Unicredit
Die UniCredit S.p.A. (UniCredit Group) ist eine italienische Holding von Finanzdienstleistungs-Unternehmen mit Sitz in Mailand.
Wichtigstes Aktionsfeld - nach Italien - ist Mittel- und Osteuropa, wo in mehreren Ländern Tochtergesellschaften der Gruppe Marktführer sind.
Beteiligungen
Die UniCredit Group hält Beteiligungen an verschiedenen Unternehmen im Finanzdienstleistungsbereich. Zu den wichtigsten gehören (Stand: 2006-05-10):
- Bank Austria Creditanstalt AG (Österreich)
- Bank Pekao SA (Polen)
- Bulbank (Bulgarien)
- HypoVereinsbank AG (Deutschland)
- Pioneer Investments (Italien)
- UniBanka AS (Slowakei)
- UniCredit Banca (Italien)
- UniCredit Banca d'Impresa (Italien)
- UniCredit Private Banking (Italien)
- UniCredit Romania (Rümänien)
- Zagrebačka banka d.d. (Kroatien)
- Živnostenskà Banka AS (Tschechien)
Im Zuge der Übernahme der HypoVereinsbank (und damit auch Beteiligung an der Bank Austria Creditanstalt) wird es zu folgenden Umstrukutierung kommen: [1] [2] [3] [4]
- Die Bank Austria Creditanstalt übernimmt alle mittel- und osteuropäischen Beteiligungen (mit Ausnahme der polnischen Bank Pekao) gegen Herausgabe 55 Mio. neuer Aktien
- Die Vermögensverwaltungsgeschäfte (Asset Management) der Gruppe werden in der Pioneer Investments gebündelt.
- Die Investmentbankgeschäfte der Gruppe werden in der UniCredit Markets & Investment Banking gebündelt.
- Die Bank Austria Creditanstalt verkauft ihre Beteiligung an der polnischen BPH an die UniCredit Group für € 4,3 Mrd.
- Bank Pekao und BPH werden fusioniert
- Die Hypovereinsbank verkauft ihre Bank Austria Creditanstalt-Anteile an die UniCredit Group
Organisation
An der Spitze der UniCredit Group steht ein Board of Directors mit neun bis zwanzig Mitgliedern, die für drei Jahre berufen werden. Das Board of Directors wird vom Chairman geleitet. Dem Board of Directors ist das Executive Comittee unterstellt (gebildet aus Mitgliedern des Board of Directors) und dem Executive Comittee ist das Management Comittee unterstellt. Das Management Comittee wird von Managing Director (CEO) geleitet.[5][6]
- Chairman: Dieter Rampl
- Managing Director (CEO): Alessandro Profumo
Eigentümer
UniCredit Group befindet sich im Streubesitz, die größten Aktionäre sind per August 2006 Münchener Rück, Fondazione Cassa di Risparmio di Torino, Fondazione Cassa di Risparmio Verona, Vicenza, Belluno e Ancona, Carimonte Holding SpA und die Allianz AG.[7]
Kennzahlen
Einige Basisdaten der UniCredit Group für das erste Quartal 2006[8]:
- Nettogewinn: € 1.357 Mio
- Eigenkapitalrendite (ROE): 16,0%
- Bilanzsumme: € 796.865 Mio
- Beschäftigte: 133.868
- Geschäftstellen: 7.320
Geschichte
Die UniCredit Group hat eine Vergangenheit, die sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, wie die Gründung der Monte di Pietà di Bologna im Jahr 1473 zeigt. Die Pfandleihhäuser (Monti di Pietà) zählen zu den ältesten an der Verschmelzung zur UniCredit beteiligten Banken.
Eine der Vorgängerbanken, die Banca di Genova, wurde 1870 als börsennotiertes Institut gegründet. 1895 änderte es seinen Namen in Credito Italiano und entwickelte sich im Laufe der Zeit zur zweitgrößten italienischen Bank.
Anfang der 1990er-Jahre begann in Italien eine grundlegende Reform des italienischen Bankenmarktes. Um die Privatisierung der italienischen Sparkassen zu ermöglichen, schrieb das so genannte Lex Amato (1990) eine klare Trennung von Bankgeschäft und gemeinnützigem Auftrag vor. Auf Grund dieser Reformen hatte die traditionsreiche Aktiengesellschaft Credito Italiano einen Fusionsprozess eingeleitet und durchgeführt.
Der UniCredit entstand in den Jahren 1998 und 1999 durch den Zusammenschluss von Credito Italiano, Rolo Banca (ex Credito Romagnolo), Cariverona (Cassa di Risparmio di Verona), Cassa di Risparmio di Torino, Cassamarca, Cassa di Risparmio di Trento e Rovereto und Cassa di Risparmio di Trieste.
Nach einer Restrukturierung wurde der UniCredit in drei neue Banken, die sich auf verschiedenen Kundengruppen spezialisierten, aufgeteilt: Die UniCredit Banca betreut Privatkunden und kleinere Unternehmen; die UniCredit Banca d'Impresa beschäftigt sich mit mittelgroßen und großen Betrieben sowie anderen Institutionen; und die UniCredit Private Banking kümmert sich um vermögende Kunden. Das Dach bildet die Holding UniCredit Group.
In den Folgejahren kam es zum Erwerb einiger Banken bzw. Bankbeteiligungen in Mittel- und Osteuropa und im Jahr 2000 kommt es zur Übernahme der Pioneer Group, Inc..
Im Jahr 2005 kommt es mit der Übernahme der HypoVereinsbank AG zur bisher größten grenzüberschreitenden Bankenfusion in Europa.
Quellen
- ↑ UniCredit Group: Ad-hoc-Meldung/Ad hoc Release 2006-03-14 (englisch, italienisch)
- ↑ UniCredit Group: UniCredit is building its investment banking activities into a single division (englisch, italienisch)
- ↑ UniCredit Group: Ad-hoc-Meldung/Ad hoc Release 2006-08-04 (englisch, italienisch)
- ↑ Handelsblatt: HVB treibt Umbau voran
- ↑ UniCredit Group: UniCredit - About us - UniCredit in brief - Organization (englisch)
- ↑ UniCredit Group: UniCredit - About us - Corporate governance - Board of Directors (englisch)
- ↑ UniCredit Group: UniCredit - Investor center - Share information - Share Capital (englisch)
- ↑ UniCredit Group: Main Group Figures 2006-03-31 (englisch)
Weblinks
- http://www.unicreditgroup.eu/ (englisch, italienisch)