Herbern (Adelsgeschlecht)

Herbern (auch Herrenburne, Herbern gen. Krakerügge o. ä.) ist der Name eines erloschenen westfälischen Adelsgeschlechts im Münsterland.


Geschichte
Der Stammsitz der Familie war das sogenannte Geisthaus bei Herbern. Aus dem Geschlecht, das namensgebend für Ort und Wappen von Herbern war, ging als Zweig auch das Adelsgeschlecht derer von Krakerügge hervor. Die Herbern waren als Lehensträger der Grafen von Limburg begütert. Der Zweig zu Werries stellte um 1270 bis circa 1400 Ritter und Burgmannen zu Mark (Kreis Hamm).
Besitz
Zu den Lehnsgütern zählten u. a. schon ab ca. 1300 Haus Itlingen und das nördlich der Lippe gelegene Rittergut Oberwerries. Im Jahr 1284 wurde eine Burg als Vorgängerbau des Schloss Oberwerries im Lehnsregister der Grafen von Limburg-Styrum erwähnt. Dietrich von Limburg belehnte in diesem Jahr Engelbert von Herbern mit den Lehnsgütern zu Werries. Für die Zeit um 1400 findet sich ein Conrad von Herbern als Inhaber des Lehens. Nach dem Tode Hermanns, des letzten männlichen Namensträgers derer von Herbern zu Oberwerries, verkaufte dessen Mutter Oberwerries 1464 an Gerd von Beverförde aus der niederländischen Provinz Overijssel.
Der Zweig Krakkerügge besaß von circa 1400 bis 1568 das Rittergut Brügge bei Arup (nahe der Ortschaft Herbern). Die Familie von Herbern kommt noch laut Albert Ludorff noch um 1535, nach Spießen noch 1574 vor.[1] Die Krakerügge bestanden noch 1662 und ließen bald darauf den Adel fallen.
Persönlichkeiten (Auswahl)
- Engelbert von Herbern (* ca. 1200), urk. 1223 als miles de Herrenburne
- Conrad von Herbern (* ca. 1240), urk. 1270–1300, Burgmann zu Mark; ⚭ Margareta NN
- Engelbert von Herbern (* ca. 1270), belehnt 1284, urk. bis 1318 als Ritter zu Werries, Burgmann zu Mark; ⚭ Cunigunde NN (* um 1280)[2]
- Gert von Herbern (ca. 1310–1400), urk. 1342–87 als Ritter zu Werries; ⚭ Grete von Münster a.d.H. Meinhövel (* 1320 zu Botzlar, Tochter des Hermann von Münster (1298–1340) und der Elsabe von Lüdinghausen (* 1300))
- Conrad von Herbern zu Oberwerries (1335–1417), 1358 Burgmann zu Mark (Kr. Hamm)
- Hermann von Herbern zu Oberwerries (* 1360); ⚭ (I) Gertrude N.N. (* ca. 1365, urk. 1420); ⚭ (II?) Kerstina N.N.[3]
- Gert von Herbern (* um 1385; † nach 1425), urk. 1419–25, Ritter zu Werries; ⚭ Yutta N.N. (lebt 1464)
- (?) Hermann von Herbern (* um 1410; † um 1464), letzter männlicher Namensträger der Linie Oberwerries, seine Mutter verkaufte Oberwerries mit Bauerngütern in Hövel, Heessen und Herbern 1464 an Gerd von Beverförde; ⚭ Katharina von Westphalen (* ca. 1415, Tochter v. Lubbert II. dem Reichen von Westphalen, * um 1345 Herford)
- Gert von Herbern (* um 1385; † nach 1425), urk. 1419–25, Ritter zu Werries; ⚭ Yutta N.N. (lebt 1464)
- Hermann von Herbern zu Oberwerries (* 1360); ⚭ (I) Gertrude N.N. (* ca. 1365, urk. 1420); ⚭ (II?) Kerstina N.N.[3]
- Conrad von Herbern zu Oberwerries (1335–1417), 1358 Burgmann zu Mark (Kr. Hamm)
- Gert von Herbern (ca. 1310–1400), urk. 1342–87 als Ritter zu Werries; ⚭ Grete von Münster a.d.H. Meinhövel (* 1320 zu Botzlar, Tochter des Hermann von Münster (1298–1340) und der Elsabe von Lüdinghausen (* 1300))
- Engelbert von Herbern (* ca. 1270), belehnt 1284, urk. bis 1318 als Ritter zu Werries, Burgmann zu Mark; ⚭ Cunigunde NN (* um 1280)[2]
- Conrad von Herbern (* ca. 1240), urk. 1270–1300, Burgmann zu Mark; ⚭ Margareta NN
- 1502 Adrian von Herbern zu Itlingen
- (?) Heinrich von Herbern zu Itlingen, 1535 im Belagerungsheer vor Münster.[1]
- Mechtel; ⚭ ca. 1540 Jürgen von Nagel zu Königsbrück
- (?) Heinrich von Herbern zu Itlingen, 1535 im Belagerungsheer vor Münster.[1]
Wappen
Blasonierung: Schild viermal blau und gelb schrägrechts gestreift. Auf dem gekrönten Helm ein goldener und ein blauer Flügel.[5] Der Zweig Krakkerügge führte zusätzlich einen goldenen Stern im Wappen.
Literatur
- Albert Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen: Kreis Lüdinghausen (Bd. 1, Münster 1893) S.39; online auf books.google.de
- Albert Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Band 6 (Münster i. W., 1897), S. 28
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Wappengrafiken von Adolf Matthias Hildebrandt, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 69 (uni-duesseldorf.de); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 165 (uni-duesseldorf.de).
- Julius Schwieters: Die Bauernhöfe des östlichen Teiles des Kreises Lüdinghausen (Münster 1888), S. 302
Einzelnachweise
- ↑ a b Albert Luhdorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen: Kreis Lüdinghausen (Bd. 1, Münster 1893) S.39; online auf books.google.de
- ↑ Private Webseite Bergischer Verein für Familienkunde bvff.de (Abgerufen am 18. Mai 2024)
- ↑ Private Webseite Bergischer Verein für Familienkunde bvff.de (Abgerufen am 18. Mai 2024)
- ↑ Eintrag 58187 in Eckhard Preuschhof: Ahnen von Eckhard Preuschhof (Homberg/Efze 1998, Neuauflage 2016 Selbstverlag) ISBN 3-00-002482-4 (Online als PDF. Abgerufen am 25. April 2024)
- ↑ M. Spießen; Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 69