Knacklaut
Mit Knacklaut (auch: Stimmritzenverschlusslaut, Glottisverschlusslaut, Glottisschlag, Einschaltknack, Kehlkopfverschlusslaut) wird in der Phonetik ein Laut bezeichnet, der durch die Lösung eines Verschlusses der Stimmlippen gebildet wird. Es handelt sich um einen Explosiv. Das phontische Zeichen im internationalen phonetischen Alphabet ist: [ʔ]. In der Duden-Grammatik wird davon abweichend ein senkrechter Strich ([|]) verwendet, in anderen Orthografien ein Apostroph. In vielen Sprachen, in denen es einen solchen Laut gibt, wird er nicht geschrieben.
Der Knacklaut wird einem bewusst, wenn man die Aussprache von vereisen (mit Knacklaut) und verreisen (ohne Knacklaut) vergleicht.
Knacklaut als Vokaltrenner (Hiattilger)
Im Deutschen dient der Knacklaut als Trennlaut zwischen Vokalen (Hiattilger, Diärese), wenn sie nicht zu einem Diphthong (Doppellaut wie [aj], [au], [oj]) zusammengezogen werden (Synärese): zum Beispiel in Aleuten (Aussprache: [ale'ʔutən], nicht: [a'lojtən]). Die Kennzeichnung, dass zwei Vokale getrennt zu sprechen sind, kann gegebenenfalls durch ein Trema (Doppelpunkt über einem Vokal) erfolgen wie zum Beispiel in Citroën (korrekte Aussprache: [sitro'ẽ]) oder (selten): Alëuten.
Knacklaut im Vokalanlaut
Im Deutschen wird bei Vokalanlaut (Silbe bzw. Wort beginnen mit Vokal) grundsätzlich ein Knacklaut am Anfang der Silbe gesprochen (zum Beispiel mein Auto [majn 'ʔaʊto], so genannter harter Einsatz), nicht jedoch im Französischen, wo oft eine Wortbindung (Liaison) erfolgt (zum Beispiel: mon amour [mõ+n+a'muʁ] 'meine Liebe'). Die systematische Verwendung eines Knacklautes bei Aussprache von Vokalen am Wortanfang ist ein typischer und schwer zu unterdrückender Aussprachefehler von Deutsch-Muttersprachlern in Fremdsprachen (z. B. auf Englisch, Französisch).
Siehe auch:
Weblink
- www.makemesmart.com/getsmart/phonetikDeutsch.htm (Deutsche Phonetik für Ausländer mit Wav-Beispielen)