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Sammy Davis, Jr.

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Sammy Davis Jr. (* 8. Dezember 1925 in Harlem; † 16. Mai 1990 in Beverly Hills) war US-amerikanischer Sänger, Tänzer und Schauspieler.


Leben

Sammy Davis Jr. wurde während seiner Karriere oft als "The world's greatest living entertainer" betitelt. Er war ein beachtenswert beliebter und facettenreicher Künstler, welcher die Schauspielerei, das Singen und das Tanzen beherrschte. Als Mitglied des Ratpack war er unter den ersten afroamerikanischen Talenten die unter der weißen und schwarzen Bevölkerung gleichermaßen Beachtung fanden.

Schon mit drei Jahren betrat der Sohn des Vaudeville-Künstlers Sammy Davis Sr. das erste mal die Bühne und mit sieben Jahren hatte er seine erste Filmrolle im legendären Kurzfilm Rufus Jones for President. Als Sammy zwei Jahre alt war, trennten sich seine Eltern (seine Mutter war eine puertoricanische Tänzerin) und er wurde von seinem Vater allein aufgezogen. So wurde er Partners seines Vaters im schwarzen Showgeschäft Ende der 1920er Jahre. Er erlernte den Steptanz und Singen bereits im Kindesalter.

Im Jahre 1941 lerne er den damaligen Tommy Dorsey-Sänger Frank Sinatra kennen, der Beginn einer lebenslangen Freundschaft.

Im Jahre 1943 ging Davis in die US-Army, wo er ständig mit Rassismus konfrontiert wurde. Wieder zurück aus dem Krieg arbeitete er weiter im Showbusiness und trat mit dem Will Mastin Trio feat. Sammy Davis Jr. auf. Frank Sinatra engagierte sie Ende der 1940er Jahre für seine Auftritte im Capitol-Theater in New York als Vorgruppe. 1954 unterschrieb er bei Decca und veröffentlichte seine erste Single "Starring Sammy Davis Jr." Im gleichen Jahr verlor er bei einem Autounfall sein linkes Auge, konnte aber Anfang 1955 auf die Bühne zurückkehren. Aus Dankbarkeit, dass er den Autounfall überlebt hatte, trat er zum jüdischen Glauben über. Er selbst nutzte dies in späteren Auftritte häufig für Gags: ein puertoricanischer Schwarzer jüdischen Glaubens.

1958 führte er seine Filmkarriere mit "Anna Lacusta" fort. In 1959 wurde er darüberhinaus auch ein Mitglied des Rat Pack, einer losen Gruppe um Frank Sinatra (außerdem Dean Martin, Peter Lawford und Joey Bishop) welches Anfing zusammen regelmäßig im Sands Casino in Las Vegas aufzutreten. Künstlerisch höher einzuschätzen ist allerdings die Verfilmung des Gershwin-Musicals Porgy and Bess 1959, wo er die Rolle des Sportin' Life übernahm und damit seinen schauspielerischen Durchbruch erlebte.

1960 drehte das Rat Pack Ocean's Eleven, das erste einer Serie von Rat Pack-Filmen. Im gleichen Jahr heiratete er die schwedische Schauspielerin May Britt, womit er sich den Zorn des Klu Klux Klans auflud und er heftige Probleme in der rassistischen US-amerikanischen Öffentlichkeit Anfang der 1960er Jahre bekam. 1962 wurde mit Sergeants 3 der zweite Rat Pack-Film gedreht. 1964 folgte der dritte Rat Pack-Film: Robin and the Seven Hoods.

In den 1960er und 1970er Jahren konzentrierte sich seine Arbeit vor allem auf Galaauftritte in Las Vegas. Herausragend sein Auftritt in Bob Fosse's Musicalverfilmung von Sweet Charity mit Shirley MacLaine. Anfang der 1970er Jahre hatte er seinen einzigen Nummer Eins Hit in den USA mit dem Song Candy Man.

In den 1980er Jahren versuchte er mit seinen Freunden Frank Sinatra und Dean Martin die alten Rat Pack Konzerte wieder aufleben zu lassen. Gemeinsam gingen sie auf Tournee. Legendär ist eine Tournee von 1989 als Martin krank wurde und ersetzt wurde durch Liza Minnelli. Im gleichen Jahr hatte Davis seinen letzten großen Filmauftritt. Der bereits von seiner Krebserkrankung gezeichnete Tänzer trat gemeinsam mit Gregory Hines in dem Tanzfilm Tap Dance auf. Hier konnte er ein letztes Mal seine große Tanzbegabung zeigen.

Sammy Davis Jr. starb er am 16. Mai 1990 an Krebs, einer Folge seines lebenslangen Tabakgenusses.