Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“

Die ehemalige Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ (auch: Zentraljugendschule der Freien Deutschen Jugend) befindet sich nordwestlich des Bogensees in Wandlitz, Landkreis Barnim. Sie war eine Schulungsstätte der der FDJ von 1946 bis 1990 auf dem Gelände des Waldhofs am Bogensee, ehemals Landsitz von Joseph Goebbels.[1][2][3]
Die Hochschule erhielt 1950 ihren Namen und wurde 1951 nach Hermann Henselmann im Sozialistischen Klassizismus erstmalig erweitert. 1980 erfolgten weitere, auf internationale Studenten abgestimmte Ergänzungbauten. Vor Ort ausgebildet wurden unter anderem auch die Brigaden der Freundschaft der DDR[4] und Aufbaulehrgänge für Angehörige der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) durchgeführt.[5]
Ein Arbeitskreis sammelt Erinnerungsstücke.[6]
Bekannte Hochschulangehörige
Dozenten
Absolventen
Siehe auch
Literatur
- Stefan Berkholz: Goebbels’ Waldhof am Bogensee. Vom Liebesnest zur DDR-Propagandastätte. Ch. Links Verlag, Berlin 2004, ISBN 9783861533405.
- Jürgen Danyel, Martin Kaule, Irmgard Zündorf: Brandenburg 1945–1990. Der historische Reiseführer. Ch. Links Verlag, Berlin 2018, ISBN 9783861539964, S. 30–32.
- Adrian Geiges: Öfter mal die Welt wechseln. Wie ich in die Ferne zog und immer wieder ein neues Leben fand. Piper, München 2023, ISBN 9783492603454.
- Martin Kaule und Stefan Wolle: 100 Orte der DDR-Geschichte. Ch. Links Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3962890001, S. 26/27.
- Janin Klein: Eine „Schule der Völkerfreundschaft“? „Solidarität“ und „Internationalismus“ an der FDJ-Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ zwischen parteipolitischen Vorgaben und alltäglicher Praxis. In: Meike Sophia Baader und Alfons Kenkmann (Hrsg.): Jugend im Kalten Krieg. Zwischen Vereinnahmung, Interessenvertretung und Eigensinn. Vandenhoeck & Ruprecht unipress, Göttingen 2021, ISBN 978-3-8471-1380-5, S. 55–74. doi:10.14220/9783737013802.55
- Wolfgang Leonhard: Erinnerungen an die Jugendhochschule »Wilhelm Pieck«. 1951 und 1958. In: Spurensuche. Vierzig Jahre nach Die Revolution entlässt ihre Kinder. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1992, ISBN 978-3462023909, S. 194–197.
- Detlef Siegfried: Bogensee: Weltrevolution in der DDR 1961-1989. Wallstein Verlag, Göttingen 2021, ISBN 978-3-8353-5011-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jugendhochschule Wilhelm Pieck. Als West-Revolutionär in der DDR-Kaderschmiede. 2009
- ↑ Vor 75 Jahren: Hochschule am Bogensee eröffnet. Die FDJ-Kaderschmiede neben der Goebbels-Villa. 2021
- ↑ Bogensee. Eine historische Ortsbegehung.
- ↑ Eric Burton: Solidarität und ihre Grenzen. Die »Brigaden der Freundschaft« der DDR. In: Geschichte der Gegenwart. [object Object], 2023, S. 163, doi:10.14765/zzf.dok-2700 (zeitgeschichte-digital.de [abgerufen am 4. Mai 2024]).
- ↑ Horst Kopp: Der Desinformant: Erinnerungen eines DDR-Geheimdienstlers. Das Neue Berlin, Berlin 2016, ISBN 978-3-360-01315-6.
- ↑ Arbeitskreis Geschichte der Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“.
- ↑ a b Ehrhart Neubert, Mario Niemann, Christoph Wunnicke: „Personelle Kontinuität und Elitenwandel in den Parteien Brandenburgs“. Gutachten für die Enquete-Kommission „Aufarbeitung der Geschichte und Bewältigung von Folgen der SED-Diktatur und des Übergangs in einen demokratischen Rechtsstaat im Land Brandenburg“.
- ↑ vgl. Leonhard 1992
- ↑ a b Wolfgang Berghofer: Keine Figur im Schachspiel: Wie ich die "Wende" erlebte. edition ost, Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2014, ISBN 978-3-360-51023-5, S. 18: „Che Guevara und an seiner Seite Tamara Bunke – Absolventin der Jugendhochschule »Wilhelm Pieck« – kämpften und starben in Bolivien“
Koordinaten: 52° 46′ 32,2″ N, 13° 31′ 29,2″ O