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Terezín

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Terezín
"Lange Strasse" in Terezín
Basisdaten
Staat: Tschechien
Bezirk: Usti Bezirk
Landkreis: Landkreis Litomerice
Einwohner: 2.993 (2004)

Terezín (deutsch Theresienstadt) ist eine im 18. Jahrhundert als Festung errichtete Stadt mit 2.993 Einwohnern (Stand 1. Januar 2004) im Bezirk Litoměřice (Leitmeritz) in der Ústecký kraj in Tschechien. Die ehemalige Garnisonsstadt erlangte als Konzentrationslager Theresienstadt während der Besetzung großer Teile der Tschechoslowakei (sog. Reichsprotektorat Böhmen und Mähren) durch das nationalsozialistische Deutschland traurige Berühmtheit. Heute besuchen die Stadt, die Gedenkstätten und Museen jährlich zahlreiche Menschen aus der ganzen Welt.

Flüsse und Städte in Nordböhmen - Terezin rot markiert

Geografische Lage

Terezín liegt 150 m ü.M. in Nordböhmen nahe dem Zusammenfluss von Labe (Elbe) und Ohře (Eger).

Geschichte

Während der Regierungszeit Kaiser Josefs II. wurde Theresienstadt ab 1780 als eine Festungsanlage erbaut. Sie sollte die nordwestlichen Zugänge von Böhmen vor militärischen Angriffen der Preußen schützen.

Entstehung

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Tor der Kleinen Festung

Der amtliche Erlass zum Bau der Festung erfolgte am 10. Januar 1780. Zehn Monate später wurde am 10. Oktober 1780 der Grundstein bei Kavalier 4 gelegt. Das erste Gebäude, das entstand, war die „Geniekaserne“, in dem die Bauleitung untergebracht war. Sie organisierte in den folgenden Jahren den Bau der Festungsanlage und der Stadt, die streng symmetrisch angelegt ist, mit geraden Straßen, die einander im rechten Winkel schneiden. Dem Bau der neuen Stadt mussten die Dörfer Drabschitz und Deutsch Kopist weichen, sie wurden in den folgenden Monaten umgesiedelt.

Zwischen 1781 - 1785 erfolgte der Ausbau des inneren Festungswalls. In den nächsten fünf Jahren wurden die Kasernen, das Zeughaus, das Krankenhaus und das Proviantlager fertiggestellt. Am 9.Dezember.1782 erhielt Theresienstadt das Stadtrecht als „freie Königsstadt“. Der Ausbau weiterer militärischer Bestandteile des Walles erfolgte in den folgenden Jahren - Fertigstellung von Kavalier 4 im Jahr 1784, des Äußeren Festungswalls 1786, des Bewässerungssystems der Festung 1790. Neben militärischen Gebäuden entstanden erste Zivilhäuser 1783 am südlichen Ende der Langen Straße.

Im Juni 1790, nicht ganze 10 Jahre nach der Grundsteinlegung, wurde die Festung in Anwesenheit von General Graf Klement Pellegrini für „kriegsfähig“ erklärt. Der Kern des Festungssystems ist seitdem die Hauptfestung mit der Stadt in der Mitte („Garnisonsstadt“) und dem vorgeschobenen "Fort B" („Mala Pevnost“/„Kleine Festung“). Dazwischen befindet sich eine befestigte Fläche, die sich zwischen der Alten und der Neuen Eger erstreckt. Die Gesamtfläche der Verschanzung beträgt 67 ha. Dazu kommen noch einmal mehr als 158 ha, so groß ist die Fläche von 4 künstlichen, überflutbaren Becken.

Innerer Ausbau

Garnisonskirche

Einen militärischen Angriff auf Theresienstadt hat es nie gegeben. So konnten in den folgenden Jahrzehnten ungestört auch zivile Einrichtungen entstehen. Zwischen 1805 und 1810 wurde die Garnisonskirche erbaut, das einzige Gebäude, das die Bastion überragt und dessen Turmspitze von außerhalb des Walles zu sehen ist. Eine eigenständige kirchliche Verwaltung entstand allerdings erst seit 1842. Schon dreißig Jahre früher, 1812 hatte die Stadt das Recht auf vier Jahrmärkte und des Wochenmarktrechtes erhalten. 1830 löste der erste eigene Magistrat die Verwaltung durch Leitmeritz ab. Das neue Rathaus am Marktplatz wurde acht Jahre später errichtet. Am 5. Dezember 1846 erhielt Theresienstadt Wappen und Siegel einer Königsstadt.

