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Wadi al-Gimal–Hamata

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Der Wadi el Gamal Nationalpark (arab. = Tal der Kamele) ist mit über 100 km Länge der drittgrößte in der Arabischen Wüste und zählt mit seinem Delta zu den schönsten Nationalparks Ägyptens. Es werden auch die Bezeichnungen Wadi al, ... Gemel, Gimal, Gemal, Jimal usw. verwendet. Er befindet sich ca. 50 km südlich von Marsa Alam und reicht bis an die Küste des Roten Meeres.

Die Riftauffaltung des Gebirgzusges am Roten Meer besteht aus zerklüfteten Basalt- und Granitformationen und erreicht ihre größte Höhe im Gebel (arab. = Berg) Shayib al-Banat mit 2187 m. Der Einzugsbereich der Niederschlagsfläche beträgt 1840 km² und reicht von der Nordflanke des Gebel Hamata im Süden bis zu der Südflanke des Gebel Nugrus im Norden. Weitere hohe Berge sind der Gebel Hafafit, Gebel Hamamid, Gebel Sartut und Gebel Sikeit. Zum Naturschutzgebiet gehören noch andere Wadis wie Wadi Abu Ghosoun, Wadi el Ringa und Wadi el Rada. Die Grenzen des terrestrischen Anteils sind das Hochland von Ras Baghdadi, Ras Hankorab und Sharm el Luli Bay.

Das Gebiet wurde erst im Januar 2003 per Dekret endgültig in diesen Status erhoben und beherbergt auf seinen 7450 km², gemessen an den wüstenhaften Verhältnissen, vielfältige Pflanzen und Tiere.

Im Wadi reichen geschichtlich lohnende Plätze bis zurück in römische und ptolemäische Zeitabschnitte.

Biodiversität

Bevor die Tierwelt der ostafrikanischen Savannen mit den Thomson- und Grantgazellen zu großer Bekanntheit gelangte, galt die Dorkasgazelle (Gazella dorcas) als typische Gazelle. Zwar handelt es sich um die größte Population Ägyptens, aber mit nur geschätzten 25-30 Tieren zählen sie zu den gefährdeten Arten. Die IUCN stuft die Art als gefährdet ein. Zudem trifft man den scheuen, ebenfalls im Bestand gefährdeten und scheuen Syrischen oder Nubischen Steinbocks (Capra ibex nubiana). Der Afrikanischen (Wild-) Esel (Equus asinus syn. africanus) ist schon in römischer Zeit aus weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes verschwunden und in freier Wildbahn eine hochgradig gefährdete Art. Der Mähnenspringer (Ammotragus lervia) steht gestaltlich zwischen Schafen und Ziegen. Der Name Ammotragus kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich "Sandziege", der vor allem im englischen Sprachraum gebräuchliche Name "Aoudad" aus einer Berbersprache.

Integriert ist ein mangrovenbewachsener Küsten- und Meerstreifen von durchschnittlich 15 km Breite mit vier ebenfalls viele Mangroven tragende Inseln im Hamata Archipelago und dem Wadi el Gamal Island, die sich am Horizont abzeichnen. Auf dem Wadi el Gamal Island befindet sich die größte Kolonie des Schieferfalken (Falco concolor) weltweit. Seine Brutzeit ist von August bis September, im Oktober zieht er nach Madagaskar. Auf Grund ihrer geringen Anzahl stehen sie bereits auf der Roten Liste der International Union Conservation of Nature (IUCN). Die Insel wurde zudem von einer großen Kolonie, die 75% der ebenfalls gefährdeten, nur am Roten Meer und Golf von Aden brütenden Weißaugenmöwen (Larus leucophthalmus) - mit orangerotem Schnabel und tiefschwarzer Flügeldecke - okkupiert. Sie haben eine kleine Kolonie auf der Insel Giftun vor Hurghada, 75% bevorzugen aber die gleichnamige Insel vor dem Wadi el Gamal. Aus diesem Grund nimmt ihr Vorkommen nach Norden hin stark ab. Beide Arten sind mittlerweile von der IUCN als bereits gefährdet eingestuft!


Die Pisten sollten nur mit Fahrzeugen befahren werden, die eine großzügige Bodenfreiheit bieten, Allradantrieb ist auf der Hauptstrecke nicht erforderlich aber vorteilhaft. Touren werden von vielen Unterkünften in den Touristenzentren angeboten. Direkt neben dem Tauchcenter ist das Office der Ranger, dort sollte man sich anmelden, allein schon zur eigenen Sicherheit! Es kann und sollte ein Ranger zur Begleitung engagiert werden. Den Nationalpark alleine zu betreten und sonstige Fahrzeuge sind offiziell nicht erlaubt.