Zum Inhalt springen

Niedersächsisch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. August 2003 um 22:36 Uhr durch Head (Diskussion | Beiträge) (Norwegisch). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Die Niedersächsische Sprache wird auch als Niederdeutsch (obwohl dies korrekterweise der Oberbegriff für die Niedersächsische und die Niederfränkische Sprache ist) oder als Plattdeutsch bezeichnet (niederd.: Plattdüütsch). Sie stellt den östlichen von zwei Abzweigen des Altniederdeutschen dar. Der andere Abzweig (Niederfränkische Dialekte) hat sich zur niederländischen Sprache weiterentwickelt. Heute wird Plattdeutsch noch in Teilen Norddeutschlands gesprochen (Oldenburger Land, Lüneburger Heide, Verden (Aller), Wümmeniederung, außerdem in Teilen Schleswig-Holsteins oder Mecklenburg-Vorpommerns sowie Hamburgs und Bremens). Der ISO-Code nach ISO 639-2 ist nds.

Im Mittelalter diente das Lübecker Mittelniederdeutsch ("Lübsch") als Lingua Franca der Hanse und erreichte so eine große Bedeutung im Ostseeraum und Norwegen. Im Hanseraum war das stark standardisierte Mittelniederdeutsch die bevorzugte Schriftsprache auch für diplomatische und juristische Dokumente.

Im Zuge der deutschen Reichseinigung wurde Hochdeutsch von Otto von Bismarck als alleinige Amtssprache in Deutschland festgeschrieben. Das Plattdeutsche konnte sich zwar noch bis nach den 2. Weltkrieg als vorrangige Umgangssprache in Norddeutschland halten, ist aber durch das Hochdeutsche inzwischen stark in seiner Existenz gefährdet. Ähnlich ist die Situation in den Niederlanden.

Seit 1994 ist das Niedersächsische als eigene Sprache durch die Europäische Union geschützt. In einigen Bundesländern gibt es Regelungen gegen die Diskriminierung der Niedersächsischen Sprache. So sind in Schleswig-Holstein die Behörden verpflichtet, Anfragen und Anträge auf Plattdeutsch nicht nur zu bearbeiten sondern auch auf Plattdeutsch zu beantworten. Der Bundesgerichtshof hat festgestellt, dass auch Patentanträge beim Bundespatentamt in München auf Plattdeutsch gestellt werden können.

Auch in einigen Regionen Nord- und Südamerikas wird von Nachfahren norddeutscher und ostniederländischer Auswanderer noch Plattdeutsch gesprochen.

Die niederdeutsche Sprache unterscheidet sich vom Hochdeutschen insbesondere dadurch, dass sie die zweite germanische Lautverschiebung nicht mitgemacht hat. Dies hat sie mit den skandinavischen Sprachen (Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Isländisch) sowie mit dem Friesischen und Englisch gemeinsam.

Auch das Vokabular und die Grammatik unterscheiden sich deutlich vom Hochdeutschen. So gibt es im Niederdeutschen nur drei Fälle (Nominativ, Genitiv und Objektiv). Akkusativ und Dativ sind zum Objektfall verschmolzen, wie im Englischen.

Typisch für die nördlichen Dialekte der niederdeutschen Sprache ist auch, dass das Perfekt-Partizip stets ohne die Vorsilbe ge gebildet wird. So heißt es

Ik hebb köpt für Ich habe gekauft,
He is loopen für Er ist gelaufen oder
Sett di nich op den anstreken Stohl für Setze dich nicht auf den angestrichenen Stuhl.


Gliederung

in anderen Ländern


Sonderentwicklungen der Niedersächsischen Sprache

Wikipedia auf Niedersächsisch

Unter http://www.nds.wikipedia.org ist eine Wikipedia auf Plattdeutsch im Aufbau.

Bedeutende plattdeutsche Dichter und Schriftsteller



Links: