wahrheit (siehe auch Konstruktivismus (Philosophie)) und ist stark inspiriert von den Ideen Aleister Crowleys.
Nebenbei gilt der Roman als ultimative Parodie auf Verschwörungstheorien. Man kann das ganze Buch als eine einzige "Operation Mindfuck" interpretieren, wie sie von Hagbard Celine, einer der Romanfiguren, im Buch selbst beschrieben wird: Dabei geht es darum, die gesellschaftlich vorgegebene und stark eingeschränkte Wahrnehmungsfähigkeit von Menschen (Wilson spricht von "Realitätstunneln") dadurch zu erweitern, dass man sie mit extrem widersprüchlichen Fakten und Informationen füttert, die sich nicht auf einen Nenner bringen lassen. Dadurch komme es zu einem Kollaps des Wahrnehmungssystems, das einen freieren, weniger vorgeformten Blick auf das ermöglichen soll, was man Realität nennt. Mit einem Wort: Bewusstseinserweiterung. Der Roman selbst liefert nun diese extrem widersprüchlichen Informationen, indem er einerseits erkennbar aus der Hippie-Bewegung und der drogenerfahrenen Gegenkultur der amerikanische Linken stammt, andereseits aber ständig Verschwörungstheorien verbreitet, die zur Zeit seines Erscheines nur auf der extrem rechten Seite des politischen Spektrums zu finden waren. Das beim Leser angestrebte Ergebnis dieses Widerspruchs ist eben die beschriebene Bewusstseinserweiterung durch Mindfuck.
Literarisch ist vor allem die Stilvielfalt kennzeichnend, in Anlehnung an James Joyce ("Ulysses") und vor allem für die Rauschzustände William S. Burroughs.
In dem Film 23 - Nichts ist so wie es scheint spielt die Illuminatus-Trilogie eine große Rolle: der Hacker Karl Koch nimmt hier die Verschwörungstheorieen aus dem Buch für bare Münze und ist regelrecht besessen von der besonderen Bedeutung der Zahl 23. In wie weit das jedoch tatsächlich der Fall war ist umstritten.
Die Titel der drei Teile lauten
- Illuminatus! - Das Auge in der Pyramide (ISBN 349922271X)
- Illuminatus! - Der goldene Apfel (ISBN 3499222728)
- Illuminatus! - Leviathan (ISBN 3499222736)
und sind im Rowohlt Verlag als Taschenbücher erschienen. Als gebundene Sammelausgabe ist Illuminatus! im Hugendubel Verlag (ISBN 3720523209) erschienen.
Das Buch ist ein Klassiker der Science Fiction und Verschwörungsliteratur, weshalb es auch 1986 in die "Prometheus Hall of Fame" einzog.
Siehe auch: Illuminatenorden, Hagbard Celine, Fnord, Dreiundzwanzig, Operation Mindfuck, Principia Discordia