Datteln
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Die Stadt Datteln liegt im nördlichen Ruhrgebiet im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine Mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster.
Geografie
Geografische Lage
Datteln liegt südwestlich des Wesel-Datteln-Kanals und der Lippe, die die Grenze zum Münsterland bildet. Nordwestlich liegt der Naturpark Hohe Mark mit der Haard.
Nachbargemeinden
Datteln hat gemeinsame Grenzen mit folgenden Städten: Im Norden, zum Münsterland hin, grenzt Datteln an die Stadt Olfen, nordöstlich an Selm, im Osten an Waltrop, im Süden an Castrop-Rauxel, Recklinghausen, sowie im Westen an Oer-Erkenschwick und Haltern am See.
Stadtgliederung
Zur Stadt Datteln gehören zwei Dörfer: Nordwestlich von Datteln liegt das Dorf Ahsen und südwestlich das Dorf Horneburg. Es gibt auch diverse Bauernschaften, z.B. Pelkum, Natrop, Bockum, Klostern, Hachhausen.
Geschichte
Erstmalig erwähnt wurde Datteln 1147 in einem Schreiben von Papst Eugen III.
Datteln entwickelte sich im Mittelalter zu einem der größten Kirchspiele des Vest Recklinghausen.
Aus Höfen, die in dieser Zeit von Grundherren als Lehen vergeben wurden, entwickelten sich im Laufe von Jahrhunderten ca. 100 selbständige Höfe. Datteln war dadurch sehr von Landwirtschaft geprägt, obgleich auch das Handwerk zu florieren begann; so wies Datteln zu dieser Zeit etwa folgende Handwerksbetriebe auf:
- Leinen- und Wollweberei
- Seilerei
- Stellmacherei
- Stielmacherei
- Stuhlmacherei
- Holzschuhmacherei
Schließlich ging zur Jahrhundertwende der Ausbau des Wasserstraßennetzes voran. So wurde am 11. August 1899 der Dortmund-Ems-Kanal von Kaiser Wilhelm II. freigegeben. 1914 geschah dies mit dem Datteln-Hamm-Kanal und der Anbindung an den Rhein-Herne-Kanal. 1930 wurde auch der Wesel-Datteln-Kanal Bestandteil des nun größten Kanalknotenpunktes Europas.
Etwa im selben Zeitabschnitt stieg die Einwohnerzahl nach der Eröffnung der Zeche Emscher-Lippe im Jahre 1906 von rund 3.500 (zur Jahrhundertwende) auf etwa 20.000 (1920) an. Aus dieser Entwicklung resultierte die Gründung der Krupp'schen Beisenkampsiedlung.
1928 erhielt Datteln vom Preußischen Staatsministerium die Erlaubnis, ein Wappen zu führen, welches bis heute das Stadtwappen darstellt.
1936 bekam Datteln aufgrund von Größe, wirtschaftlicher Bedeutung, Verkehrslage und kulturellen wie auch sozialen Einrichtungen das Recht, sich "Stadt Datteln" nennen zu dürfen.
Nach teils verheerenden Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und Sprengung aller Brücken wurde schon im Jahre 1946 ein Erholungsheim für Bergmannskinder eröffnet, welches später die Vestische Kinderklinik werden sollte. 28 Jahre später, also 1974, wurde der Krankenhausschwerpunkt Dattelns mit der Neueinweihung des St. Vincenz-Krankenhauses wieder zum Stadkern hin verlagert.
Mit der Ansiedlung des Unternehmens Ruhr-Zink (Zinkelektrolyse) im Jahre 1968 gewann Datteln wirtschaftlich an Stärke und bereits 1971 folgte die Firma Rheinzink, die ein Zinkwalzwerk betreibt.
Mit der Schließung der Zeche Emscher-Lippe ging 1972 Dattelns Bergbautradition vorläufig zuende. Sie keimte aber im Jahr 1983 wieder auf, als der Schacht An der Haard 1 in Betrieb genommen wurde. Er wurde 2001 stillgelegt.
Politik
Stadtrat

Zum Rat der Stadt gehören 38 Ratsfrauen und Ratsherren.
- SPD 17 Sitze
- CDU 13 Sitze
- Grüne 3 Sitze
- FDP 2 Sitze
- Dattelner Stadt-Partei 3 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)
Der Bürgermeister leitet die Bewegung gegen den Solidaritätszuschlag im Kreis Recklinghausen, der für die Weiterverschuldung der Städte in Westdeutschland verantwortlich gemacht wird. Er zahlt die etwa 1 Million Euro pro Jahr nicht mehr.
Städtepartnerschaften
- Cannock in Großbritannien, seit 1971
Genthin in Sachsen-Anhalt, seit 1991
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen

Das Hermann-Grochtmann-Museum bietet eine Sammlung zur Stadtgeschichte. Es befindet sich im denkmalgeschützten Dorfschultenhof direkt neben dem Rathaus. Der Eintritt ist frei.
Regelmäßige Veranstaltungen
Gesellschaftliche Höhepunkte sind die beiden alljährlichen Feste "Dattelner Mai" und "Kanalfestival". Seit dem Jahr 2005 findet auch ein großer Triathlon, der Haardman im Hafen der Stadt statt, dieser ist aus Oer-Erkenschwick abgewandert und findet in Datteln sein neues Zuhause. Zudem findet jedes Jahr auf Christi Himmelfahrt das Kinderfest der FF Datteln statt und an dem Tag zuvor eine Ü30 Party auf dem Hof der FUR Wache Datteln. Zudem führt der THW Ortsverband Datteln ( Fachgruppe Wassergefahren) einige Übungen im Jahr durch.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr


Datteln liegt an vier Kanälen und ist damit der größte Kanal-Knotenpunkt Europas:
Südlich geht in den Dortmund-Ems-Kanal bei Waltrop, wenige Kilometer vor Datteln, auch der Rhein-Herne-Kanal über und trägt damit erheblich zum Verkehr des Wasserstraßenkreuzes bei.
Datteln ist im Personenverkehr nur mehr auf der Straße erreichbar, nachdem die Hamm-Osterfelder Bahn auf ihrem durch den weit vom Ortskern entfernten Bahnhof Datteln führenden Abschnitt seit 1983 nur noch dem Güterverkehr dient.
Ansässige Unternehmen
Bekannte Unternehmen, die in Datteln ihren Sitz haben, sind das Kettenwerk Becker-Prünte, Titanzink-Hersteller Rheinzink mit einem Walzwerk, der Trockenmörtelhersteller und Bauchemieproduzent maxit Marke Deitermann sowie die Baugesellschaft Zabel sowie die Deutschlandweit agierende Druckerei Wirtz Druck, die bereits seit 116 Jahren hier ansässig ist und die erste Dattelner Zeitung verlegte und druckte. Ein größerer Arbeitgeber ist auch das Kraftwerk Datteln, das 20% des deutschen Bahnstromes erzeugt.
Söhne und Töchter der Stadt
- Reinhard Lettmann, Bischof von Münster
- Manfred 'Manni' Breuckmann, bekannter Radiomoderator
- Astra Kid, Rockgruppe
- Christoph Kühn, päpstlicher Diplomat
- Katja Seizinger, Ski-Rennfahrerin
- Ingo Anderbrügge, ehem. Profifußballer, FC Schalke 04
- Felix Feldhaus, U-23 Ruderweltmeister 2005 im Vierer
- Mareike Hansen, Leichtathletin - Deutsche Meisterin (Schüler-/Jugend)
Weblinks