Einen obligatorischen Tschechisch-Unterricht an der deutschen Allgemeinschule forderte zum ersten Mal 1861 der Stadtrat. Zwischen 1877 und 1879 entstand die neue Schule. Kurz vor der Jahrhundertwende, 1895, begann der Unterrichts in einer tschechischen Einklassenschule - Ausdruck der Bevölkerungsentwicklung der Stadt - erstmals stellten die Tschechen eine Mehrheit.

Aufhebung des Festungsstatus

1882 erfolgte der Erlass über die Aufhebung des Festungsstatus der Stadt, der sechs Jahre später wirksam wurde. In der Stadt verblieb eine kleine Garnison, für die 11 Kasernen zur Verfügung standen. Die Zahl der Soldaten, rund 3.500, entsprach in etwa der Zahl der Bewohner, die alle ihren Lebensunterhalt über die Garnison verdienten. In den folgenden Jahren wurde die beiden Stadttore - das Leitmeritzer und das Bohusovicer Tor - geschleift. Weitere zivile Bauten entstanden: das Vereinshaus (heute Kulturhaus) zwischen 1889 und 1890 und das neue Postgebäude 1910.

Tschechoslowakische Garnisonsstadt

Nach dem Attentat von Sarajevo wurden Gavrilo Princip u.a., die mit der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand d'Este den Anlass zum Ersten Weltkrieg gaben, in der Kleinen Festung inhaftiert. Sie waren nicht die ersten Gefangenen der österreichischen Monarchie, die in diesem Teil der Theresienstadter Festung gefangen gehalten wurden. Schon im Zusammenhang mit der 1848er-Revolution wurden dort Aufständische inhaftiert, unter anderem der griechische Freiheitskämpfer Alexander Ypsilantis und ungarische und böhmische Aufständische.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Terezin, wie Theresienstadt nun offiziell hieß, Garnisonsstadt. Nun für die tschechoslowakische Armee.

1920 bis 1930 entstand der Bau des Wasserwerkes, der Sokol-Turnhalle und eines neuen Krankenhauses außerhalb der Festungsmauern. Im Oktober 1938 kamen erste Flüchtlinge in die Stadt, die aus dem von Nazi-Deutschland okkupierten Grenzgebiet der Tschechoslowakei geflohen waren.

Theresienstadt um 1940

In einer Beschreibung erinnert sich ein Überlebender des KZ, wie sich Theresienstadt in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts darbot: „Die Häuserblocks sind alle von gleicher Größe, ebenso die Kasernen, und selbst die Grundrisse zeigen die gleiche Anzahl von Toren, Höfen, Rundgängen und Stiegenhäusern. Die Kasernen sind düstere alte Gebäude mit sehr primitiven sanitären Einrichtungen. Die große Mehrzahl der Wohnhäuser sind ebenfalls alte, einstöckige Bauten mit engen dunklen Hinterhöfen, ohne Gärten und Sonnenlicht.[1]

Konzentrationslager der Nationalsozialisten

siehe Hauptartikel: KZ Theresienstadt

Plan von Theresienstadt - 1940 - 1945

Tiefgreifende Folgen für die Geschichte der Stadt hatte die Besetzung der Tschechoslowakei durch Deutschland. Im Juni 1940 begannen die Nazis damit, aus Theresienstadt ein Konzentrationslager zu machen.

In der Kleinen Festung richteten sie am 10. Juni 1940 ein Gefängnis der Gestapo ein, in dem bis 1945 etwa 32.000 tschechische Oppositionelle, Mitglieder des Widerstandes gegen die Besatzung und Kriegsgefangene eingesperrt wurden.

