Honigbienen
| Honigbienen | ||||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||||||
  | ||||||||||||||||
| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||
| Apis | ||||||||||||||||
| Linnaeus, 1758 | 
Honigbienen sind staatenbildende Fluginsekten aus der Überfamilie der Bienen (Apoidea). Ihr lateinischer Gattungsname ist Apis. Die Gattung umfasst neun Arten von Honigbienen, acht davon kommen in Asien vor.
Zwei der höhlenbrütenden Arten, die Westliche und die Östliche Honigbiene, können von Menschen (Imkern) in künstlichen Behausungen, zum Beispiel sogenannten Beuten, gehalten werden. Die Eigenschaft, in Höhlen zu brüten, ermöglichte diesen beiden Arten auch, sich sehr weit, aus den tropischen Regionen heraus, in gemäßigtere Klimazonen auszubreiten, wodurch sich regional verschiedene Bienenrassen herausgebildet haben. Eine natürliche Grenze stellte dabei meist das Vorhandensein von Gehölzen dar.
Zwei weitere, wild lebende Arten, die Riesenhonigbiene und die Zwerghonigbiene werden auch, in bescheidenem Umfang, zur Honiggewinnung genutzt - dies wird als Honigjagd (honey hunting) bezeichnet.
Die Gattung Apis ist auch die einzige Gattung der Unterfamilie der Apinae.
Geschichte
Es wird angenommen, dass die Gattung der Honigbiene seit ca. 100 Millionen Jahren auf der Erde existiert. Das nunmehr älteste Indiz auf Honigbienen ist ein Bernsteinfossil in Form einer in einem versteinerten Harztropfen eingeschlossenen, nur 2,95 Millimeter großen Ur-Biene, welches in einer Bernsteinmine im Norden von Myanmar gefunden wurde.[1]
Die Honigbiene besitzt eine große Rolle innerhalb des Ökosystems und ist verantwortlich für die Bestäubung einer Vielzahl von Pflanzen (→Symbiose).
Schon seit einigen tausend Jahren nutzt der Mensch die Honigbiene in Europa. So ist die Felsmalerei aus Cuevas de Araña bei Bicorp, Valencia, die die Anfänge der Bienennutzung zeigt, etwa 12.000 Jahre alt.
Schon vor ca. 7.000 Jahren begann die gezielte Haltung von Bienen in Zentralanatolien, und auch die Ägypter hatten bereits vor 4.000 Jahren eine hochentwickelte Bienenhaltung. Das Zeichen der Biene wurde sogar zum Machtzeichen der Pharaonen in Unterägypten. In der Hieroglyphenschrift ist ein Symbol für Herrschaft durch die Bienenkönigin symbolisiert. Der König wurde durch die Bienenkönigin dargestellt, einfache Arbeiter dagegen als Bienen. Sicherlich betrieben die alten Ägypter bereits vor über 2.000 Jahren v. Chr. Bienenzucht. Beuten bestanden aus geflochtenem Rohr, mit Lehm verschmiert, oder aus gebranntem Ton, wie heute noch.
In der heiligen Schrift der Hebräer wird an vielen Stellen vom Honig gesprochen. Johannes der Täufer hat sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt. Im Talmud sind bereits Kenntnisse über Entwicklung und das Schwärmen von Bienen enthalten. Es wird von verschiedenen Bienenwohnungen aus Stroh und Rohrgeflecht berichtet.
In Griechenland wurden um 600 v.Chr. die ersten Gesetze betreffend Bienen erlassen. Auch unser heutiges Bienenrecht hat eine sehr lange Tradition und ist im BGB verankert. Jedoch erst seit den letzten 300 Jahren wird die Biene auch von Biologen erforscht und ihr Verhalten aufgeschlüsselt.
Papst Urban VIII. trug drei Bienen als Symbole für Arbeit, Sparsamkeit und Süße in seinem Wappen.
Die neun Arten der Honigbiene
  | 
Systematik
