Joß Fritz
Joß Fritz (* um 1470; † um 1525) kam ursprünglich aus Untergrombach bei Bruchsal.
Leben und Wirken
Als Landsknecht hat er die Welt kennengelernt, lesen und schreiben gelernt und konnte sich nach seiner Rückkehr nicht mehr an die bestehende Gesellschaftsordnung anpassen, angesichts der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme der armen Landbevölkerung (v.a. der Bauern).
In der Tradition der Bundschuh-Bewegung von Schlettstadt (1493) versuchte er in drei Verschwörungen in Untergrombach (1501/02) (deren Losung war: „Wir können von den Pfaffen nit genesen“), Lehen im Breisgau (1513) und am Oberrhein (1517) seine Forderungen durch Bundschuh-Verschwörungen umzusetzen. Alle drei scheiterten durch Verrat und kosteten zahllosen Beteiligten das Leben; Joß Fritz konnte jedes Mal entkommen.
Um das Jahr 1510 heiratete er Else Schmid aus Nenzingen am Bodensee und wurde in Lehen im Breisgau sesshaft. Dort nahm er eine Stelle als Bannwart unter dem Gerichtsherrn Balthasar von Blumeneck an. 1513 musste Joß Fritz aus Lehen fliehen, da der für den 9. Oktober in Biengen geplante Aufstand verraten wurde.
Rezeption
- Ein Denkmal schuf ihm Franz Josef Degenhardt in seinem Lied Joß Fritz (LP: Kommt an den Tisch unter Pflaumenbäumen, Polydor 1973).
- Wilhelm Eichner verewigte ihn im Roman Wir können von den Pfaffen nit genesen (ISBN 3-8004-1389-2)
- In Untergrombach sind eine Straße und eine Schule, in Freiburg im Breisgau eine Buchhandlung und ein Cafe nach ihm benannt.
Weblinks
- Vorlage:PND
- Vorläufer des großen Bauernkriegs zwischen 1476 und 1517 (Friedrich Engels)
- "Joss Fritz" - Ballade von Franz-Josef Degenhardt
Personendaten | |
---|---|
NAME | Fritz, Joß |
KURZBESCHREIBUNG | südwestdeutscher Bauernführer im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert |
GEBURTSORT | vermutlich Bruchsal-Untergrombach |