Ein Jahr später, im November 1941, entstand in der Garnisonsstadt ein Sammel- und Durchgangslager für die jüdische Bevölkerung Böhmens und Mährens. Am 16. Februar 1942 wurde die städtische Gemeinde aufgelöst, die einheimische Bevölkerung musste die Stadt verlassen und in den folgenden Jahren kamen neben einheimischen Juden, Juden aus Deutschland und anderen europäischen Ländern in das von den Nazis sogenannte „Altersghetto“. Zeitweilig diente Theresienstadt der Nazi-Propaganda als „Vorzeigeghetto“, um die internationale Öffentlichkeit über die mit der „Endlösung der Judenfrage“ verbundenen Ziele zu täuschen.

Am 5. Mai 1945 zog die SS aus Theresienstadt ab. Drei Tage später befreite die Rote Armee die Gefangenen. Die Bilanz des Grauens: Mehr als 140.000 Häftlinge lebten bis zum Mai 1945 im Theresienstädter Lager. Über 30.000 von ihnen starben dort, fast 90.000 wurden in Vernichtungslager in Osteuropa weitertransportiert.

Internierungslager für Deutsche

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der Kleinen Festung das „Internierungslager der Kleinen Festung Theresienstadt“ eingerichtet. In diesem Lager wurde bis 1948 mehr als 3.500 Personen, zum allergrößten Teil Deutsche, inhaftiert, die beschuldigt wurden Nazis zu sein bzw. mit den Nazis zusammengearbeitet zu haben, und Personen, die aus der Tschechoslowakei vertrieben werden sollten. Mehr als 500 von ihnen überlebten das Lager nicht und starben an den Folgen mangelnder Ernährung, unhygienischer Zustände oder Gewaltmaßnahmen des Aufsichtspersonals.

Rückkehr tschechischer Bewohner

Vor den Toren der Kleinen Festung entstand im September 1945 der Nationalfriedhof, in dem die sterblichen Überreste von ca. 10.000 Verstorbenen liegen. Die ersten Tschechen kehrten im Juni 1946 in ihre Stadt zurück. 1947 wurde die „Gedenkstätte des Völkerleids“ - heute Gedenkstätte Theresienstadt - gegründet. Eine erste denkmalpflegerische Bestandsaufnahmen fand erst 20 Jahre später, 1967, statt. 1972 wurde der jüdische und russische Friedhof fertiggestellt, 1974 ein Gedenkplatz an der Eger errichtet.

Terezín heute

Bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war Theresienstadt erneut Garnisonsstadt für die tschechische Armee. Nach dem Abzug der Armee am Ende 90er Jahre dient die Stadt ausschließlich zivilen Zwecken.

Gedenkstätten

Die Kleine Festung

Verwaltungshof

Nach dem Ende der deutschen Besatzung beschloss die tschechische Regierung 1947 auf Initiative ehemaliger Gefangener und Hinterbliebener die Kleine Festung in eine Gedenkstätte umzuwandeln. Die Einrichtungen der Nazis wurden erhalten, so dass sich dem heutigen Besucher gleich nach dem Durchschreiten des Eingangstores auf der linken Seite der Verwaltungshof mit Geschäftszimmern, Wachstube, dem Büro des Gefängnisvorstehers und die Kleiderkammer zeigt. Durch ein Tor mit der Inschrift „Arbeit macht frei“ geht es zum Hof I. Er ist in die Blöcke A und B unterteilt, in denen sich 17 Gemeinschafts- und 20 Einzelzellen befinden. Ein Hinrichtungsplatz mit Galgen liegt vor der Festungsmauer, ebenfalls die Massengräber. Eine weitere Hinrichtungsstelle befindet sich im östlichen Teil der Kleinen Festung, im Bereich des erst 1943 angelegten Hofes IV. Zwei Gemeinschaftszellen, die zu diesem Hof gehörten, werden heute zu Ausstellungszwecken benutzt. Das gilt ebenfalls für das Gebäude, in dem die SS-Garnison untergebracht war. Besucher können darüber hinaus im Kinosaal die erhaltenen Szenen des Filmes „Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet“ ansehen.

In einem Teil der Festungsmauer, die die Kleine Festung umschließt, ist ein separates Museum untergebracht. Darin ist die mehr als 200-jährige Geschichte Theresienstadts in Exponaten zu besichtigen.

Eine Ausstellung in einem Zellentrakt des Hofes IV erinnert an die Nutzung der Kleinen Festung als Internierungslager für Deutsche von 1945 - 1948.