Bei der Erforschung der Honigbienen hat es in den nunmehr über zwei Jahrhunderten viele Entdeckungen gegeben, siehe auch Geschichte der Imkerei. Dabei sind viele Einordnungen in die Systematik (Taxonomie) vorgenommen und auf Grund weiterer Erkenntnisse wieder geändert worden. So hieß die heutige Östliche Honigbiene (Apis cerana) ursprünglich Japanische Honigbiene (Apis japonica) und die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) wurde vom Erstbestimmer selbst in Apis mellifica umbenannt, was aber in diesem Fall keinen Bestand hatte.
Bei den Arten mit einem großen Verbreitungsgebiet, hauptsächlich Westliche und Östliche Honigbiene kommen noch regionale Varianten, sogenannte Rassen (Unterarten) hinzu. So gibt es heute z.B. immer noch eine Japanische Biene (Apis cerana japonica), aber eben nur als Teilmenge der übergeordneten Art.
In diesem Zusammenhang ist auch eine Veröffentlichung von Engel (1999) [2] zu sehen, nach der die Arten Apis laboriosa und die erst 1996 entdeckte Apis nuluensis zu Unterarten von Apis dorsata und Apis cerana herabgestuft werden. Es wird allerdings noch einige Jahre dauern, bis sich die neuen taxonomischen Bezeichnungen Apis dorsata laboriosa und Apis cerana nuluensis auch bei Fachleuten und in deren Veröffentlichungen durchgesetzt oder herumgesprochen haben.
Anders herum ist die Evolution natürlich nicht abgeschlossen. So ist z.B. die Kap-Biene (Apis mellifera capensis) kurz davor die Artengrenze zu überschreiten (s. Ruttner). Sie weicht in vielen ihrer Eigenschaften bereits sehr stark von den anderen Rassen der Westlichen Honigbiene ab.
Die drei Bienenwesen
Wie bei allen staatenbildenden Arten aus der Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) gibt es auch bei den Honigbienen drei unterschiedliche Wesen (Morphen): Königin, Arbeiterin und Drohn. Näheres hierzu ist auch im Artikel über die Westliche Honigbiene zu finden.
Besonderheit im Stoffwechsel
Eine Besonderheit bei den Honigbienen ist, dass sie in der Hämolymphe als Energielieferant den Einfachzucker Glucose haben, wie auch die Säugetiere in ihrem Blut. Die meisten anderen Insekten haben dagegen den Zweifachzucker Trehalose in der Hämolymphe. Als Folge davon sind die Honigbienen auch nicht als typisch wechselwarm zu bezeichnen. Sie erzeugen als Bienenvolk (Superorganismus) in der Vegetationszeit (Vorhandensein von Brut) eine konstante Temperatur von 35°C. Bei einem Wert unter 10°C erstarren sie und sterben ab. Andere Insekten erstarren nur bei noch tieferen Temperaturen und sind durch die andere Zusammensetzung ihrer Hämolymphe wie durch ein Frostschutzmittel geschützt[3].
Weiteres zur Thermoregulation wird bei der Westlichen Honigbiene beschrieben.
Quellen
- ↑ George Poinar et al.:A Fossil Bee from Early Cretaceous Burmese Amber, Science 27, October 2006, Bd. 314, S. 614
 - ↑ Engel, M.S. (1999) The taxonomy of recent and fossil honey bees (Hymenoptera: Apidae: Apis). Journal of Hymenoptera Research 8
 - ↑ http://people.freenet.de/imkers/seite9.htm Physiologie der Honigbienen
 
Literatur
- Friedrich Ruttner: Naturgeschichte der Honigbienen. Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-440-09125-2
 - Nikolaus Koeniger, Gudrun Koeniger, Salim Tingek: Konkurrenz oder harmonisches Zusammenleben? Die Honigbienen Südostasiens, in ADIZ 6/2006, S.12 ff
 - Karl Weiß: Bienen und Bienenvölker. Beck, München 1997.
 
Weblinks
- Entwicklung, Physiologie der Honigbienen
 - Ratna Thapa: Die Honigbienen im Himalaya und die Bienenzucht in Nepal
 - HU Berlin: Honigbienen im zoologischen System
 - Ökologie - Zur Entwicklung der Honigbienen
 - Honigbienen-Genom (engl.)
 - Audio-Beitrag des Deutschlandfunks über kognitive und kommunikative Fähigkeiten: Kluge Brummer
 
==
Überschrift
==

