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Illinois

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Illinois
Datei:Illinoisstateseal.jpg
Flagge Siegel
Karte der USA, Illinois hervorgehoben
Karte der USA, Illinois hervorgehoben
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt: Springfield
Fläche: 149.998 km²
Einwohner: 12.713.634 (85 E. / km²)
Mitglied seit: 3. Dezember 1818
Zeitzone: Central: UTC-6/-5
Höchster Punkt: 376 m ()
Durchschn. Höhe: 182 m
Tiefster Punkt: 85 m
Gouverneur: Rod Blagojevich
Post / Amt / ISO IL / / US-IL
Karte von Illinois
Karte von Illinois
Karte von Illinois

Illinois [ˌɪlɪˈnɔɪ] ist ein US-amerikanischer Bundesstaat. Er liegt im mittleren Westen und grenzt im Nordosten an den Michigansee. Der Name kommt aus der Algonkin und dem Französischen und bezeichnet das Volk der Illiniwek, das früher das Land bewohnte. Unter anderem befindet sich die Millionenstadt Chicago in Illinois.

Geografie

Illinois ist ein Präriestaat der USA.

Geografische Lage

Der Mississippi River bildet im Westen die Grenze zu den Staaten Iowa (im Nordwesten) und Missouri (im Südwesten). Im Südosten übernimmt der Ohio River diese Rolle zu dem Staat Kentucky. Nördlich von Illinois befindet sich Wisconsin und im Osten Indiana. Durchflossen wird der Staat von den Flüssen Illinois River und Kaskaskia River, die in den Mississippi münden, sowie Embarras River und Sangamon River, die im Wabash bzw. Illinois River einfließen. Im Nordosten hat der Staat eine gemeinsame Grenze mit Michigan in der Mitte des Michigansees. Höchster Punkt in Illinois ist der Charles Mound im Jo Daviess County (376 m). Der tiefste Punkt (85 m) ist bei Cairo, wo Mississippi und Ohio zusammenfließen.

Gliederung

Mit seinem flachen Terrain wird Illinois stark von der quadratischen Vermessung des Congressional Survey Systems geprägt. Die Ausnahmen im Straßenverlauf und Feldgrenzen zum regelmäßigen Nord-Süd und Ost-West Muster bilden die Eisenbahnen, und die zu ihnen parallel verlaufenden Fernstraßen. Chicago, an der Südspitze des Michigansees, bildet hier eine Drehscheibe für das Eisenbahnnetz, aber es gibt auch Tangentialverbindungen zu diesem Speichensystem (z. B. Cairo-Galena oder St. Louis-Indianapolis). Die Autobahnen I-24, I-39, I-55, I-57, I-64, I-70, I-72, I-74, I-80, I-88, I-90, I-94, I-155, I-255, I-270, I-280, I-290, I-294, I-355, und I-474 haben in Illinois ihren Verlauf, und Chicago ist der wichtigste Bahnhof für Amtrak zwischen den beiden Küsten. Die Vororte von Chicago werden auch von einem S-Bahn-System, Metra, bedient, das das einzige elektrifizierte Streckennetz westlich der Appalachen benutzt.


Bevölkerung

Illinois hat 12.653.544 Einwohner (Stand: 2003), davon 67,8 % Weiße (darunter 19,6 % mit deutschen und 12,2 % mit irischen Vorfahren), 15,1 % Afro-Amerikaner, 12,3 % Hispanics, 3,4 % Asiaten, 0,2 % Indianer (ca. 20.000). In den 1980er Jahren kam eine große Welle Einwanderer überwiegend aus Asien und Lateinamerika ins Land. In Chicago lebt eine polnischstämmige Minderheit von ca. 950.000 Einwohnern.

Es gibt in Illinois 2002 rund 4.591.779 Haushalte. 2002 betrug das Pro-Kopf-Einkommen 30.075 US-Dollar.

Größte Städte

Städte, die den Kern einer Agglomeration bilden, sind fett gekennzeichnet. Andere Städte gehören zur Metropolregion Chicago und sind ab einer Größe von 100.000 Einwohnern hier aufgeführt

Stadt County Einwohner
1. April 2000
Einwohner
1. Juli 2004
Chicago Cook 2.896.016 2.862.244
Rockford Winnebago 150.115 152.452
Aurora Kane 142.990 166.614
Naperville DuPage 128.358 140.106
Peoria Peoria 112.936 112.720
Springfield Sangamon 111.454 114.738
Joliet Will 106.221 129.519
Decatur Macon 81.860 78.751
Champaign Champaign 67.518 70.306
Bloomington McLean 64.808 69.282

Siehe auch: Liste der Städte in Illinois, Liste der Countys in Illinois

Geschichte

Vom 8. Jahrhundert bis ins 13. Jahrhundert war Illinois ein Teil der hoch entwickelten Mississippi-Kultur, unter anderem mit der Siedlung Cahokia. Heute können hier Hügelgräber betrachtet werden, die UNESCO Weltkulturerbe sind.

1673 kamen die Franzosen Louis Joliet (Forscher) und Jacques Marquette (Jesuitenmissionar) ins Land und waren somit die ersten Europäer. 1712 kam das Land zur französischen Kolonie Louisiana, doch musste Frankreich 1763 Illinois an Großbritannien abtreten. 1783, im Vertrag von Paris, der den Unabhängigkeitskrieg der USA beendete, fiel das Gebiet an die USA, die es 1787 ins Nordwestterritorium eingliederten. Ab 1800 Teil des neu geschaffenen "Indiana-Territory", erhielt Illinois 1809 ein eigenes Territorium. Am 3. Dezember 1818 wurde Illinois als 21. Bundesstaat in die Union der USA aufgenommen.

