Jainismus
Der Jainismus, auch Jinismus, ist eine in Indien beheimatete Religion, der heute ca. 6 Millionen Gläubige (davon ca. 3,5 Millionen in Indien) angehören.
Die geistigen Führer werden als Furtbereiter (sanskr. Tirthankara) bezeichnet, um ihre Funktion als Mittler zwischen der materiellen und der spirituellen Welt zu verdeutlichen. Nach dem ebenfalls verwendeten Ehrentitel Unbesiegbarer (sanskr. Jina) erhielt die Religion ihren Namen.
Die Kalpa-Sutra, eine heilige Schrift der Jainas, verzeichnet 24 Tirthankara. Die Geschichte von Rsabhanatha, dem ersten Thirthankara, sowie von Neminatha, Parsvanatha und Mahavira, den 22. - 24. Thirthankara sind in dieser Schrift ausführlicher geschildert. Nur die letzten beiden können als historisch gelten, wobei Mahavira um 500 v. Chr. den Jainisimus begründete, während sein Vorläufer Parsvanatha ca. 350 Jahre vorher lebte.
Nach dem Glauben des Jainismus wechseln sich ein Zeitalter (sanskr. Kalpa), in dem die menschlichen Tugenden und spirituellen Fähigkeiten wachsen und eines des Niedergangs auf ewig ab. In jedem Zeitalter erscheinen 24 Thirtankara. Das gegenwärtige Äon gilt als ein Zeitalter des Verfalls.
Der Jainismus hat seine Wurzeln im Hinduismus, mit dem der einige Gemeinsamkeiten hat. So glauben Jains, wie auch Buddhisten, an Karma-Lehre, Wiedergeburt und eine geistige Erlösung aus diesem Kreislauf. Allerdings lehnen Jains (im Verein mit dem Buddhismus) das für den Hinduismus typische Kastensystem strikt ab.
Einem Jain ist es auferlegt, jegliche Art von Leben zu respektieren und eine Verletzung eines Lebewesens zu vermeiden. Daher ernähren sich Jains ausschließlich vegetarisch.
Jains unterscheiden sich in zwei unterschiedliche Gruppen; den Digambaras und den Schwetambaras.