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DB-Baureihe 642

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. September 2004 um 22:31 Uhr durch Christian Jackwert (Diskussion | Beiträge) (Fahrgastraum). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

2-teiliger Dieseltriebwagen der Baureihe 642

Zwei VT 642 in Gräfendorf

Einer der neuesten Nahverkehrstriebzüge der Deutschen Bahn AG, der zweiteilige

Dieseltriebwagen der Baureihe 642, stammt aus dem von Siemens entwickelten

Fahrzeugkonzept "DESIRO". Dieses bedient sich in großer Serie produzierter Bauteile, auch

aus dem Busbereich, um vom einteiligen Diesel- bis zum sechsteiligen Elektrotriebwagen

alles zusammensetzen zu können.


Einsatz

Datei:VT 642 Kissingen.jpg
VT 642 120-0 auf der Saaletalbahn (hier: in Bad Kissingen)

Die 642er haben schon bald nach der Auslieferung im Jahr 2000 ihren Wert für die Bahn AG

bewiesen, sowohl auf wichtigen Haupt- und sogar S-Bahn-Strecken, wie auch auf Nebenbahnen

mit bisher eher bescheidenem Fahrgastaufkommen. Eingesetzt werden sie unter anderem in

den Großräumen Nürnberg und Kempten und in den Räumen Dresden, Zwickau, Erfurt, Leipzig,

Chemnitz, Rostock und Darmstadt. Außerdem werden auf einigen Nebenstrecken in Bayern und

Sachsen nur noch die neuen Triebwägen verwendet, vor allem wegen des großen

Fahrgastzuspruchs und der Möglichkeit, kleine Haltepunkte zum Bedarfshalt auszuweisen

anstatt zu schließen. Solche Strecken sind u.a. die Saaletalbahn vom Fernverkehrsbahnhof

Gemünden am Main über den Kasernenstandort Hammelburg zum Kurort Bad Kissingen und weiter

bis Schweinfurt, die sächsische Strecke von Bad Schandau nach Bautzen und die Linie

Pirna-Neustadt.


Fahrgastraum

Der moderne, offene Innenraum eines VT 642

Der Fahrgastraum ist gegliedert in den Niederflurbereich (von einem Einstieg über den

breiten Wagenübergang bis zum Einstieg im zweiten Wagenteil) und die höher gelegenen

Bereiche an jedem Wagenende. Glaswände und -türen trennen Einstiegsräume und

Übergangsbereiche voneinander ab. Die Wände bestehen aus Kunststoff, teilweise aus Holz. Die Züge der Baureihe 642 gibt es mit verschiedenen Sitzverteilungen. Die ursprüngliche

Variante verkehrt mit 98 komfortablen Polstersitzen der 2.Klasse und 12 Sitze im

1.Klasse-Abteil. Im niederflurigen Einstiegsbereich schaffen Klappsitze an der Wand Platz

für Fahrräder, Rollstühle oder Kinderwägen. In der Ausführung, die z.B. auf der

Saaletalbahn zu finden ist, entfällt die erste Klasse. Über den Sitzplätzen gibt es eine durchgehende gläserne Gepäckablage mit Leuchtband, je

Sitzgruppe gibt es einen Haltewunsch-Knopf. Die Haltestellen werden digital angesagt und

im Innenraum angezeigt. Auf Anzeigetafeln an den Stirnseiten (dem "Zugkopf") und an den

Seiten wird das Fahrziel für die Wartenden auf dem Bahnsteig angezeigt. Die Toilette ist behindertengerecht im Niederflurbereich durch eine breite Schiebetür zu

erreichen und als geschlossenes System angelegt. In den Einstiegsräumen gibt es eine

Notsprechanlage zum Fahrzeugführer. Der Fahrgastraum wird durch eine Warmwasser-Umluft-Heizung, bei extremer Kälte durch

Ölfeuerung geheizt. Im Sommer sorgt die Klimaanlage für angenehme Temperaturen. Pro Wagen

können sechs Fenster gekippt werden, in einigen Zügen bleiben sie jedoch wegen der

Klimaanlage verschlossen. Die breiten Einstiege sind stufenlos als automatische Schwenkschiebetüren angelegt. Am

Übergang zum normal hohen Fahrgastraum sind neben der Treppe Recyclingbehälter eingebaut,

unter jedem Sitz (außer den Klappsitzen) befindet sich ein ausziehbarer

Müllbehälter/Aschenbecher.

Technische Daten

Der Führerstand eines VT 642

Eingesetzt von: Deutsche Bahn AG

Baureihe: 642

1. Baujahr: 1999

Gesamtserie: min. 150

Höchstgeschwindigkeit: 120km/h

Länge über Kupplung: 41,7m

Breite: 2,83m

Platzangebot: 2.Klasse: min. 98 1.Klasse (falls vorhanden): 12

Stehplätze: 110

Motor: MTU 6-Zylinder-Dieselmotor

Leistung: 2x275kW

Spurweite: 1435mm (Normalspur)

Achsanordnung: B'(2)B'

Kupplung: automatische Scharfenbergkupplung

Mehrfachtraktion: mit maximal 3 Einheiten, auch mit Triebwägen der Baureihe 640-648

Einstiegshöhe: 575mm über Schienenoberkante

Leergewicht: 66t

Höchstgewicht: 87t

Anschaffungspreis: etwa 1,2 Millionen €uro

Artikel von Christian Jackwert 21:51, 6. Sep 2004 (CEST)