Die ersten Siedlungen waren im Süden, entlang den Flüssen Mississippi River und Ohio River. Kaskaskia (heute ein Dorf mit nur 38 Einwohner, das aufgrund von Verschiebungen in der Bahn des Mississippis nun auf dem westlichen Ufer ist) war die erste Hauptstadt. 1820, als die Besiedlung des Staates voranschritt, wurde das zentraler gelegene Vandalia Hauptstadt. 1837 wurde die Hauptstadt erneut nach Norden verlegt, nach Springfield, was nur 18 Meilen westlich des geografischen Mittelpunktes des Bundeslands liegt. In dieser Zeit wurde der fruchtbare Prärieboden im mittleren und nördlicheren Bereich des Staates (Wisconsin Gletscherphase), aufgrund von neuen Entwicklungen in der Drainage- und Pflugtechnik, besiedelt. Der gewonnene Black-Hawk-Krieg trug ebenfalls, zusammen mit der Ankunft der Eisenbahn, zu einer schnellen Ausbreitung in den restlichen Bundesstaat bei.

1836 begann der Bau des Illinois-Michigan-Kanals, der den Mississippi River mit den Großen Seen (und über dem Sankt-Lorenz-Strom auch mit dem Atlantischen Ozean) verband. Die Illinois Central Railroad erhielt 1851 eine Charta vom Landtag, die jede zweite Quadratmeile links und rechts der geplanten Route der Eisenbahngesellschaft spendete, und aus deren Erlös das Kapital für den Bau des Schienenwegs kommen sollte. Sie verband Cairo im Süden mit Galena und Chicago im Norden. Die zwei Zweiglinien kamen bei Centralia zusammen.

Abraham Lincoln war der Firmenanwalt für die Eisenbahn, nachdem er zuvor eine Wahlperiode für die Whig-Partei im Kongress (1847-48) gewesen war. Nach einem erfolglosen Wahlkampf gegen Stephen A. Douglas um den Senatssitz von Illinois 1858, gewann er die Wahl zum Präsidenten kurz vor Ausbruch des Bürgerkriegs. Sein Heimatstaat, in dem die Sklaverei schon seit Etablierung des Nordwestterritoriums 1787 verboten war, blieb der Union treu.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs die Stadt Chicago von einem unbedeutenden Handelsposten (Fort Dearborn) zu einem industriellen Giganten, dank ihre Lage an der Südspitze vom Michigansee, wo viele Eisenbahnlinien zusammen kamen. Zwischen 1880 und 1890 verdoppelte sich die Einwohnerzahl von 500.000 auf eine Million. Am 1. Mai 1886 fand hier der Haymarket Riot statt und fünf Jahre später in der Waggonfabrik der Pullman-Firma ein weiterer bekannter Streik. 1892 wurde die Stadt Gastgeberin für die Columbian Weltausstellung anlässlich des 400. Jahrestags der Ankunft von Christopher Columbus auf der Insel Hispaniola. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Marke von 2 Millionen Einwohnern überschritten, und wenige Jahre vor der Wirtschaftskrise 1929 erreichte die Stadt eine Bevölkerungszahl von 3 Millionen Einwohnern. Das waren etwa 40% der Bevölkerung des gesamten Bundesstaats.

Politik

Senat

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Wirtschaft und Infrastruktur

Illinois hat sehr fruchtbare Böden, die überwiegend dem Soja- und Maisanbau (Corn Belt) gewidmet werden. Nebenbei werden andere Produkte, wie z. B. Weizen, Sorghum oder Obst angebaut. Im Süden des Landes gibt es Vorkommen von Kohle (eher weiche Braunkohle mit wenig Bitumen), sowie kleinere Reserven von Erdgas und Erdöl.

Neben der Landwirtschaft spielt auch die Industrie eine große Rolle in der Wirtschaft von Illinois. Schwerpunkt der industriellen Wirtschaft des Staates ist natürlich Chicago. Dies hat der Dichter Carl Sandburg in seinem Gedicht "Chicago" verewigt: "Hog Butcher for the World, Tool Maker, Stacker of Wheat, Player with Railroads and the Nation's Freight Handler; Stormy, husky, brawling, City of the Big Shoulders". Aufgrund der günstigen Verkehrssituation, wo viele Eisenbahnrouten an der Südspitze des Michigansees zusammentreffen, entwickelte sich hier eine große Schlacht- und Lebensmittelverarbeitungsindustrie. Die Wasserstraßenanbindung von hier an den Mississippi River und den St.-Lorenz-Seeweg tragen auch zu der Rolle als Handelssitz (Chicago Board of Trade mit Rohstoffen und Termingeschäften, sowie Sitz mehrerer Einzelhandelskonzerne wie beispielsweise Sears und Banken wie zum Beispiel Bank One) und Verkehrsknotenpunkt bei. Im Süden der Stadt (an der Grenze zu Indiana bei Gary), bestimmt die Eisen- und Stahlindustrie den wirtschaftlichen Schwerpunkt.

Auch in den kleineren Zentren des Landes gibt es Industrie. Diese ist zumeist eng mit der Landwirtschaft verbunden, wie beispielsweise der Landmaschinenbau (John Deere hat in Moline und Caterpillar in Peoria ihren Sitz) sowie Agrarindustrie (Archer Daniels Midland und A. E. Staley in Decatur stellen Sojaöl und Maissirop her). Der wirtschaftliche Anteil von Verwaltung (in der Landeshauptstadt Springfield), Versicherung (in Bloomington) und Informationstechnologie (in der Universitätsstadt Champaign) nimmt mit der wachsenden Bedeutung der Dienstleistungssektoren zu.

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