Zum Inhalt springen

Joß Fritz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. November 2006 um 22:41 Uhr durch Rosenkohl (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: Liedtext). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Joß Fritz. Holzschnitt von Albrecht Dürer.

Joß Fritz (* um 1470; † um 1525) kam ursprünglich aus Untergrombach bei Bruchsal.

Leben und Wirken

Als Landsknecht hat er die Welt kennengelernt, lesen und schreiben gelernt und konnte sich nach seiner Rückkehr nicht mehr an die bestehende Gesellschaftsordnung anpassen, angesichts der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme der armen Landbevölkerung (v.a. der Bauern).

In der Tradition der Bundschuh-Bewegung von Schlettstadt (1493) versuchte er in drei Verschwörungen in Untergrombach (1501/02) (deren Losung war: „Wir können von den Pfaffen nit genesen“), Lehen im Breisgau (1513) und am Oberrhein (1517) seine Forderungen durch Bundschuh-Verschwörungen umzusetzen. Alle drei scheiterten durch Verrat und kosteten zahllosen Beteiligten das Leben; Joß Fritz konnte jedes Mal entkommen.

Um das Jahr 1510 heiratete er Else Schmid aus Nenzingen am Bodensee und wurde in Lehen im Breisgau sesshaft. Dort nahm er eine Stelle als Bannwart unter dem Gerichtsherrn Balthasar von Blumeneck an. 1513 musste Joß Fritz aus Lehen fliehen, da der für den 9. Oktober in Biengen geplante Aufstand verraten wurde.

Rezeption

  • Ein Denkmal schuf ihm Franz Josef Degenhardt in seinem Lied Joß Fritz (LP: Kommt an den Tisch unter Pflaumenbäumen, Polydor 1973).