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Graciano Rocchigiani

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Graciano Rocchigiani
Daten
Geburtsname Graciano Rocchigiani
Geburtstag 13. Februar 1963
Geburtsort Duisburg
Nationalität Deutsch
Gewichtsklasse Halbschwergewicht
Stil Rechtsauslage
Größe 1,88 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 48
Siege 41
K.-o.-Siege 19
Niederlagen 6
Unentschieden 1

Graciano „Rocky“ Rocchigiani (* 29. Dezember 1963 in Rheinhausen, heute Duisburg-Rheinhausen) geboren, und in Duisburg-Hamborn aufgewachsen, ist ein ehemaliger Profiboxer. Wie sein Bruder Ralf „Ralle“ Rocchigiani zog er nach Berlin.

Amateur

1982 wurde Rechtsausleger Rocky Deutscher Meister im Halbmittelgewicht und wechselte im Jahr darauf ins Profigeschäft.

Profi

Sein Profidebüt fand am 10. September 1983 in Köln statt, er besiegte den österreichischen Veteranen Esperno Postl durch technischen KO in der zweiten Runde. 1985 gewann er gegen Rüdiger Bitterling die Deutsche Meisterschaft im Mittelgewicht und 1986 durch einen Punkterfolg über Manfred Jassmann den Meistertitel im Halbschwergewicht.

Am 11. März 1988 gewann er den IBF-Weltmeistertitel im Supermittelgewicht, einer neu eingeführten Gewichtsklasse, die damals noch nicht das heutige Ansehen genoss. Rocchigiani wurde dadurch, nach Max Schmeling und Eckhard Dagge, der erst dritte deutsche Profiweltmeister. Nach drei Titelverteidigungen legte er den Titel dann allerdings nieder, um wieder im Halbschwergewicht zu boxen. Dort sicherte er sich 1991 den Europameistertitel.

Comeback

In den Neunzigern unterlag er dem ungeschlagenen Chris Eubank im Kampf um den den WBO-Titel im Supermittelgewicht nach Punkten. Daraufhin scheiterte sein Versuch gegen Frederic Seillier zum zweiten Mal Europameister zu werden, er boxte Unentschieden.

1995 wurde er zum zweimaligen Kontrahenten des „Gentlemanboxers“ Henry Maske, gegen den er in einer umstrittenen Niederlage nach Punkten unterlag. Er hatte Maske zwei Mal deutlich angeschlagen, gab aber viele andere Runden wegen Inaktivität ab.

1998 holte er den vakanten Halbschwergewichts-Titel des WBC. Der Gewinn des Titels war insofern umstritten, als dass der Titelverteidiger Roy Jones Jr. ihn nie offiziell abgegeben hatte. Der Verband hatte dies aber so verstanden und einen Fight um die vermeintlich vakante Krone zwischen Rocchigiani und Michael Nunn ausgelobt. Der WBC-Verband erkannte ihm den Titel jedoch später wieder ab, wogegen Rocchigiani erfolgreich klagte. Ihm wurden 31 Millionen US-Dollar Schadenersatz zugesprochen, woraufhin der WBC Konkurs anmeldete. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Legendär sind jeweils der erste Kampf mit Henry Maske und der erste Kampf gegen Dariusz Michalczewski 1996 am Hamburger Millerntor. Gegen beide Boxer trat Rocchigiani zweimal an. Kurioserweise waren in beiden Erstkämpfen die Urteile umstritten. „Rocky“ fühlte sich betrogen und sah den Grund bei seiner geringen Lobby, da er keinen Promoter hatte und nicht so populär wie Henry Maske war. Seinen letzten Kampf verlor er 2003 gegen Thomas Ulrich.

Privat

Rocchigiani erlernte den Beruf des Gebäudereinigers. Sein Vater Zanubio ist Eisenbieger aus Sardinien, seine Mutter stammt aus Berlin. Graciano Rocchigiani wohnte bis Anfang der 1990er Jahre in Berlin-Schöneberg.

Rocchigiani wurde mehrfach zu Freiheitsstrafen verurteilt, darunter wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, aber auch wiederholten Fahrens ohne gültige Fahrerlaubnis.

Zwischenzeitlich verbüßte Rocchigiani eine einjährige Freiheitsstrafe im offenen Strafvollzug. Er wollte sich von den zugesprochenen Millionen des Boxverbandes mit einem Reinigungsunternehmen selbständig machen. Rocchigiani lebt nun wieder am Niederrhein in der Nähe Duisburgs.