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Abtei St. Martin

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Das Martinskloster ist eines von 6 Studentenwohnheimen in Trier, die vom Studierendenwerk Trier verwaltet werden. Es ist in der Nähe des Moselufers gelegen und bietet Wohnmöglichkeiten für 216 Studierende. Neben Einzelzimmern (Mitbenutzung von Dusche/WC und den Gemeinschaftsküchen) und Einzelappartements stehen auch Doppelappartements und Kleinwohnungen für (Ehe)paare mit bzw. ohne Kinder zur Verfügung.

Geschichte

Das Gelände, auf dem heute das Martinskloster steht, wurde um 386 vom Trierer Prokonsul Tetradius dem Abt Martin von Tours geschenkt. Dieser errichtete dort eine Kapelle, bei der auch christliche Bestattungen stattfanden.

In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts wurde vom Trierer Bischof Magnerich die Martinskirche errichtet. Bereits zu diesem Zeitpunkt lebte dort eine Mönchsgemeinschaft.

Im 8. Jahrhundert wurde das Martinskloster zu einem Benediktinerkloster. Bereits wenige Jahre später, im April 882, wird das Martinskoster beim Normannensturm zumindest teilweise zerstört.

Im Jahre 975 wird das Kloster von Erzbischof Dietrich wiedererrichtet. Auf den Neubau der Klosterkirche am Ende des 11. Jahrhunderts folgte bis zum 13. Jahrhundert die wirtschaftliche Blütezeit des Klosters.

In den folgenden Jahrhunderten wurde das Kloster kontinuiertlich erweitert; ein Dormitorium (1506) sowie das heute noch bestehende Gebäude mit der Renaissancefassade an der Moselseite (1626, Erweiterung 1735) wurden erbaut.

Nach dem Ende der Abtei im Jahre 1802 wurde das komplette Gelände 1804 versteigert und viele Gebäude abgerissen, inklusive des Dormitoriums und der Kirche. In den folgenden Jahren beherbergte die ehemalige Krypta den Brennofen der Trierer Porzellanfabrik.

Nach längerem Leerstand wurde das Gebäude 1972 kernsaniert und zu einem Studentenwohnheim umfunktioniert.

Lage

Das Martinskloster ist in der Nähe der Kaiser-Wilhelm-Brücke am Moselufer gelegen. Dadurch ist das Wohnheim vor allem für Studierende interessant, die an der Fachhochschule Trier an den Standorten Irminenfreihof, Paulusplatz oder Schneidershof studieren. Für Studierende der Universität Trier ist das Wohnheim trotz der größeren Entfernung zum Universitätscampus trotzdem interessant, da es das einzige Trierer Wohnheim in unmittelbarer Innenstadtnähe ist.

Schneidershof ist zu Fuß in 15 min zu erreichen, Paulusplatz in 5 min, Irminenfreihof in 10 min, die Innenstadt in 5 min.

Wohnheimsträger

Das Martinskloster gehört, wie die Studentenwohnheime Tarforst, Allianz, Kleeburger Weg, Olewig und Petrisberg, zum Studierendenwerk Trier.

Selbstverwaltung

Obwohl dem Studierendenwerk Trier die Verwaltung des Wohnheims obliegt, existiert im Martinskloster ein ausgeprägtes System der Selbstverwaltung mit einem gewählten Heimrat, Heimsprechern und Flursprechern. Außerdem sind viele der Bewohner in den verschiedensten Ämtern engagiert, vom Spieleausschuss bis hin zur Verwaltung des Grillraums. Dem Heimrat wird vom Studentenwerk ein Vorschlagsrecht bei der Gestaltung des Wohnheimes eingeräumt, welches trotzdem Hausherr bleibt.

Das Engagement der Bewohner hat dazu geführt, dass das Martinskloster keine anonyme Massenunterkunft ist, sondern ein Ort, an dem Studenten neben ihrem Studium in ein soziales Gefüge eingebettet sind. Wichtige Beiträge dazu leisten das Begrüßungskommitee, das neu eingezogene Studierende willkommen heißt, die regelmäßigen Feiern, an denen Gelegenheit geboten wird, mit Studierende der verschiedensten Nationalitäten in Kontakt zu kommen und auf diese Weise soziale Kompetenzen aufzubauen, sowie die regelmäßigen Grillabende oder das Flurkochen.

Sommerfest

Einmal im Jahr, meist im Juni, findet das traditionelle Sommerfest statt. Dabei spielen auf einer Bühne im Innenhof verschiedene Live-Bands. Das Sommerfest erfreut sich großer Beliebtheit unter den Trierer Studenten und dauert meist bis in die frühen Morgenstunden.

Aufbau

Das Wohnheim besteht aus zwei Gebäuden, dem Altbau aus dem 17. Jahrhundert und dem Neubau von 1972. Während im Altbau überwiegend Einzelzimmer mit Gemeinschaftsküche und Gemeinschaftsbädern sind, bewohnen die Studierenden im Neubau Appartements mit eigenem Bad und eigener kleiner Küche. Auch die Kleinwohnungen und Doppelappartements sind im Neubau untergebracht.

Während es sich bei dem Altbau um ein gerades, langgestrecktes Gebäude handelt, ist der Neubau u-förmig an den Altbau angebaut, so dass zwischen den Gebäuden ein Innenhof entsteht. Der Innenhof ist begrünt, und es gibt dort einen Grillplatz.

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