Nationalfriedhof

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Nationalfriedhof vor den Mauern der "Kleinen Festung"

Vor den Mauern der Kleinen Festung liegt der Nationalfriedhof, auf dem die sterblichen Überreste von ungefähr 10.000 Opfern beigesetzt sind.

Museen und Friedhöfe

Sehr viel jünger als die Museen in der Kleinen Festung sind Museen in der Garnisonsstadt. Sie wurden erst nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft eingerichtet.

Ghetto-Museum

Das Ghetto-Museum befindet sich in der ehemaligen Schule der Stadt. Während der deutschen Besetzung diente das Gebäude als Knabenheim. Das Museum wurde am 17.Oktober.1991 eröffnet, 50 Jahre nachdem die ersten Häftlinge aus Prag nach Theresienstadt gebracht worden waren.

Die Ausstellungen erstrecken sich über zwei Etagen und dokumentieren das Leben der Häftlinge im Lager. Außerdem wird die Rolle von Theresienstadt im System des nationalsozialistischen Systems der „Endlösung der Judenfrage“ dargestellt. Im Erdgeschoss kann der Besucher in einer Galerie Bilder von Häftlingen, darunter vielen Kindern betrachten. In einem Kinosaal werden regelmäßig Filme vorgeführt.

Magdeburger Kaserne

Die Magdeburger Kaserne war Sitz des Ältestenrates und der „jüdischen Selbstverwaltung“. Heute ist dort eine Abteilung des „Ghetto-Museums“ untergebracht, die sich den künstlerischen Aktivitäten der Lagerbewohner widmet.

Ein Ausstellungsraum vermittelt den Besuchern die Vielfalt der musikalischen Aktivitäten im Ghetto. Zu sehen sind die Biografien von Musikern, Auszüge ihrer Arbeiten und Plakate, die Veranstaltungen in Theresienstadt ankündigen. Auf dem Dachboden der Kaserne befindet sich eine Rekonstruktion eines Theatersaales. Drei Säle stellen Bilder von Künstlern aus, die in Theresienstadt gefangen waren. Außerdem gibt es Exponate zum Thema „Dichtung und Literatur im Ghetto“.

Kolumbarium

Das Kolumbarium, die Zeremonienräume und die zentrale Leichenhalle.

Das 1943 gebaute Krematorium befindet sich vor den Mauern der Stadt auf dem jüdischen Friedhof. Im Friedhofsbereich gibt es eine Reihe von Mahnmalen, die an die Opfer der Naziherrschaft erinnern.

Besucher

In den vergangenen Jahren ist der Strom der Besucher aus der ganzen Welt ständig gestiegen. Die meisten von ihnen besuchen jedoch nur die Kleine Festung. Kamen 2003 dorthin 194.588 Menschen, so waren es 2005 schon 248.136. In der Garnisonsstadt stieg die Zahl von 115.022 im jahr 2003 auf 172.484 im Jahr 2005.

Verkehr

Terezín liegt ca. 10 km von der Autobahn D8 entfernt, die an der Stadt im Westen vorbeiführt. Sie ist über die Abfahrten 45 Lovosice und 35 Doksany erreichbar. Von Dresden dauert die Anfahrt mit dem Auto knapp 2 Stunden, von Prag eine halbe Stunde.

Eine direkte Bahnanbindung gibt es nicht. Trotzdem ist die Stadt entweder über den Bahnhof Bohušovice nad Ohří oder den Bahnhof Litoměřice an der Strecke Děčín (Tetschen) – Litoměřice (Leitmeritz) – Mělník (Melnik) zu erreichen. Die Strecke von Bohušovice nad Ohří bis nach Terezín beträgt etwa 3 km, von Litoměřice 5km.

Radfahrer erreichen Terezín über den Elberadweg, der durch die Stadt führt.

Ortsteile

Zur Stadt Terezín gehören die Ortschaften České Kopisty (Böhmisch Kopist), Nové Kopisty (Deutsch Kopist) und Počaply (Potschapl).

Städtepartnerschaften

Die zukünftige Entwicklung

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die heute nicht genutzte und sanierungsbedürftige „Bodenbach-Kaserne“
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Tor zur Postgasse

Seit dem Beginn der zivilen Nutzung der Stadt in den 90er Jahren haben Bewohner der Stadt, Politiker, Stadtplaner und Historiker Ideen zur zukünftigen Entwicklung von Terezin entwickelt. Neue Möglichkeiten und Entwicklungswege für die Stadt deutete erstmals die Konferenz „Theresienstadt nach dem Jahr 2000“ an, die im November 1997 abgehalten wurde. Die Teilnehmer sahen die Zukunft der Stadt am besten aufgehoben, wenn sie sich auf den Touristenverkehr hin orientiert. Außerdem sollte sie sich zu einem Kultur- und Begegnungszentrum wandeln und anstreben, eine Universität einzurichten. Als vordringliche Aufgabe zur Erreichung dieser Ziele ging und geht es darum, die verlassenen Kasernen zu sanieren und sie zu Studentenwohnheimen und die ehemaligen Mannschaftsräume zu Hörsälen, einer Bibliothek und Mensa umzubauen. Dazu sind finanzielle Zuwendungen von 260 Millionen Euro nötig. Die Europäische Union, die in den vergangenen Jahren durchaus für dieses Projekt Unterstützung signalisiert hat, verlangt allerdings, dass ein Viertel des Gesamtbetrags von tschechischer Seite eingebracht wird.

Ein Rückschlag für dieses Projekt brachte das Elbehochwasser 2002. Zwischen dem 15. und 18. August überflutete das Wasser von Elbe und Eger auch Terezín. Über anderthalb Meter hoch standen die Fluten in den Straßen. Wohnungen, Geschäfte und Büros, die sich im Erdgeschoss befinden, wurden stark beschädigt. Unabsehbare Gefahr drohte den Festungsanlagen, bei denen erste Einbrüche zu verzeichnen waren.

Nach dem Ende der Flut wurde mit Geldern der Fluthilfe unverzüglich die Instandsetzung der umfangreichen Festungsanlagen in Gang gesetzt, vor allem die Schäden am Wasser-, Kanal- und Abflusssystem beseitigt. Unterstützung für die Ziele seitens des tschechischen Staates sind in einem Beschluss aus dem Jahr 2002 zu sehen, Terezín über die Einrichtung einer Universität zu einer Stadt der Wissenschaft und der Kunst zu machen. Im Februar 2006 hat die tschechische Regierung nun eine finanzielle Unterstützung für Terezin in Höhe von 7,5 Milliarden Kronen (rund 260 Millionen Euro) beschlossen, wobei die Mittel sowohl aus heimischen als auch aus europäischen Quellen kommen sollen.

Zur Unterstützung der projektierten Entwicklung von Terezin ist seit einigen Jahren in Vorbereitung, die Stadt zur Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes anzumelden.

Theresienstadt verbundene Personen

  • Marquis Johann Gabriel von Chasteler, * 22. Januar 1763 auf dem Schloss Mulbais im Hennegau (Mons b.Ath); † 7. Mai 1825 in Venedig, österreichischer General, war Gouverneur und Kommandant in Theresienstadt
  • Anton Ohorn, * 22. Juli 1846 in Theresienstadt; † 30. Juni 1924 in Chemnitz, Lehrer, Dichter und Schriftsteller
  • Julius Fučík, * 8. Juli 1872 in Prag; † 15. September 1916 ebenda, tschechischer Komponist und Kapellmeister, einige Jahre in Theresienstadt tätig
  • Maria Müller, * 29. Januar 1898 in Theresienstadt; † 15. März 1958 in Bayreuth, deutsch/tschechische Sopranistin
  • Helmut Zborowski, * 21. August 1905 in Theresienstadt; † 16. November 1969, österreichischer Flugzeugkonstrukteur

Eine Liste von Personen, die während der Besetzung Theresienstadts durch die Nazis in das KZ deportiert worden sind, befindet sich hier

Quellen

  1. Josef Polak: Das Lager, in: Rat der jüdischen Gemeinden in Böhmen und Mähren. Aus dem Englischen übertragen von Walter Hacker: Theresienstadt, S. 25 Referenzfehler: Ungültiger Parameter in <ref>.

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